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Sicher versorgt – auch nach dem Krankenhausaufenthalt

(22.03.2022)

Die Geriatrische Häusliche Nachsorge der Barmherzigen Brüder unterstützt Patienten in den ersten Wochen nach dem Krankenhausaufenthalt. Rund 250 Menschen haben das Angebot bereits in Anspruch genommen.

„Da ist jemand an meiner Seite, der sich um mich kümmert. Mit diesem Gefühl sollen die Patienten nach Hause gehen“, erklären Christina Weber und Roswitha Norgauer, Nachsorge-Koordinatorinnen am Krankenhaus Barmherzige Brüder. Der Krankenhausaufenthalt ist gerade für ältere Menschen meist sehr belastend, häufig stellt sich dann zusätzlich die Frage: Wie geht es nach dem Krankenhaus zuhause weiter? „Genau dafür gibt es uns“, sagt Christina Weber.

Erster Kontakt schon im Krankenhaus

Seit mittlerweile eineinhalb Jahren bietet die Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie der Barmherzigen Brüder Regensburg/Paul Gerhardt Haus eine sogenannte Häusliche Nachsorge für ältere Patienten an. Dabei bleiben Pflegefachkräfte nach der Entlassung für mehrere Wochen mit den Patienten und ihren Angehörigen durch Hausbesuche und Telefongespräche in Verbindung und bieten bei Bedarf Kontakte zur Unterstützung an, beispielsweise zu einem ambulanten Pflegedienst oder einer Selbsthilfegruppe. „Entscheidend dabei ist, dass wir die Menschen schon im Krankenhaus kennenlernen und bereits dort eine Vertrauensbasis aufbauen können. Die Patienten sollen das Gefühl haben, dass sie einen kompetenten Ansprechpartner bekommen, der sie auch nach dem Krankenhausaufenthalt nicht alleine lässt“, erklärt die Chefärztin der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie Professorin Dr. Ute Hoffmann.

Ziel: selbstständiges und selbstbestimmtes Leben

Das Angebot der Häuslichen Nachsorge ist für die Patienten kostenfrei und läuft in der Regel über sechs Wochen lang im Anschluss an die Entlassung. In dieser Zeit treten die Koordinatorinnen als „Netzwerkerinnen“ auf und schauen gemeinsam mit Patienten und Angehörigen, in welchen Bereichen noch zusätzliche Unterstützung benötigt wird. „Dafür ist der erste Hausbesuch besonders wichtig. Denn erst vor Ort können wir uns ein genaues Bild über Wohnsituation, Mobilität, Ernährung, soziale Teilhabe, aber auch über die bisherige Belastung der Angehörigen machen“, sagt Christina Weber. Ziel der Häuslichen Nachsorge ist es stets bedarfsorientiert auf die Notwendigkeiten und Wünsche der Patienten einzugehen, sie zu entlasten und ihnen ein weitestgehend selbstständiges Leben zu ermöglichen. Dazu arbeiten die Fachkräfte der Häuslichen Nachsorge in Absprache mit den Patienten auch mit Hausärzten, Pflegediensten und anderen Beteiligten zusammen. „Welche Hilfen der Patient letzten Endes annehmen möchte, entscheidet er immer selbst“, ergänzt Nachsorge-Koordinatorin Roswitha Norgauer.

Gelebte Hospitalität auch nach Krankenhausaufenthalt

Ein zentrales Anliegen der Häuslichen Nachsorge des Krankenhauses Barmherzige Brüder ist es, den Patienten Unsicherheiten in der Phase nach dem Klinikaufenthalt zu nehmen. „Das schaffen wir vor allem dadurch, dass wir für jeden Patienten ausreichend Zeit haben“, erklärt Christina Weber. Häufig können die Pflegefachkräfte alleine dadurch schnell viele Sorgen bei den Patienten abbauen. „Wir zeigen den Menschen so, dass der Grundsatz der Barmherzigen Brüder ‚Hospitalität‘, also die gelebte Gastfreundschaft, auch nach dem Aufenthalt im Krankenhaus für uns weiterhin gilt“, betont die Nachsorge-Koordinatorin. 

Aus der Forschung in die Praxis

Die Häusliche Nachsorge des Krankenhauses Barmherzige Brüder ist aus einem großen Forschungsprojekt des Innovationsfonds entstanden. Rund 250 Patienten haben das Angebot bisher wahrgenommen. „Zur ganzheitlichen Versorgung unserer geriatrischen Patienten gehört neben der Krankenhausbehandlung auch die Planung und Sicherstellung einer funktionierenden häuslichen Nachsorge“, sind sich Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler und Chefärztin, Professorin Dr. Ute Hoffmann einig.