Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie

Mit 101 Jahren zurück in die Häuslichkeit

(17.09.2020)

Dreieinhalb Jahre älter und dabei noch so rüstig wie damals. Anna Knüpfer, heute 101 Jahre alt, war die erste Patientin im 2017 eröffneten Zentrum für Altersmedizin im Paul Gerhardt Haus. Im August wurde sie nach einer Woche Aufenthalt erneut nach Hause entlassen.

„Blaumeise, Kohlmeise, Spatz und nicht zu vergessen die Amsel – die wartet morgens immer am Fenster und schaut, ob schon Fütterungszeit ist“, erzählt Anna Knüpfer. Die mittlerweile 101-Jährige freut sich, am nächsten Tag wieder in ihre eigenen vier Wände zurückzukehren. Sechs Tage ist es her, dass sie mit Herzbeschwerden und Wassereinlagerungen ins Paul Gerhardt Haus kam. Es war ein ganz besonderes Wiedersehen – vor allem für das geriatrische Team um Chefärztin Prof. Dr. Ute Hoffmann: Anna Knüpfer war vor dreieinhalb Jahren die erste Patientin im Paul Gerhardt Haus. Damals plagten die gebürtige Regensburgerin dieselben Beschwerden. Wie bereits Anfang 2017 konnte die Überwässerung auch diesmal nach kurzer Zeit wieder erfolgreich behandelt werden.

Ein ganzheitlicher Ansatz mit Fokus auf Frühmobilisierung

In den vergangenen dreieinhalb Jahren benötigte Anna Knüpfer trotz ihrem hohen Alter keinen Krankenhausaufenthalt. Möglich machte dies die enge Verknüpfung aller Berufsgruppen der Geriatrie unter dem Dach des Paul Gerhardt Hauses, das im Januar 2017 auf dem Campus des Krankenhauses Barmherzige Brüder eröffnet wurde. Das Zentrum für Altersmedizin bietet Platz für über 100 Patienten und verfügt über eine Akutgeriatrie, eine akutgeriatrische Frührehabilitation und eine Geriatrische Tagesklinik. Physiotherapie, Ergotherapie und Psychologischer Dienst sind vor Ort mit eigenen Therapieräumen vertreten. Auch der Sozialdienst, die Ernährungsberatung und die Seelsorge sind hier angesiedelt. „Der ganzheitliche Ansatz der geriatrischen Behandlungsmethodik wird hier gelebt“, berichtet Prof. Ute Hoffmann. „Für Patienten und Angehörige bedeutet dies kurze Wege und eine bestmögliche Behandlungsvoraussetzung.“ Seit der Gründung 2017 wurden alle Prozesse kontinuierlich evaluiert und optimiert. So hat sich auch das Demenzkonzept gut etabliert. Weglaufgefährdete Patienten werden mittels Armbändern am Verlassen des Gebäudes gehindert, nicht aber an der freien Bewegung im Inneren. „Die Motivation ist immer, die Patienten so früh wie möglich wieder zu mobilisieren, damit der Muskelabbau verhindert wird“, erklärt Prof. Ute Hoffmann. „Es sind Behandlungsstrategien wie diese, die den Patienten eine schnelle Rückkehr in die Häuslichkeit ermöglichen sollen. Aber mit den Hilfsmitteln, die sie brauchen.“

Für Anna Knüpfer bedeutet dies, dass sie ihren Mobilitätsstatus beibehalten konnte. „Meine Tochter macht morgens das Frühstück und da esse ich immer zwei Stück Toastbrot“, weiß die rüstige Dame zu berichten. Ihr Enkel unterstützt sie beim Aufstehen und zu Bett gehen und tagsüber ist sie dank ihres Rollators und mit Begleitung von Angehörigen mobil.

Das Alter spielt für die Genesung eine untergeordnete Rolle

Anna Knüpfer ist ein Musterbeispiel für eine Vielzahl von Patienten, die mit ähnlichen Beschwerden ins Paul Gerhardt Haus kommen. Relativ gesunde hochaltrige Menschen können durch gute Fürsorge der Familie und des Hausarztes auch ohne Krankenhausbehandlung jahrelang gut zurechtkommen. „Grundsätzlich bedeutet ein Krankenhausaufenthalt in sehr hohem Alter nicht das Ende, sondern Hilfe“, so Prof. Ute Hoffmann. „Hilfe, um möglichst gesund Zuhause weiter leben zu können.“

 

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