Klinik für Geriatrische Rehabilitation

Morbus Parkinson

Morbus Parkinson schreitet langsam fort und unwiederbringlich gehen Nervenzellen verloren (Neurodegeneration). Parkinson nehmen wir als typische Erkrankung des Alterns wahr. Sie beruht auf dem Mangel am Botenstoff Dopamin im Gehirn, der für die Steuerung von Bewegung wichtig ist. In der Regel fällt die Erkrankung im 50. bis 60. Lebensjahr auf. Etwa zehn Prozent der Patienten sind unter 40 Jahre. Ein Mensch von hundert ist in Deutschland bei den über 60jährigen betroffen.

Je länger die Krankheit besteht, umso ausgeprägter sind die Kardinalbeschwerden von

  • Muskelsteifigkeit (Rigor)
  • Zittern (Tremor)
  • Bewegungsarmut (Akinese)
  • Gleichgewichtsstörung (posturale Instabilität)

Zu Beginn lassen sich die Beschwerden sehr gut mit Medikamenten beeinflussen. Deren Wirkung in Dosis und Dauer lässt aber nach. So müssen Sie L-Dopa als Medikament nicht mehr alle 6-8 Stunden wie zu Beginn einnehmen, sondern bereits alle 2-3 Stunden. Die Phasen guter und schlechter Beweglichkeit wechseln zunehmend (Fluktuationen und sogenannte on-off-Phänomene), die Wirkungsschwankungen der Medikamente führen teilweise zu überschießenden Bewegungsabläufen. Phasen der vollkommenen Unbeweglichkeit und des Innehaltens im Bewegungsablauf (Freezing) treten verstärkt auf, unkontrollierbare Muskelbewegungen (Dyskinesien) stellen sich ein. Auch tagesabhängig bemerken Sie vermehrt sogenannte Motorfluktuationen, meist mit starker nächtlicher Unbeweglichkeit.

Multimorbidität macht die Behandlung des Morbus Parkinson komplex

Zu den klassischen Symptomen eines Parkinson kommen im Alter noch andere Beschwerden hinzu, die wir bei einer Geriatrischen Rehabilitation berücksichtigen müssen: Muskel- und Gelenkschmerzen, Verdauungsschwierigkeiten, Kreislaufstörungen und psychische Veränderungen wie Depressionen oder psychotisches Erleben.
Dies sind nur ein paar Beispiele, die illustrieren, wie komplex die Therapie des fortgeschrittenen Parkinson-Syndroms im Rahmen einer Geriatrischen Rehabilitation ist. Es braucht sehr viel Geduld die für Sie optimale medikamentöse Einstellung zu erreichen. Wir nutzen Ihren stationären Aufenthalt, um auf die richtige Gabe der Medikamente, meist unabhängig zu den Mahlzeiten, zu achten, die Therapieabstände und die Dosis auszutesten und somit Ihre Lebensqualität wieder zu verbessern. Bei den Medikamenten gibt es kein starres Schema, so dass wir dies individuell auf Sie und Ihre Beschwerden im Tagesverlauf anpassen müssen. Bei komplexen Fragestellungen arbeiten wir sehr eng mit unseren Kollegen aus der Abteilung für Neurologie zusammen, die Sie bei uns konsiliarisch betreuen und von deren Erfahrung wir gemeinsam sehr profitieren.
Oft führen auch andere akute Erkrankungen wie ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt oder eine überstandene notwendige Operation zu einer Verschlechterung der Parkinsonbeschwerden.

Wie wir Sie mit Morbus Parkinson behandeln

Unser Behandlungsteam richtet seine Aufmerksamkeit aber in vielerlei Hinsicht auf Ihre Beschwerden, die nicht nur den Bewegungsapparat betreffen. Dabei besteht unser Team aus vielen verschiedenen Disziplinen.

Ziele einer Geriatrischen Rehabilitation bei Morbus Parkinson

  • Mobilität wiederherstellen
  • Weitgehende Selbstständigkeit im Alltag fördern
  • Gangbild verbessern und Gangmuster erlernen
  • Haltungskontrolle und Sturzprophylaxe aufbauen
  • Sprechen trainieren
  • Schluckstörungen behandeln
  • Koordination und Feinmotorik beüben
  • Mit Hilfsmitteln wie Rollator, Haltegriffe oder Duschstuhl versorgen
  • Selbstvertrauen und Lebensfreude stärken
  • Angehörige informieren und anleiten
  • Kontakt zu Selbsthilfegruppen vermitteln

Die umfassende Betreuung bei Morbus Parkinson benötigt viel Geduld, Ausdauer und Disziplin. Wir müssen die verschiedensten Aspekte berücksichtigen. Wir wollen uns sehr gern dieser sehr komplexen Aufgabe gemeinsam mit Ihnen stellen.

Ein Job mit Herz – Ihre Karriere bei den BarmHERZigen Brüdern
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