Onkologisches Zentrum
ABC – Fachbegriffe in der Krebsmedizin
Die Diagnose Krebs stellt das Leben auf den Kopf – für Betroffene ebenso wie für ihre Angehörigen. Hier eine kleine Sammlung der wichtigsten Begriffe
3D MRT-TRUS-Fusionsbiopsie der Prostata
Die 3D MRT-TRUS Fusionsbiopsie wird zur Diagnostik von Prostataerkrankungen eingesetzt. Zunächst wird in der hausinternen Radiologie ein multiparametrisches MRT-Bild der Prostata aufgenommen. Der Radiologie markiert und klassifiziert die auffälligen Befunde nach internationalem Standard (PI-RADS). Der Bilddatensatz wird anschließend direkt an das BiopSee - System übertragen und während der Biopsie in die Bildverarbeitung des hochauflösenden Ultraschallgeräts integriert. BiopSee erfasst und speichert dabei den Entnahmeort jeder Gewebeprobe. Damit kann jede Biopsie zuverlässig einer Histologie zugeordnet und in der Bildgebung reproduziert werden. Die dokumentierten Gewebeproben gelten nicht nur als Gewissheit über die Diagnose, sie dienen auch als Basis für den weiteren Behandlungs- und Therapieplan, der dann individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt wird.
Biopsie
Für eine Biopsie entnehmen wir eine Gewebeprobe aus dem Körper. Mit einer Biopsie erhalten wir genaue Informationen zur Diagnose oder Therapieplanung einer Erkrankung. Nach welchem Verfahren wir die Gewebeprobe entnehmen, hängt vom Organ, von der Gewebeart und Größe des verdächtigen Areals ab. Mit einer feingeweblichen Untersuchung stellen wir fest, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt.
Chemotherapie
Bei der Chemotherapie hindern Medikamente, so genannte Zytostatika, entartete Zellen weiter zu wachsen oder bewirken, dass diese absterben. Wir können ein Zytostatikum oder mehrere Zytostatika einsetzen. Dies nennt man dann Kombinationschemotherapie. Die Medikamente wirken in geringem Maße jedoch auch auf gesunde Zellen. Darum kann es zu Nebenwirkungen kommen. Wie gut Sie die Chemotherapie vertragen, ist individuell sehr verschieden und hängt stark von den Medikamenten und der Dosis ab.

Dank moderner Medikamente und unterstützender Begleittherapien wird die Chemotherapie im klinischen Alltag oft relativ gut vertragen. Wir versuchen stets die Art und die Intensität der Behandlung auf die individuelle Situation des Patienten anzupassen, um eine möglichst gute Lebensqualität zu ermöglichen.
Computertomographie (CT)
Die Computertomographie (CT) ist eine Weiterentwicklung des Röntgen. Daher kommen beim CT Röntgenstrahlen zum Einsatz. Der Blick ins Körperinnere ist bei einem CT jedoch deutlich detaillierter als beim herkömmlichen Röntgen. Beim CT nehmen wir Schnittbilder aus verschiedenen Blickwinkeln auf und setzen sie anschließend zu einem dreidimensionalen Bild zusammen.
Endoskopie
Endoskopie bedeutet wörtlich übersetzt „in das Innere sehen“. Umgangssprachlich spricht man häufig von einer „Spiegelung“. Wir untersuchen mit dem Endoskop ohne oder nur mit einem kleinen chirurgischen Eingriff Körperhöhlen und Hohlorgane. Wir können somit Krankheiten erkennen und direkt behandeln. Jedes Endoskop besitzt eine Kamera, mit welcher der Untersucher das Körperinnere betrachten kann. Außerdem kann er mit dem Endoskop Flüssigkeits- oder Gewebsproben entnehmen. Die Bezeichnung der verschiedenen endoskopischen Verfahren und der jeweils verwendeten Endoskope richtet sich in der Regel nach deren Einsatzgebiet: So heißt die endoskopische Untersuchung des Magens Gastroskopie. Und das Instrument entsprechend Gastroskop. Die des Darms Koloskopie und das Endoskop entsprechend Koloskop.
Endosonographie
Bei einer Endosonographie erfolgt die Untersuchung vom Magen-Darm-Trakt aus mit einer Ultraschallsonde, die in einem Endoskop eingebaut ist. Während man mit einem Endoskop lediglich die Oberfläche der Schleimhaut begutachtet, gelingt es mit Ultraschall bei der Endosonographie tiefere Schichten und Nachbarorgane zu betrachten und damit das Ausmaß des Krebses beurteilen. Das Verfahren wird zur Diagnostik von bösartigen Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, des Mastdarms, der Bauchspeicheldrüse und des Gallengangsystems verwendet. Es ist in vielen Fällen genauer als die Computer- und Kernspintomographie.
Voraussetzung eines Heilerfolgs ist eine koordinierte Zusammenarbeit aller Fachbereiche. Am Anfang steht die genaue Untersuchung des erkrankten Menschen. Daraus entwickeln wir Ärzte mit den Betroffenen gemeinsam eine individuell ausgerichtete Therapiestrategie im Rahmen unseres Onkologischen Zentrums. Im Mittelpunkt steht dabei der betroffene Mensch.
Hochdosistherapie mit Blutstammzelltransplantation
Eine Hochdosis-Chemotherapie in Kombination mit einer Blutstammzellretransfusion kann bei Erkrankungen mit begrenzten Heilungsaussichten den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen. Eine Hochdosistherapie ist eine sehr intensive medizinische Behandlung, welche wie jede Chemotherapie mit Nebenwirkungen einhergeht. Diese sind allerdings wegen der höheren Dosis stärker ausgeprägt. Sie erhalten diese Chemotherapie über die Vene, zum Beispiel das Medikament Melphalan hochdosiert. Anschließend werden die zuvor gewonnenen Blutstammzellen wieder aufgetaut und Ihnen wie eine Infusion über die Vene zurückgegeben.
Hormontherapie
Manche Tumore verwenden körpereigene Hormone für ihr Wachstum. Wenn wir diese Hormone ausschalten, können wir das Tumorwachstum hindern. Die Hormontherapie ist also eigentlich eine „Antihormontherapie“. In seltenen Fällen produziert das Krebsgewebe Hormone. Um dies zu verhindern, setzen wir auch hier eine regulierende Hormontherapie ein. Es können Nebenwirkungen auftreten, die meist nur gering und zum Beispiel mit Wechseljahresbeschwerden vergleichbar sind.
Immuntherapie
Bei der Immuntherapie gibt es verschiedene moderne Therapieansätze. Zum einen kommen Antikörper zum Einsatz, die gegen bestimmte Eigenschaften der Krebszelle gerichtet und für das Überleben der Krebszelle sehr wichtig sind. Bei gesunden Zellen in unserem Körper übernehmen sie keine wichtige Funktion. Aus diesem Grund sind die Nebenwirkungen auf die gesunden Körperzellen häufig nicht belastend. Zum anderen wird bei einer rasch zunehmenden Anzahl von Erkrankungen versucht, mit Infusionen von „Immuntherapie-Antikörpern“ Ihr körpereigenes Abwehrsystem in der Bekämpfung der Krebszellen zu unterstützen und zu aktivieren. Häufig setzen wir diese Behandlungen mit der klassischen Chemotherapie zusammen ein, damit sich die Wirkungen gegen die Krebserkrankung verstärken.
Laboruntersuchungen
Eine Laboruntersuchung des Blutes liefert wichtige Hinweise für eine Krebserkrankung. So können die Anzahl der roten Blutkörperchen oder erhöhte Hormonwerte ein Anzeichen für eine Tumorerkrankung sein. Manche Krebsarten produzieren typische Substanzen, die bei gesunden Menschen in der Regel nur vermindert auftreten und die wir im Blut nachweisen. Man bezeichnet sie deshalb als Tumormarker.
Magnetresonanztomographie (MRT)/ Kernspintomographie
Magnetresonanztomographie (MRT) und Kernspintomographie bezeichnen ein und dasselbe bildgebende Diagnoseverfahren: Sie liefert ohne Anwendung von Röntgenstrahlung ein detailliertes Schnittbild von Organen und Geweben im Körperinneren. Als Patient liegen Sie dabei in einer Röhre, die ein sehr starker Magnet umschließt. Eine MRT kann den ganzen Körper durchleuchten und einzelne Körperbereiche wie Kopf oder innere Organe in Schnittbildern darstellen. Um ähnliches Gewebe besser voneinander zu unterscheiden, bekommen Sie vor der Untersuchung Kontrastmittel gespritzt. So kann man beispielsweise Blutgefäße vom umliegenden Gewebe abgrenzen. Da sich das Kontrastmittel oft in Tumoren vermehrt sammelt, kann man diese auf den Aufnahmen erkennen.
Wir verfügen über ein neues 3 Tesla-MRT-Gerät, welches den aktuellen Stand der Technik repräsentiert. Es zeichnet sich durch einen besonders starken Magneten aus. Dadurch besitzt das MRT eine exzellente Bildschärfe und höchste diagnostische Qualität bei herausragendem Patientenkomfort.
Medikamentöse Therapien
Medikamentöse Therapien haben den Vorteil, im gesamten Körper zu wirken. Je nach Erkrankung bekommen Sie eine medikamentöse Therapie in Form von Tabletten, Infusionen oder Spritzen als alleinige Behandlung oder unterstützend bei einer Bestrahlung oder vor beziehungsweise nach einer Operation. Dabei achten wir auf eine möglichst gezielte Wirkung auf Tumorzellen, um gesundes Gewebe so gut wie möglich zu schonen.
Gezielte Therapie („targeted therapies“)
Diese noch relativ neue medikamentöse Therapie, meist in Tablettenform, setzen wir gegen bestimmte Eigenschaften der Krebszellen oder gegen Zellen in deren Umgebung ein. Die Wirkstoffe richten sich auf ausgewählte Angriffspunkte (Targets) des Tumors. Da diese Merkmale auf gesunden Zellen meist kaum oder gar nicht vorkommen, ist die gezielte Krebstherapie sehr wirksam und bringt wenig Nebenwirkungen mit sich. Zu den zielgerichteten Wirkstoffen gehören Arzneistoffe, die die Neubildung der Blutgefäße hemmen, die den Tumor versorgen, oder das unkontrollierte Wachstum von Tumorzellen blockieren.
Minimal-invasive Therapieverfahren
Minimal-invasive Verfahren gestalten die therapeutischen Eingriffe für die Patienten weitaus schonender und belastungsärmer. Bei den Therapieverfahren werden beispielsweise an Stelle des Skalpells (wie bei Operationen) mikrofeine Instrumente eingesetzt, die über Gefäße oder die Haut eingeführt werden, um den Krebs zu therapieren. Dazu sind meist nur winzige Einstiche erforderlich, um die Instrumente an der entsprechenden Stelle des Tumors zu platzieren. Diese Therapieformen bilden dabei sowohl einen Ersatz wie auch eine sinnvolle Ergänzung zu den bewährten Verfahren der Operation, Chemo- und Strahlentherapie.
Derzeit setzen wir folgende Verfahren ein:
BRONCHIALARTERIENEMBOLISATION
Ziel der Bronchialarterienembolisation ist der Verschluss der für eine Lungenblutung (Hämoptysen) verantwortlichen Lungengefäße (Bronchialarterien) über einen durch die Leiste eingebrachten Katheter und damit das Stillen der Blutung. Unter örtlicher Betäubung und zusätzlicher Schmerztherapie über eine Infusion wird ein kleiner Plastikschlauch (Katheter) - ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung - eingebracht. Über diesen Katheter wird unter Röntgenkontrolle ein noch kleinerer Katheter bis in die lungenversorgenden Gefäße (Bronchialarterien) vorgeschoben. Daraufhin wird eine flüssige Substanz (Embolisat) bis in die kleinen Gefäßäste vorgeschoben und damit die Blutgefäße verschlossen. Die Bronchialerterienembolisation wird in der Regel bei Blutungen aufgrund chronischer Lungenerkrankungen oder bei Blutung von Lungentumoren durchgeführt.
ENDOSKOPIE EMR/ER (ENDOSKOPISCHE MUKOSARESEKTION)
Bei der EMR ist die komplette Abtragung des Darmpolypen das Ziel. Bei größeren Polypen, die nicht bösartig erscheinen, wird eine Abtragung in mehreren Stücke durchgeführt.
ENDOSKOPIE ESD (ENDOSKOPISCHE SUBMUKOSADISSEKTION)
Das Verfahren wird bei folgenden Organen eingesetzt: Magen, Darm, Speiseröhre.Das Ziel der ESD ist die komplette Abtragung einer bösartigen Veränderung in einem Stück. Dadurch kann der Pathologe bei der Untersuchung des entfernten Gewebes klar feststellen, ob der Tumor oder das Adenom auch komplett entfernt wurde. Dies ist vor allem bei frühen bösartigen Veränderungen (Frühkarzinome) wichtig.
ENDOSKOPISCHE VOLLWANDRESEKTION (FTRD)
Das Ziel der Vollwandresektion ist die komplette Abtragung eines mit EMR oder ESD nicht abtragbaren Polypen (z.B. bei Vernarbungen nach Vortherapie).
INTERVENTIONELLE BRONCHOSKOPIE
Bei diesem Verfahren erfolgt die Wiedereröffnung und/oder Stabilisierung von durch Tumorgewebe verschlossenen Atemwegen. Die Untersuchung erfolgt in Vollnarkose im Rahmen einer starren Bronchoskopie und dauert in Regel 60 bis 90 Minuten. Mit der Einführung des Endoskopes wird eine Abtragung und Entfernung von Tumor- oder Fremdgewebe mittels Kältesonde (Kryotherapie), Hitze (Argonbeamer) und/oder Strom (Elektroschlinge) durchgeführt. Sollte sich zeigen, dass zusätzlich eine deutliche Einengung des Atemwegs durch Druck von außen besteht, kann beim gleichen Eingriff die Einlage einer Atemwegsprothese (Bronchialstent) erfolgen.
MIKROWELLENABLATION (MWA)
Durch eine Mikrowellenablation (MWA) können sowohl primäre Lebertumore (HCC oder CCC) als auch Lebermetastasen zerstört werden. Ziel der Behandlung ist in der Regel eine Heilung der Tumorerkrankung, also eine komplette Entfernung von vitalem Tumorgewebe in der Leber. Bei der MWA wird unter Ultraschallkontrolle eine Ablationsnadel von außen in den Tumor eingebracht. Danach wird durch Mikrowellen eine Erhitzung des Gewebes um die Nadelspitze verursacht. Im Rahmen der MWA erhält der Patient eine sogenannte Analgosedierung, er schläft also während der gesamten Behandlung. Die MWA erfolgt immer stationär, in der Regel kann der Patient ein oder zwei Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause. In ausgewählten Fällen kann eine MWA auch im Rahmen einer Operation durchgeführt werden, meist in Kombination mit einer Lebertumorresektion.
MYOM-EMBOLISATION
Ziel der Myomembolisation ist es, durch den Verschluss der gebärmutter- bzw. myomversorgenden Gefäße mit kleinen Partikeln die Gefäßversorgung der Myome zu unterbinden. In den Wochen bzw. Monaten nach der Embolisation schrumpfen die Myome als Folge der verminderten Blutungsversorgung. Die Patientin spürt dann die Verbesserung der Symptome in den Wochen nach der Embolisation.
PROSTATA-EMBOLISATION (PAE)
Bei der Prostata-Embolisation verschließen wir durch Mikropartikel künstlich die Blutgefäße. Die Prostata-Embolisation (PAE) stellt mittlerweile eine Alternative zu den weiteren bekannten Therapieoptionen wie die medikamentöse Therapie bzw. die Resektion (TUR-Prostata) oder die Chirurgie dar. Die Indikation zum Eingriff wird gemeinsam mit dem Urologen gestellt.
Ziel der Prostataembolisation ist es, durch den Verschluss der prostataversorgenden Gefäße mit kleinen Partikeln die Gefäßversorgung der Prostata zu vermindern. In den Wochen bzw. Monaten nach der Embolisation schrumpft die Prostata langsam als Folge der verminderten Blutungsversorgung. Der Patient spürt dann die Verbesserung der Symptome in den Wochen nach dem Eingriff.
RADIOFREQUENZABLATION (RFA)
Durch eine Radiofrequenzablation (RFA) können sowohl primäre Lebertumore (HCC oder CCC) als auch Lebermetastasen zerstört werden. Ziel der Behandlung ist in der Regel eine Heilung der Tumorerkrankung, also eine komplette Entfernung von vitalem Tumorgewebe in der Leber. Bei der RFA wird unter Ultraschallkontrolle eine Ablationsnadel von außen in den Tumor eingebracht. Danach wird durch hochfrequente Ströme eine Erhitzung des Gewebes um die Nadelspitze verursacht. Im Rahmen der RFA erhält der Patient eine sogenannte Analgosedierung, er schläft also während der gesamten Behandlung. Die RFA erfolgt immer stationär, in der Regel kann der Patient ein oder zwei Tage nach dem Eingriff wieder nach Hause. In ausgewählten Fällen kann eine RFA auch im Rahmen einer Operation durchgeführt werden, meist in Kombination mit einer Lebertumorresektion.
SELEKTIVE INTERNE RADIOTHERAPIE (SIRT)
Die SIRT wird bei primärem Leberkrebs und bei Lebermetastasen durchgeführt, die einer Operation nicht zugänglich sind. Durch lokale Verabreichung radioaktiver Partikel direkt in der Leber durch ein Lebergefäß mittels Katheter wird ein Tumorrückgang bewirkt und dabei gesundes Gewebe geschont. Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) ist ein Verfahren, das auch bei Patienten angewendet werden kann, bei denen keine Operation der Leber möglich ist und die herkömmliche Chemotherapie zu keinem Tumorrückgang geführt hat. Die SIRT kann aber auch in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie durchgeführt werden. Vorteil der Therapie sind die relativ geringen systemischen Wirkungen der Therapie, da ausschließlich Tumor- bzw. Lebergewebe behandelt wird.
TRANSARTERIELLE CHEMOEMBOLISATION (TACE)
Mit der TACE wird ein künstliches Verschließen von Blutgefäßen durch Mikropartikel in Kombination mit Chemotherapeutika herbeigeführt. Die Transarterielle Chemoembolisation wird bei inoperablem primären Leberkrebs (Hepatozellulären Karzinom) und bei ausgewählten Formen von Lebermetastasen durchgeführt. Durch die Kombination einer hochdosierten lokalen Gabe von Chemotherapeutika und gefäßverschließender Substanzen (Embolisate) direkt in die tumorversorgende Schlagader wird der Krebs maximal durch das Medikament und die fehlende Sauerstoffversorgung geschädigt, jedoch gesundes Lebergewebe geschont. Die Chemoembolisation ist ein minimalinvasives Verfahren mit nur sehr geringen Nebenwirkungen und sehr kurzem Krankenhausaufenthalt. Das Wirksamkeit des Verfahrens ist wissenschaftlich erwiesen. Eine TACE wird in der Regel bei nichtoperablen Patienten mit hepatozellulärem Karzinom und ausreichender Leberfunktion durchgeführt. Es kann mit einer Radiofrequenzablation kombiniert werden oder auch vor einer möglichen Lebertransplantation zur Überbrückung (Bridging) angewendet werden.
Nuklearmedizinische Therapie
Verschiedene gut- und bösartige Erkrankungen sind einer Isotopen-Behandlung zugänglich, zum Beispiel die Radiojodtherapie von Autonomien der Schilddrüse. In der Regel erfolgt zuvor eine nuklearmedizinische Diagnostik, welche das Speicherverhalten der zu therapierenden Organe darstellt. Unsere Nuklearmediziner besprechen mit Ihnen das Untersuchungsergebnis und erstellen einen individuellen Behandlungsplan: Auch die Erfolgsaussichten der Isotopen-Behandlung, mögliche Nebenwirkungen und die Notwendigkeit einer Nachsorgeuntersuchung erläutern wir Ihnen.
Unsere therapeutischen Möglichkeiten umfassen:
- Radiojodtherapie von gut- und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen
- Radiosynviorthese von entzündlichen oder degenerativen Gelenkerkrankungen
- Selektive interne Radiotherapie (SIRT) von primären Lebertumoren oder Lebermetastasen
- Radionuklidtherapie von schmerzhaften Knochenmetastasen
- Jod 131-MIBG-Therapie von neuroektodermalen Tumoren, zum Beispiel Neuroblastom
- Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) von Somatostatin-Rezeptor-tragenden Tumoren, zum Beispiel neuroendokrinen Tumoren des Magendarmtraktes
- Radioimmuntherapie von CD20-positiven follikulären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom
Pathologische Diagnostik und Molekulargenetik
Die Begutachtung von Zellen und Geweben unter dem Mikroskop spielt eine wichtige Rolle, wenn wir eine Krebserkrankung vermuten. Bei den meisten Tumorarten untersuchen die Pathologen Proben aus einem Zellabstrich oder von einer Biopsie. Bei Leukämieverdacht prüfen sie Knochenmark- und Blutproben. Die Untersuchung eines operativ entfernten Tumors mit dem Mikroskop gibt zusätzliche wichtige Hinweise, um welche Art von Krebs es sich handelt. Durch molekulargenetische Methoden können wir erkennen, ob sich die Gene im Tumor aufgrund der Erkrankung verändert haben. Ein spezifisches Gen-Profil liefert ein genaues Abbild der Erkrankung.
Positronen-Emissionstomographie mit CT (PET-CT)
Die Positronen-Emissions-Tomographie in Kombination mit der Computertomografie (PET-CT) gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Mit dem PET-CT werden Stoffwechselvorgänge im Körper dreidimensional sichtbar. Dazu spritzen wir Ihnen radioaktive Marker in die Blutbahn. Je nach Stoffwechselaktivität reichern sich die Marker unterschiedlich stark in verschiedenen Körperregionen an. Tumoren und Metastasen haben oft einen anderen Energiestoffwechsel als gesundes Gewebe.
Operative Therapie
Ziel einer Operation ist die komplette Entfernung des Tumors und, in speziellen Fällen, seiner Absiedelungen. Das gesunde Gewebe soll so gut es geht erhalten bleiben. Wir verwenden schonende Operationsverfahren und arbeiten mit neuesten Methoden. Ob eine Operation bei Ihnen infrage kommt und nach welchem Verfahren wir operieren, hängt von Ihrem Befund ab.
Wissenswertes: Innovative Operationstechnik: da Vinci® Si
Mit dem da Vinci® Si-System verfügen wir seit August 2014 über modernste Technik der minimalinvasiven Therapie. Das roboterassistierte Operationssystem ermöglicht schonende und präzise Eingriffe, insbesondere bei der Entfernung der Prostata, der Blase und bei Inkontinenz-Operationen sowie bei Eingriffen an der Niere und am Darm. Insbesondere bei Tumoren an der Niere ermöglicht das System eine organerhaltende Operation und ist für Sie weniger belastend im Vergleich zu einem offenen Eingriff.
Radiofrequenzablation
Die Radiofrequenzablation, auch als Hochfrequenzablation bezeichnet, ermöglicht es uns bösartiges Tumorgewebe gezielt durch große Hitze zu zerstören. Wir bringen hierzu eine Elektronadel in das erkrankte Gewebe ein und erhitzen dieses auf bis zu 100 Grad Celsius. Die minimal-invasive Anwendung erspart Ihnen eine größere Operation. Die Radiofrequenzablation schont das umliegende, gesunde Gewebe. Insbesondere bei Leberkrebs gewinnt die Behandlung immer mehr an Bedeutung.
Röntgen
Da Röntgenstrahlen den Körper durchdringen, erlauben sie einen Blick in das Innere. Die Röntgendiagnostik ist ein traditionelles Verfahren, welches neben anderen bildgebenden Verfahren wie die Computertomographie, der MRT oder der Positronen-Emissionstomographie Anwendung findet. Wir entscheiden je nach Strahlenbelastung oder Aufwand, welche Methode die beste für Sie ist.
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine wichtige Säule der Krebsbehandlung. Ionisierende Strahlung zerstört im Körper vorhandene Krebszellen gezielt, während gesunde Zellen erhalten bleiben. Damit trägt diese Therapie entscheidend zu Ihrer Heilung bei. Wir setzen die Strahlentherapie häufig in Kombination mit einer Operation und einer Chemotherapie ein.
Wir verwenden hochmoderne Geräte, die eine Hochpräzisionsbestrahlung bis hin zur Stereotaxie erlauben. Die dynamische IMRT-Technik, eine besonders patientenfreundliche Bestrahlungstechnik, ist bei uns Standard, so dass die Bestrahlung schonend und ausschließlich an den betroffenen Stellen mit wenigen Nebenwirkungen erfolgt.
Mit einem Präzisions-Linearbeschleuniger ist es möglich, einen Tumor millimetergenau bei deutlich weniger Nebenwirkungen zu bestrahlen. Wir können damit einzelne Tumore und Metastasen gezielt ohne chirurgischen Eingriff entfernen. Die Bestrahlung erfolgt in der Regel durch die Haut, in manchen Fällen in Körperhöhlen oder im Gewebe im Afterloadingverfahren.
Bestimmte Tumorarten können wir mit Radiotherapie oder Radiochemotherapie organerhaltend oder mit begrenztem chirurgischem Eingriff heilen.
Für bestimmte Brustkrebs-Erkrankungen im Frühstadium können wir eine besonders schonende Form der Bestrahlung anbieten, die gleich gute Ergebnisse wie die konventionelle Bestrahlung der ganzen Brust erzielt: Bei der Teilbrustbestrahlung (interstitielle Brachytherapie) bestrahlen wir das Tumorbett mit Minikathetern von innen computergesteuert, so dass die Strahlenbelastung der Haut, der Brustwand, der Lunge und des Herzens auf ein Minimum abfällt. Für Sie bedeutet dies ein verbessertes kosmetisches Ergebnis und auch eine verkürzte Behandlungszeit: Die interstitielle Strahlentherapie dauert nur eine Woche – anstatt sechs Wochen bei der konventionellen Bestrahlung. Für diese Bestrahlung besitzen wir bereits mehr als zehn Jahre Erfahrung. Die Methode ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, die unsere Klinik für Strahlentherapie zusammen mit 15 europäischen Zentren durchgeführt hat.
Szintigraphie
Auch die Szintigraphie gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. Ähnlich wie bei einer PET-CT können mit der Szintigraphie Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar gemacht werden. Dazu werden schwach radioaktive Substanzen ins Blut gespritzt. Anders als beim PET-CT ist das Bild zweidimensional. Die Strahlenbelastung ist ähnlich gering wie bei einer Röntgenbestrahlung und deutlich geringer als bei einem PET-CT.
Ultraschall/Sonographie/Echographie
Die drei Begriffe Ultraschall, Sonographie und Echographie meinen ein und dasselbe bildgebende Verfahren. Mit Schallwellen und ohne jede Strahlenbelastung können wir Bilder aus dem Körperinnern erzeugen. Die sehen wir auf einem angeschlossenen Monitor und stellen so Veränderungen an Organen und Geweben fest.
