Klinik für Palliativmedizin

Wissenschaftliche Kooperationen

Um am Ende des Lebens eine Erleichterung von belastenden Symptomen herbei zu führen, bedarf es fast immer der Anwendung von Medikamenten. Oft sind aber die zugelassenen Medikamente und die wissenschaftliche Datenlage dazu nicht ausreichend, so dass es notwendig ist, auf in der Langzeiterfahrung bewährte Medikamente außerhalb ihrer pharmazeutischen Zulassung (sogenannter „Off-Label-Use“) zurückzugreifen.

Medikamente im Off-Label-Use

Beispiele sind etwa die Verwendung von Morphin zur Besserung von Atemnot oder der Einsatz von Medikamentenmischungen, die den Patienten auf venösem oder subcutanem (Infusion in das Unterhautfettgewebe) Wege verabreicht werden müssen, etwa dann, wenn sie nicht mehr in der Lage sind, Medikamente über den Magen-Darm-Trakt aufzunehmen (z.B. bei einem Darmverschluss oder bei Unfähigkeit, zu schlucken). Hier zeigen sich Parallelen zur Kindermedizin.

Auch in der Kinderheilkunde sind zahlreiche Medikamente nicht zugelassen, weil klinische Zulassungsstudien an Kindern oft nicht durchführbar sind. Die Therapie findet hier also ebenso im „Off-Label-use“ statt. Gerade die Medikamentenmischungen bringen das Risiko einer Inkompatibilität mit sich, also einer Unverträglichkeit zwischen zwei oder mehr Komponenten des Gemischs. Das wiederum kann bei Infusion zu einer Gefahr für den Patienten werden oder dazu führen, dass die Arzneistoffe vermindert oder gar nicht wirken.

Sicherheit durch Anwendungsbeobachtung

Um Ihre Sicherheit zu verbessern beteiligen wir uns seit einem Jahr an dem Projekt "pall-iv" der Klinik für Palliativmedizin am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München. Ziel dieses Projektes ist, Erfahrungen verschiedener palliativmedizinischer Einrichtungen mit zum Teil sehr unterschiedlichen Medikamentenmischungen zu bündeln und in einer Datenbank zu erfassen. Je höher die Zahl der erfassten Anwendungsbeobachtungen ist, bei denen sich keine Hinweise für eine Inkompatibilität ergeben, umso sicherer für den Patienten sind diese Medikamentengaben einzuschätzen.

pall-iv der LMU MÜnchen

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