Professor Dr. Ralf Lehmann ist neuer Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Krankenhaus Barmherzige Brüder. Er arbeitete zuletzt als stellvertretender Klinikdirektor am Universitätsklinikum in Mannheim. Krankenhaus-Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler zeigte sich sehr erfreut, dass er den 42-jährigen Kardiologen an das Regensburger Haus holen konnte: „Wir haben Professor Lehmann unter den zahlreichen Bewerbern nach einem aufwändigen Auswahlverfahren als unseren absoluten Wunschkandidaten herausgefiltert. Er erfüllt nicht nur fachlich unsere hohen Erwartungen und Qualitätsansprüche, sondern fügt sich auch menschlich bestens in unsere Dienstgemeinschaft ein." Die interventionelle Kardiologie, also die Eingriffe am Herzen, die mittels eines Herzkatheters unter Röntgenkontrolle durchgeführt werden, ist einer der fachlichen Schwerpunkte des neuen Chefarztes.
Professor Ralf Lehmann betonte bei seinem Antritt, welche große Kompetenz er bei seinem neuen Ärzte-Team sowie im pflegerischen Bereich vorgefunden habe. „Die kardiologische Klinik besitzt eine sehr hohe Qualität. Damit haben wir ausgezeichnete Voraussetzungen, die schon jetzt sehr gute Versorgung der Patienten kontinuierlich weiterentwickeln zu können."
Der Herzspezialist plant, die meisten Herzkatheter-Eingriffe künftig über die Arterie des Handgelenks anstelle konventionell über die Leistenarterie durchzuführen. „Dies ist für die Patienten sicherer, da dieses Verfahren ein deutlich geringeres Risiko für Nachblutungen hat. Außerdem ist es mit besseren Überlebenschancen im Rahmen einer Herzinfarktbehandlung verbunden", so der neue Chefarzt. „Die neue Technik ist für die Patienten auch sehr viel angenehmer und komfortabler, da die lange Liegezeit, welche nach dem konventionellen Herzkatheter-Eingriff notwendig ist, in aller Regel entfällt."
Auch die gute Versorgung von älteren Patienten mit Herzerkrankungen ist ihm sehr wichtig. „Mit der steigenden Lebenserwartung unserer Bevölkerung werden wir vermehrt Patienten mit komplexen Herzerkrankungen bekommen, die außerdem noch an weiteren Begleiterkrankungen leiden", erklärt der Professor. Da im hohen Lebensalter eine offene herzchirurgische Operation oft ein zu großes Risiko darstellt, ist für diese Patienten der kathetergestützte Herzklappen-Eingriff eine wichtige Alternative. Dieser ist schonender und risikoärmer. Hier besitzt Professor Lehmann besonderes Spezialwissen, da er bei seinen früheren Tätigkeiten eines der weltweit ersten kathetergestützten Herzklappenprogramme aufgebaut hatte und später leitete. „Die bisher sehr gut etablierte Kooperation mit der Herz-Thoraxchirurgie des Uniklinikums Regensburg wollen wir gerne in diesem Zusammenhang fortsetzen und ausbauen", erklärt er.
Auch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Allgemein- und Fachärzten liegt ihm sehr am Herzen. „Die meisten unserer Patienten sind chronisch erkrankt und müssen über Jahre kontinuierlich betreut werden." Eine enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen ist für ihn daher unabdingbar.
Professor Lehmann wuchs in Meersburg am Bodensee auf. Seine ärztliche Ausbildung erhielt er am Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt / Main, wo er auch fünf Jahre als Oberarzt tätig war. Hier war er bis 2013 neben der schwerpunktmäßigen Tätigkeit in der interventionellen Kardiologie als Leitender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme und der zertifizierten Chest-Pain Unit tätig. Neben dem Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie erwarb er hier die Zusatz- und Schwerpunktbezeichnungen Intensivmedizin, Notfallmedizin, Interventionelle Kardiologie, Hypertensiologie und Ärztliches Qualitätsmanagement.
Im Anschluss arbeitete er bis September 2015 als Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikdirektor an der 1. Medizinischen Klinik mit den Schwerpunkten Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Hämostasiologie und Internistische Intensivmedizin des Universitätsklinikums Mannheim.
Professor Lehmann ist verheiratet und hat zwei Kinder. In der knapp bemessenen Freizeit versucht er regelmäßig Sport zu treiben: Er fährt gerne Rennrad und Ski.