Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie
Nerven- und Plexusverletzungen
Nervenverletzungen
Chefarzt Priv. Doz. Dr. Spies verfügt über spezifische Kompetenz und umfangreiche Erfahrung auf dem komplexen Gebiet der Plexuschirurgie. Von der Kassenärztlichen Vereinigung wurde er daher ermächtigt, im Rahmen der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung Verletzungen des Plexus brachialis und des Plexus lumbosacralis zu behandeln. Ziel der Plexuschirurgie ist es, die Funktion der betroffenen Nerven wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.
Nervenverletzungen können durch Unfälle, Tumoren, Entzündungen und andere Erkrankungen verursacht werden. Sie haben Bewegungseinschränkungen Gefühlsstörungen und z.T. auch neuropathischen Schmerzen zur Folge. Nervenverletzungen werden in verschiedene Grade eingeteilt:
- Neurapraxie: Eine vorübergehende Blockade der Nervenleitung ohne strukturelle Schäden. Meistens erholt sich der Nerv innerhalb von Wochen bis Monaten vollständig.
- Axonotmesis: Eine Schädigung der Axone, wobei die umgebenden Bindegewebsschichten intakt bleiben. Die Regeneration erfolgt langsamer und kann Monate bis Jahre dauern.
- Neurotmesis: Eine komplette Durchtrennung des Nervs, bei der meist eine operative Behandlung erforderlich ist.
Bei chirurgischem Therapiebedarf bieten wir jeweils auf den individuellen Einzelfall abgestimmte, bei akutem Trauma auch notfallmäßige Behandlungen an:
- Nervenkoaption: Direkte Wiederverbindung der durchtrennten Nervenenden.
- Nerventransplantation: Einsetzen von Nerventransplantaten, um Defekte zwischen Nervenenden zu überbrücken.
- Nervenrekonstruktion: Umleitung von gesunden Nervenfasern, um Muskelfunktionen zu erhalten.
Plexusverletzungen
Die Verletzung eines Nervenplexus ist mit gravierenderen Ausfällen einhergehend, da ein ganzes Geflecht aus Nervenfasern und nicht nur ein einzelner Nerv betroffen ist. Plexusverletzungen werden durch Unfälle, Tumoren, Entzündungen, Geburtskomplikationen und andere Erkrankungen verursacht. Am häufigsten kommt es zur Verletzung des Plexus brachialis, der die Arme und Schultern mit Nervenfasern versorgt.
Muskelersatzplastiken
Für den Fall, dass eine Operation am motorischen Nerv nicht möglich oder nicht erfolgsversprechend ist oder Muskeln aufgrund von Tumoroperationen oder Unfällen nicht mehr funktionsfähig sind, bieten wir Muskelersatzplastiken an, um den Ausfall wichtiger Muskeln zu kompensieren. Es gibt verschiedene Methoden der Muskelersatzplastik:
- Freie Muskeltransplantation: Ein gesunder Muskel wird zusammen mit seinem Nerv- und Blutgefäßversorgungsnetzwerk an anderer Stelle entnommen und in den betroffenen Bereich transplantiert.
- Muskeltransfer: Ein Muskel mit ähnlicher Funktion übernimmt durch Sehnenumleitung auf den beschädigten Muskel dessen Funktion.
Nach der Operation sind intensive physiotherapeutische Maßnahmen notwendig, um die Funktion des Muskels zu trainieren und zu optimieren.
Kontakt zur Beratung und Behandlung
Betroffene Patienten können zur Beratung und Behandlung bei uns vorgestellt werden:
Leitstelle 1, Paul Gerhardt Haus
Tel. +49 (0)941 369 2269
Ansprechpartner in der Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg sind:
PD Dr. Marcus Spies (Chefarzt der Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie)
Dr. Stefan Grassl (Leitender Oberarzt der Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie)