Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin

Tuberkulose

Die Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit durch Mykobakterien, die meistens die Lungen betrifft. Wurde sie früher wegen der hohen Sterblichkeit auch als „Weiße Pest“ und „Schwindsucht“ bezeichnet, hat sie heutzutage viel von ihrem ehemaligen Schrecken verloren. Trotz steigender Zahlen ist die Tuberkulose in Deutschland relativ selten, weltweit dagegen ist sie eine der häufigsten Infektionskrankheiten.

Die Tuberkulose ist vermutlich so alt wie die Menschheit. Während der Industrialisierung kam es aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und den schlechten Hygieneverhältnissen in den Städten zu einem sprunghaften Anstieg an Tuberkulosekranken. Mit zunehmendem Wohlstand, besseren Hygieneverhältnissen und Ernährungszustand war die Zahl rückläufig und seit den 1950er Jahren war eine medikamentöse Therapie verfügbar. So nahm die Anzahl an Neuerkrankten in Deutschland bis 2008 kontinuierlich ab, stagnierte dann und seit 2014 ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Dies ist vor allem in der verstärkten Mobilität und Migration der Gesellschaft begründet.

Die Erreger der Tuberkulose sind Mykobakterien, in den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um  Mycobacterium tuberculosis. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch. Die Bakterien werden als kleinste Tröpfchen eingeatmet, nachdem sie unmittelbar zuvor von einem Erkrankten ausgehustet wurden (sogenannte Tröpfcheninfektion).

Somit sind die Lungen der erste Ort der Infektion und knapp 80 Prozent der Tuberkuloseerkrankungen betreffen die Lungen. Allerdings können sich die Mykobakterien von der Lunge aus über Blut- und Lymphbahnen auch auf andere Organe ausbreiten (z. B. Brustfell, Lymphknoten, Nieren, Knochen, Hirnhäute). Einen besonders schweren Krankheitsverlauf beschreibt die sogenannte Miliartuberkulose. Hierbei ist die Lunge schwer befallen und die Mykobakterien gelangen in viele weitere Organe und schädigen diese.

Die Übertragung der Rindertuberklose von erkrankten Rindern auf den Menschen durch mit Mycobacterium bovis verunreinigte Milch ist heutzutage eine Rarität.

Latente Tuberkuloseinfektion (LTBI)

Eine Birne und Papierbälle stehen für "Idee, Konzept"

Bei einer gesunden Person kommt es nach einer Infektion nur in 5 bis 10 % zum Ausbruch einer aktiven Tuberkulose. Oder anders gesagt: In 90 bis 95 % der Fälle gelingt es dem Immunsystem (körpereigenes Abwehrsystem), die Erreger erfolgreich zu bekämpfen. Abwehrzellen kapseln die Erreger ab und halten sie so unter Kontrolle. Es bestehen dann keine Krankheitssymptome und auch keine Ansteckungsgefahr. Die so vom Immunsystem in Schach gehaltene Infektion wird als latente Tuberkuloseinfektion bezeichnet. Sie bedarf in der Regel keiner Behandlung. Verschiedene Umstände können allerdings dazu führen, dass aus einer latenten Infektion eine behandlungsbedürftige aktive Erkrankung wird.

Kommt es zu einer aktiven Erkrankung, unterscheidet man zwischen einer „offenen“ und einer „geschlossenen“ Tuberkulose. Bei der offenen Tuberkulose scheidet der Erkrankte Mykobakterien aus und kann somit Personen in der unmittelbaren Umgebung anstecken. Die geschlossene Tuberkulose dagegen ist nicht ansteckungsfähig.

Symptome

Die am häufigsten geschilderten Symptome sind ein schon lange bestehender Husten mit Auswurf (teils blutiges Sputum), eine gering erhöhte Körpertemperatur und Nachtschweiß sowie ein fehlender Appetit mit Gewichtsverlust.

Risikofaktoren, an einer Tuberkulose zu erkranken:

  • schwere chronische Erkrankungen
  • Mangelernährung und schlechte hygienische Lebensverhältnisse
  • Immunsuppression (geschwächte Abwehrlage) aufgrund von Erkrankungen (vor allem HIV) oder Medikamenten
  • Diabetes mellitus
  • Alkoholismus, Obdachlosigkeit
  • Kontakt mit Tuberkulosekranken
  • Aufenthalt in Gebieten mit hohem Tuberkulosevorkommen
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