Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin

Lungenentzündung

Die Lungenentzündung (Pneumonie) gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Bei frühzeitiger Diagnose und unmittelbarem Behandlungsbeginn ist die Prognose gut.

Die Atemwege haben ständig Kontakt zu Krankheitserregern. Ist das Abwehrsystem des Körpers vorübergehend oder gar dauerhaft geschwächt, können diese Erreger eine Pneumonie verursachen. Diese infektiöse Form ist der häufigste Grund für eine Pneumonie. Entsteht die Erkrankung im alltäglichen Umfeld, sprechen Ärzte von einer ambulant erworbenen Pneumonie. Die größte Gruppe unter den Krankheitserregern bilden Bakterien, Pneumokokken stehen dabei an erster Stelle. Aber auch Viren sind Pneumonieerreger (am häufigsten lassen sich Influenzaviren, also die Erreger der Grippe nachweisen). Selten sind Pilze oder Parasiten ursächlich (eventuell nach Auslandsaufenthalten oder bei schwer abwehrgeschwächten Personen).

Wenn auch die antibiotische Therapie im Allgemeinen die Pneumonie rasch ausheilen lässt, so ist in Deutschland diese Erkrankung die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit.

Sonderformen der Pneumonie

Nosokomiale Pneumonie

Dies ist die fachliche Bezeichnung für eine im Krankenhaus erworbene Pneumonie. Sie kommt häufiger bei Patienten mit schweren Erkrankungen und bei Intensivpatienten vor, weil diese ein geschwächtes Abwehrsystem haben. Sie ist gefährlicher als die ambulant erworbene Pneumonie, die verursachenden Erreger sind häufiger resistent gegenüber Antibiotika.

Aspirationspneumonie

Nahrungsbrei oder durch die Speiseröhre zurückgeflossener Mageninhalt gelangen in die Luftröhre und weiter in die tiefen Atemwege und verursachen dort eine Entzündung. Als Folge einer solchen Lungenschädigung kann eine Infektion durch Erreger resultieren. Gefährdet sind Personen mit Schluckstörungen (z.B. bei Erkrankungen im Mund-Rachen-Raum oder neurologischen Erkrankungen wie M. Parkinson, Schlaganfall) sowie bewusstlose Personen.

Retentionspneumonie

Atemwege können stark verengt sein, z.B. durch einen in den Atemwegen wachsenden Tumor oder durch einen aspirierten Fremdkörper. Hinter der Verengung findet kaum eine Belüftung statt, was eine Infektion in diesem Bereich begünstigt.

Infarktpneumonie

Bei einer Lungenembolie kommt es zu Durchblutungsstörungen von Lungenabschnitten. In diesen Infarktarealen ist die Lunge anfälliger für Infektionen.

Nicht infektiöse Pneumonien

Ionisierende Strahlen (z.B. bei einer Strahlentherapie im Brustkorbbereich) oder eingeatmete physikalische und chemische Reizstoffe (Gase, Metalldämpfe, Stäube) können eine Entzündungsreaktion der Lunge hervorrufen. Infektionserreger spielen hierbei keine Rolle.

Symptome

Typisch ist ein rascher Erkrankungsbeginn mit Fieber, Schüttelfrost, Husten (anfangs ohne und im Verlauf mit Auswurf) sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl mit körperlicher Schwäche. Greift die Entzündung auf das Lungenfell über (Pleuritis), kommen Schmerzen beim Atmen dazu. Herz- und Atemfrequenz steigen an.

Mit zunehmendem Alter kann sich eine Pneumonie auch mit weniger und schwächer ausgeprägten Symptomen präsentieren. Es finden sich z.B. eine unspezifische Allgemeinzustandsverschlechterung oder auch eine Bewusstseinstrübung.

Komplizierte Verläufe müssen rechtzeitig erkannt werden!

Obwohl eine antibiotische Therapie meistens schnell zur Besserung und Ausheilung führt, können Komplikationen eintreten und die Behandlungsdauer bzw. die Zeit bis zur Genesung verlängern. So kann nach einer begleitenden Pleuritis ein größerer Pleuraerguss fortbestehen, sich infizieren und zu einer Eiteransammlung im Brustkorb werden (Pleuraempyem). Ferner kann sich ein Lungenabszess ausbilden oder die Infektion breitet sich von der Lunge ausgehend auf weitere Organe aus (lebensbedrohliche Sepsis).

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