Unter dem Motto „How to deep dive?“ stand dieses Mal das veno-venöse Extrakorporale Membranoxygenierungsverfahren, kurz vvECMO, im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Betreuung von Patienten mit einer vvECMO-Therapie gleicht in vielerlei Hinsicht einem Tauchgang. Genau wie vor einem Tauchgang sollte man sich aller möglichen Gefahren und Komplikationen bewusst sein und gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. Hierzu gehört unter anderem eine regelmäßige Auffrischung des vorhandenen Wissens. Aus diesem Grund bot die Veranstaltung möglichst viel Raum für eine Interaktion mit den Teilnehmenden, um auf ihre Bedürfnisse direkt eingehen zu können.

Gemeinsam wurden zu Beginn interaktiv, ähnlich eines „Sicherheitschecks“ vor dem Tauchgang, einzelne wichtigen Begriffe zum vvECMO-Verfahren miteinander besprochen. So wurde das bereits vorhandene Wissen aufgefrischt. Gleichzeitig konnten viele der vorhandenen Fragen und Unsicherheiten unter den Teilnehmenden bereits hier angesprochen und im Team gemeinsam geklärt werden. Durch das offene Konzept des Vertiefungstages entstand eine Diskussion, in die die verschiedenen Ansichten und Erfahrungen der unterschiedlichen Berufsgruppen einfließen konnten.

Im weiteren Verlauf wurde es dann etwas praktischer: Einige der Patienten an der vvECMO erleiden ein Nierenversagen. Dies führt im Verlauf zu der Notwendigkeit einer Blutwäsche (Dialyse). Aus diesem Grund wurde nochmals explizit auf die Besonderheiten einer Dialyse über ein ECMO-Gerät eingegangen. Die Kombination beider Verfahren birgt einige Risken und führt immer wieder zu Unsicherheiten im Kollegenkreis. Um die Expertise hierfür zu stärken, hatten alle Teilnehmenden an dieser Stelle die Möglichkeit, aktiv ein Dialysegerät an eine ECMO anzuschließen. Ähnlich wie beim Tauchgang wächst hier die Sicherheit schlichtweg mit der Häufigkeit der Durchführung.

Abschließend wurde noch eine mögliche, jedoch eher seltener auftretende Komplikation unter laufender ECMO-Therapie gemeinsam besprochen. Während Komplikationen wie Blutungen eher häufiger zu beobachten sind, kann die Entstehung eines Thrombus im System schwerwiegende Konsequenzen haben. Eine Sensibilisierung für mögliche Vorboten und der Erfahrungsaustausch mit Kollegen, die ein solches Ereignis bereits erlebt haben, baut mögliche Ängste ab. Auch hier wurden im gemeinsamen Gespräch verschiedene Fragen rund um mögliche Komplikationen besprochen.

Insgesamt waren sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmenden am Ende sehr zufrieden und fühlen sich für den täglichen Umgang mit der vvECMO noch besser gewappnet. Gemeinsam soll das Konzept des Vertiefungstages in Zukunft weitergeführt und so das Wissen Einzelner der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden.