Medien

Innovative Visite mit iPad: Barmherzige Brüder machen die Patientenakte mobil

(16.05.2014)

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg setzt als eine der ersten Kliniken in Bayern auf den Einsatz von iPads bei der Visite. Mit Hilfe einer speziellen App (SAP EMR Unwired) können Ärzte die Patientenakten direkt am Krankenbett abrufen. Durch die mobile Visite gewinnen sie mehr Zeit für ihre Patienten.

Seit neuestem führen die Ärzte der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin (Leitung: Prof. Dr. Bernd Füchtmeier) des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg ihre Visite mit Hilfe eines Tablet-Computers durch. Die dort installierte App "SAP Electronic Medical Record Unwired" ermöglicht den Ärzten, direkt am Krankenbett die komplette Patientenakte einzusehen. Damit können sie schnell und unkompliziert Einblick in beispielsweise die aktuellen Laborwerte und Röntgenbilder, aber auch in schriftliche Befunde oder Sozialdienstdokumente nehmen. Die Barmherzigen Brüder investierten zur Realisierung des Pilot-Projektes, welches zur Zeit nur auf den unfallchirurgischen Stationen läuft, knapp über 100.000 Euro. 

"Wir gehören zu den ersten Krankenhäusern in Bayern, die die Visite mit Tablet-PCs mobil gemacht haben", erklärt Krankenhaus-Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler stolz. Er betont: "Die Einführung der iPads auf den Stationen 3 und 14 hat die Visite revolutioniert. Früher mussten die Unfallchirurgen während der Visite häufig zwischen den Patientenbetten und dem Computer im Arztzimmer hin und her laufen, um den Patienten ihre neuesten Werte und Befunde mitteilen zu können. Oder sie mussten immer wieder mit dem Sozialdienst telefonieren, um in Erfahrung zu bringen, ob der Patient schon einen Rehabilitationsplatz hat und wo die Reha stattfinden wird." Dr. Michael Zellner, Leitender Oberarzt der Unfallchirurgie und verantwortlicher Arzt für das Projekt, ergänzt: "Die Chirurgie ist ein Fachgebiet, das von Bildern lebt. Früher konnten wir den Patienten die Röntgenbilder nur als schwer erkennbare Papierausdrucke mitbringen. Jetzt können wir den Patienten die Röntgenbilder in bester Qualität auf dem iPad zeigen und mit ihnen am Bett besprechen." Auch die eingebaute Kamera des Tablet-PCs bringt große Vorteile. Die behandelnden Ärzte können beispielsweise Wunden zur Dokumentation direkt fotografieren. Die Bilder werden automatisch in das System eingespeist und in der digitalen Patientenakte abgelegt. So können Heilungsverläufe vom Arzt leichter nachvollzogen und beurteilt werden.

Die Visite mit iPad optimiert die Arbeitsabläufe eines Arztes enorm. Zudem lassen voreingestellte Filter den Arzt auf einen Blick erkennen, welche Aufgaben noch von ihm erledigt werden müssen wie zum Beispiel die Erstellung eines Arztbriefes oder die Durchführung der OP-Aufklärung. "Seit wir das iPad benutzen, läuft der Informationsfluss auf den Stationen deutlich reibungsloser", freut sich Dr. Zellner. "Die Zeitersparnis durch den schnellen Aktenzugriff kommt unseren Patienten zugute. Wir können alle Fragen direkt am Patientenbett klären und so mehr Zeit für unsere Patienten gewinnen. Insgesamt ist die Atmosphäre auf der Station sehr viel ruhiger geworden." 

Die Patientendaten werden nicht auf den iPads gespeichert, sondern über ein gesichertes kabelloses Funknetz in das normale SAP-System des Krankenhauses übertragen. "Die Sicherheit unserer Patientendaten steht an erster Stelle", erklärt der Leiter der IT-Anwendungen Jürgen Weinzierl. "Der Zugriff ist passwortgeschützt und auch nur innerhalb des Funknetzwerkes des Krankenhauses möglich. Zudem wird der Zugang automatisch nach einer gewissen inaktiven Zeit gesperrt." Der Vorteil der speziell programmierten Applikation ist auch eine flüssige und stabile Anwendung, wodurch die Tablets-PCs dem Laptop deutlich überlegen sind.

Bei den Stationsärzten der Unfallchirurgie und Orthopädie findet die Visite mit iPad großen Anklang. Seitdem die Ärzte mit den Geräten ausgestattet worden sind, machen alle Ärzte davon regen Gebrauch. "Die Bedienung ist intuitiv und übersichtlich. Ich kann meinen Kollegen die App ohne großen Schulungsbedarf an die Hand geben", freut sich Oberarzt Dr. Zellner. "Und die Patienten, die in heutiger Zeit deutlich aufgeklärter und interessierter sind, sind von der innovativen Technik mehr als begeistert."