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Ethikvortrag: Einsamkeit im Alter

(14.07.2016)

Vor wenigen Tagen hat die Polizei in einem total verwahrlosten Haus in Nürnberg die Leiche einer wohl schon seit längerem verstorbenen 78-Jährigen gefunden. Einsamkeit im Alter: Nach wie vor ein Tabuthema. Und das, obwohl 16 Millionen ältere Menschen in Deutschland alleine leben .

Am Donnerstag, 21. Juli, findet von 18-20 Uhr im Hörsaal des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg ein Vortrag zu diesem gesellschaftlich höchst relevanten Thema statt. Auf Einladung des Ethikkomitees der Barmherzigen Brüder spricht Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer, Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA).

Laut dem statistischen Bundesamt steigt jenseits des 85. Lebensjahres die Zahl der Alleinlebenden rapide an: 75 Prozent der Frauen und 35 Prozent der Männer sind davon betroffen. Erwiesen ist, dass Einsamkeit krank macht und bei den Senioren Symptome wie Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, Schlaflosigkeit oder Nervosität hervorruft.

Prof. Tesch-Römer möchte auf seinem Vortrag den Fragen nachgehen, welche Formen der Einsamkeit es gibt, worin ihre Ursachen liegen und wo die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu finden sind. Welche Krankheitsbilder zeigen sich vermehrt bei einsamen Menschen und welche therapeutischen Konsequenzen lassen sich ziehen.

Der Referent sieht dabei die Einsamkeit neben der Zufriedenheit und dem Glücksgefühl als Indikator über den Zustand einer Gesellschaft. Prof. Tesch-Römer hat sich intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, zuletzt im Deutschen Alterssurvey, einer großen Untersuchung des DZA.

Der Eintritt der Veranstaltung ist frei. Die Besucher können gebürenfrei auf dem Gelände der Barmherzigen Brüder parken. Ein kleiner kostenfreier Imbiss wird nach dem Vortrag gereicht.