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Gegen Bauch-Krebs: Barmherzige bundesweit spitze

(26.10.2018)

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder ist neben der Universitätsklinik Dresden eine von nur zwei Kliniken in Deutschland, die von der Deutschen Krebsgesellschaft für die Behandlung von Krebserkrankungen an den fünf Bauchorgane Magen, Leber, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Darm zertifiziert wurde.

Das Qualitätssiegel belegt, dass betroffene Patienten bei den Barmherzigen Brüdern die bestmögliche Diagnose und Therapie bei Krebserkrankungen im Bauchraum erfahren.

Schon wieder blieb Herrn W. das Steak wortwörtlich im Hals stecken. Immer öfter hatte er das Gefühl, nicht mehr richtig schlucken zu können. Besorgt suchte er einen Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen auf. Der oberbayerische Gastroenterologe schickte Herrn W. daraufhin mit Verdacht auf Speiseröhrenkrebs zur Prof. Dr. Oliver Pech in das Bauchkrebszentrum (Viszeralonkologisches Zentrum) des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg.

Prof. Pech von der Klinik für Gastroenterologie und Interventioneller Endoskopie zählt national wie international zu den Experten in seinem Fachgebiet. Als einer von nur wenigen Gastroenterologen in Deutschland beherrscht er die Technik der so genannte Endoskopischen Submukösen Dissektion (ESD). Hierbei schält er bei Patient W. mit Hilfe einer videokontrollierten Spiegelung den erkrankten Bereich in einem Stück aus der Schleimhaut seiner Speiseröhre. Sie stellt im Gegensatz zu den herkömmlichen endoskopischen Methoden sicher, dass der erkrankte Bereich als Ganzes entnommen wird und dass das Wiedererkrankungsrisiko des Patienten normalerweise sehr gering ist.

„Leider stellte die Pathologie jedoch bei der Nachuntersuchung des entnommenen Gewebes fest, dass Herr W. unglücklicherweise an einer besonders bösartigen Tumorart des Speiseröhrenkrebses leidet“, erklärt Prof. Pech. In der Tumorkonferenz, in der die Experten aller betroffenen Fachbereiche jeden Krebspatienten individuell besprechen, beschlossen die Ärzte daraufhin, nun doch einen Teil der Speiseröhre komplett zu entfernen. „Dies minimiert das Risiko, dass der Krebs in die Lymphknoten und von da aus in die Blutbahn streut.“ Chefarzt-Kollege Prof. Dr. Dr. h.c. Pompiliu Piso von der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Viszeralonkologischen Zentrums übernahm die komplexe Operation. Er entfernte mit einer mininimal-invasiv durchgeführten Operation dem Patienten den kritischen Bereich der Speiseröhre sowie den oberen Teil seines Magens. „Damit Herr W. wieder normal essen und schlucken kann, wurde sein verbleibender Magen hochgezogen und an den oberen Teil der Speiseröhre angenäht“, erläutert der Chirurg nach der Operation. „Es zeigte sich, dass es richtig war, Herrn W. so radikal zu operieren, denn einer der entfernten Lymphknoten war schon vom Krebs befallen.“ Herr W. brauchte eine Weile, bis er sich von dem Eingriff erholte. Die Ärzte gehen davon aus, dass sein Körper jetzt tumorfrei ist. Mit jedem Jahr ohne Beschwerden sinkt sein Wiedererkrankungsrisiko. „Mein Essen kann ich jetzt wieder in vollen Zügen genießen“, betont W. mit leuchtenden Augen.

Speiseröhren-Operationen erfordern viel Erfahrung. Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) dient den Patienten als sichere Orientierungshilfe. Sie zeigt, in welchen Zentren die Ärzte besondere Fachkenntnis in der jeweiligen Krebsart besitzen und den Krebs erfolgreich behandeln und operieren können. „Damit wird nicht nur unsere medizinische Qualität nachgewiesen und bestätigt“, so Prof. Pech, „sondern auch garantiert, dass wir viel Erfahrung besitzen.“ Die DKG fordert eine hohe Mindestzahl an Therapien und Operationen bei der Vergabe des Gütesiegels.

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder gilt als eines der hochspezialisierten Krebs-Zentren in Deutschland. Es besitzt mittlerweile insgesamt 11 Gütesiegel der Deutschen Krebsgesellschaft und ist damit eines der führenden Zentren für Krebstherapie in Deutschland. „Allein schon die fünffache Auszeichnung des Bauchkrebszentrums ist wie ein Qualitäts-Oscar“, bekräftigt Zentrumsleiter Prof. Piso. „Zu uns kommen internationale Krebs-Patienten, um sich therapieren zu lassen. Die Ostbayern haben eine Top-Versorgung bei Krebserkrankungen direkt vor der Haustür liegen.“ Er ergänzt: „Egal welche Krebsart vorliegt: Wir arbeiten mit innovativen Behandlungsmethoden und –techniken, die nur wenige Zentren beherrschen.“