Dr. Alfons Hämmerls, Leiter der Katholischen Hochschulseelsorge an der Hochschule Landshut und Dozent für Wirtschaftsethik hinterleuchtet bei seinem Vortrag ein Verständnis von Gesund-Sein, das mehr ist als nur reibungslose Funktionalität und Vitalität. Entsprechend kommt ein Krank-Sein in den Blick, das sich trotz körperlicher Gesundheit einstellen kann. Im Vortrag wird ein Menschenbild vorgeschlagen, das der fließenden Grenze zwischen gesund und krank Rechnung trägt; demnach ist menschliche Gesundheit immer auch Ergebnis einer Bewältigungsleistung im Umgang mit den eigenen Grenzen.

Dieser Gedanke wird verfolgt auf existentiell-individueller Ebene und – exemplarisch – an einigen Konfliktfragen medizinischer Ethik heute. Die Titelfrage, wann wir den Arzt brauchen, formt sich dabei um zu der Überlegung, wozu wir ihn brauchen: Was kann ärztlich geleistet werden, was darf vom Arzt erwartet werden, und was brauchen wir darüber hinaus, um gesund leben.