Klinik für Neurochirurgie

Nerventumore

Auch an den peripheren Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark können gut- oder bösartige Wucherungen auftreten. Die Tumore von peripheren Nerven bezeichnen wir als Schwannome, gleichbedeutend auch Neurinome, oder als Neurofibrome.

Nerventumore entstehen aus den Zellen der Nervenscheide und sind meist gutartig (benigne). Bösartige (maligne) periphere Nervenscheidentumore sind dahingegen seltener. Bösartige Tumore können auch Tochtergeschwulste in anderen Organen ausbilden.

Dieser bösartige Nerventumor ist entlang des Nervens bis in das Becken gewachsen.
Dieser bösartige Nerventumor ist entlang des Nervens bis in das Becken gewachsen.

Welche Beschwerden ruft ein Nerventumor hervor?

Meist bemerken Sie zunächst eine derbe, örtlich begrenzte Schwellung an einem relativ oberflächlich liegenden Nerven. Durch Berühren oder Beklopfen dieser Stellen können Sie oft elektrisierende Missempfindungen auslösen (sogenanntes Hoffmann-Tinel-Zeichen). Im Versorgungsgebiet des betroffenen Nerven kann es zu einer Nervenleitungsstörung kommen oder auch zu seinem kompletten Funktionsausfall. Entsprechend bemerken Sie meist Taubheitsgefühle oder Missempfindungen in dem Areal, das der Nerv versorgt. Auch Nervenschmerzen treten teilweise auf. Mit dem Wachstum eines Tumors nehmen die Beschwerden weiter schleichend zu. Es können sich nicht nur Gefühlsstörungen sondern auch zunehmende Lähmungen einstellen.

Welche Diagnostik treiben wir voran?

Für die Diagnostik erheben wir sorgfältig Ihre Krankengeschichte und untersuchen Sie klinisch-neurologisch. Um die Schwere einer Nervenfunktionsstörung und manchmal auch den Schädigungsort am Nerven zu dokumentieren, ist eine Neurographie oder eine Elektromyographie sinnvoll. Beides sind elektrophysiologische Verfahren, die unsere Kollegen der Neurologie für uns durchführen und bewerten.

Um Art, Größe und Ort der Schädigung zu bestimmen, benötigen wir eine Bildgebung. Diese ist im Weiteren sehr hilfreich, um einen operativen Eingriff zu planen und um die Lagebeziehung der Raumforderung zum umgebenden Gewebe darzustellen. Einen Nerventumor können wir mit dem Nervenultraschall oder mit einer Kernspintomographie (MRT) gut erkennen. Die Bildgebung kann manchmal bereits einen ersten Aufschluss über die Art des Tumors geben, bevor eine Biopsie dies definitiv bestimmt.

Wie sieht die Therapie der Wahl aus?

Die Therapie der Wahl ist meist die Tumorentfernung unter dem Operationsmikroskop. Mit einer sorgfältigen Präparation eines gutartigen Tumors und dessen vorsichtiger Entfernung können wir gesundes Nervengewebe schonen und die Funktion des Nervens oft erhalten. Wir entfernen nur Nervengewebe, das den Ausgang der Wucherung darstellt. Ein Wiederauftreten, ein sogenanntes Rezidiv, eines einmalig entfernten Tumors ist sehr selten. Bei bösartigen Tumoren müssen wir eine großzügigere Gewebeentfernung vornehmen, um sicher und komplett das bösartige Gewebe zu entnehmen.

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