Klinik für Neurochirurgie

Bandscheibenvorfall

Unsere 23 Bandscheiben (Disci intervertebrales) sind die Stoßdämpfer der Wirbelsäule. Sie verbinden die Wirbelkörper, bestehen aus faserigem, knorpeligem Material und gewährleisten eine Beweglichkeit in der Wirbelsäule. Sie sind enormen Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt. Langfristig kann dies zu Verschleiß führen, der nicht nur eine Vorwölbung (Protrusion), sondern auch einen Vorfall (Prolaps) der Bandscheibe in den Spinalkanal oder in einen Nervenwurzelaustrittsraum mit sich bringt.

Welche Beschwerden verursacht ein Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall kommt es oft zum Druck auf angrenzende Nervenwurzeln im Spinalkanal. Folgen sind ausstrahlende Schmerzen in Arme oder Beine und Nervenausfallserscheinungen wie zum Beispiel Taubheitsgefühle, Lähmungen, Blasen-Mastdarm-Funktionsstörungen und Sexualfunktionsstörungen.

Wann sollte ein Bandscheibenvorfall operiert werden?

Eine Operation ist dann sinnvoll, wenn unter einer intensiven und adäquaten konservativen Therapie mit rückenschonendem Verhalten, Vermeiden einer Schonhaltung, Muskellockerung und Aufbau der Rückenmuskulatur, ausreichender Schmerzmedikation und intensivierten physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen weiterhin Schmerzen bestehen oder es sogar zu einer Schmerzzunahme kommt. Bis Beschwerden sich deutlich bessern oder dann auch ganz verschwinden, kann eine konservative Therapie auch mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen.

Wenn neurologische Ausfälle auftreten wie höhergradige Lähmungen oder eine Störung der Blasen-oder Mastdarmfunktion, empfehlen wir die Operation sehr rasch durchzuführen, um die Nervenfunktion langfristig wiederherzustellen und zu erhalten.

Operation: Bandscheibenvorfall an der Lendenwirbelsäule

Die operative Therapie des Bandscheibenvorfalles an der Lendenwirbelsäule besteht aus der operativen Entfernung des vorgefallenen Bandscheibengewebes (Sequestrektomie) und Entlastung der betroffenen Nervenstrukturen. Manchmal müssen wir auch die abgenutzte Bandscheibe entfernen (Nukleotomie). Wir führen diese Operation unter einem Operationsmikroskop durch, um die Nervenstrukturen sicher darzustellen und diese zu schonen. Nach der Operation bieten wir Ihnen in der Regel für die sorgfältige Operationsnachsorge und Kontrolle des Operationsergebnisses einen weiteren Krankenhausaufenthalt von 4 bis 5 Tagen an.

Operation: Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule

An der Halswirbelsäule operieren wir einen Bandscheibenvorfall abhängig von seiner Lage und Beschaffenheit. Den Operationszugang wählen wir dann entweder von vorne oder von hinten. Bei der Operation von vorne entfernen wir die abgenutzte Bandscheibe komplett mit ihrem Vorfall. Wir setzen als Ersatz für die Bandscheibe einen Platzhalter (Cage) fest ein, eventuell, um eine weitere Stabilisierung zu erreichen, verbunden mit einer kleinen Platte. Dies stabilisiert dann die betroffenen Wirbelkörper, zwischen denen zuvor durch Überbeweglichkeit ein Bandscheibenschaden entstanden ist. Wir empfehlen Ihnen in der Regel einen postoperativen Krankenhausaufenthalt für die gründliche Nachsorge von circa fünf Tagen.

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