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Abschluss des 70. Generalkapitels des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Am 7. November endete das 70. Generalkapitel des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott. Es markiert einen wichtigen Meilenstein für die Zukunft des Ordens und die Stärkung seiner Mission. Vom 15. Oktober bis 7. November 2024 tagte das Generalkapitel im polnischen Wallfahrtsort Częstochowa unter dem Motto „Hospitality in a changing world – Hospitalität in einer sich verändernden Welt“. Neben den 67 Ordensbrüdern nahmen in den ersten beiden Wochen auch 19 Mitarbeitende mit beratender Funktion am Kapitel teil, um gemeinsam zu reflektieren, miteinander zu beten und neue Richtlinien für die kommenden sechs Jahre festzulegen.
In seiner Abschlussrede betonte Frater Pascal Ahodegnon, der neu gewählte Generalprior, die „zentralen Punkte, die durch die im Kapitel beschlossenen Leitlinien bereichert wurden, unsere Schritte lenken und unsere Mission für die kommenden sechs Jahre prägen werden“.
Es sind dies:
- Die Flamme unserer Berufung und Weihe neu entfachen
- Eine gemeinsame Kultur der Hospitalität vermitteln und teilen
- Mut und Kreativität fördern, um neuen Herausforderungen zu begegnen
- Unsere Strukturen mit Bedacht überdenken
„Wir stehen an einem Wendepunkt auf unserem gemeinsamen Weg, einem anspruchsvollen Moment, der jedoch große Verheißung für die kommenden Jahre birgt. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen muss unser Engagement tief und mutig sein“, erklärte Generalprior Frater Pascal Ahodegnon.
Ein Kapitel geprägt von Brüderlichkeit und Besinnung
Während dieser vier intensiven Wochen erlebten die Kapitulare eine tiefe Hospitalität, Brüderlichkeit und Synodalität im Geist des Gebets und der geistlichen Besinnung. Die Beratungen ermöglichten eine Überprüfung und Festlegung von Empfehlungen zu entscheidenden Themen wie der Governance, der Vermittlung des Charismas der Hospitalität, der Ausbildung der Fratres und Mitarbeitenden sowie der Unterstützung älterer Fratres.
Neue Generalleitung des Ordens der Barmherzigen Brüder
Am 1. November wurde Frater Pascal Ahodegnon aus Benin zum Generalprior gewählt. Der 53-jährige Arzt und Barmherzige Bruder war zuvor bereits 2. Generalrat und tritt damit die Nachfolge von Generalprior Pater Jésus Etayo an. Im Anschluss wurden dann fünf Generalräte aus verschiedenen Kontinenten gewählt, die gemeinsam mit dem Generalprior das Generaldefinitorium bilden, die oberste Ordensleitung mit Sitz in Rom. Die neuen Generalräte (Generaldefinitoren) sind:
1. Generalrat Frater Joaquim Erra Mas
2. Generalrat Frater Saji Mullankuzhy, Provinzial von Österreich
3. Generalrat Frater Etienne Sene, derzeitiger Direktor des Dalal Xel Krankenhauses (Senegal)
4. Generalrat Frater David Lynch, Provinzial der Good Shepherd Provinz (Nordamerika)
5. Generalrat Frater John Jung, Provinzial von Korea
Diese Wahlen spiegeln die Universalität und Vielfalt des Ordens wider, der in 54 Ländern auf fünf Kontinenten präsent ist.
Gebete für eine leidende Welt
Mit diesem erstmals in Polen veranstalteten Kapitel, möchte der Orden seine Solidarität mit der Polnischen Provinz zum Ausdruck bringen, die sich zusammen mit ihren Gemeinden in der Ukraine und im Heiligen Land intensiv für eine spirituelle und humanitäre Hilfe für die von Kriegen gebeutelten Betroffenen in diesen Regionen einsetzt. Das Kapitel gedachte zudem in Gebeten den Notleidenden weltweit und insbesondere den von Naturkatastrophen heimgesuchten Regionen in Spanien und mehreren afrikanischen Ländern, in denen der Orden tätig ist. Diese Gebetsmomente betonten die universelle Dimension der Mission des Ordens: die Begleitung und Fürsorge für die Schwächsten.
Den Blick in die Zukunft gerichtet
Die im Rahmen dieses Kapitels beschlossenen Empfehlungen, die zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden, werden den Orden in seiner Mission der Hospitalität leiten und die Bemühungen in den Bereichen der Charisma-Vermittlung, der fortlaufenden Ausbildung und der partizipativen Governance stärken. Das Kapitel schloss mit einer feierlichen Messe am 7. November, die zur Einheit und zum Gebet für jene einlud, die sich dem Dienst an den Kranken und Bedürftigen verschrieben haben.
Aus der Bayerischen Ordensprovinz nahmen Provinzial Frater Rudolf Knopp sowie die Provinzräte Pater Thomas Väth und Frater Benedikt Hau am Generalkapitel teil; in den ersten beiden Wochen war auch der Straubinger Schulleiter Marco Schleicher beim Kapitel in beratender Funktion dabei. Der Orden der Barmherzigen Brüder ist gegenwärtig in 54 Staaten und in 18 Provinzen und zwei Provinzdelegaturen vertreten. Er unterhält weltweit rund 410 apostolische Werke im Gesundheits- und Sozialsektor. Etwa 65.000 Mitarbeitende (Bayern: rund 12.000) arbeiten mit 965 Brüdern des Ordens (Bayern: 16) zusammen. (Stand: Dezember 2023)