Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin
TAPE (Gelenkembolisation) bei Arthrose
Manchmal sprechen Patienten mit chronischen Gelenkschmerzen infolge einer Arthrose nicht zufriedenstellend auf herkömmliche konservative oder operative Therapien an. Für solche Patienten bieten wir mit der TAPE-Methode ein innovatives, schonendes Verfahren, das Schmerzgeplagten deutliche Linderung ihrer Beschwerden verschaffen kann.
Warum sprechen manche Patienten nicht ausreichend auf herkömmliche Arthrose-Therapien an?
Es gibt in der Forschung zunehmend Hinweise darauf, dass chronische Fehlbelastungen und Entzündungsprozesse krankhafte Gefäße in unmittelbarerer Nähe der Gelenke entstehen lassen. Als Begleiterscheinung vermehren sich auch kleine Nervenbahnen und Schmerzrezeptoren, die Schmerzsignale ans Gehirn übermitteln.
Wie hilft die TAPE-Methode?
Das minimal-invasive und damit sehr schonende TAPE-Verfahren setzt genau an dieser Stelle an.
TAPE steht für transarterielle periartikuläre Embolisation. Die krankhaft veränderten Blutgefäße im Gelenkbereich werden gezielt verschlossen, der Schmerzimpuls Richtung Gehirn wird unterbrochen. Dies führt zu einer deutlichen Schmerzlinderung, die in der Regel über mehrere Monate anhält.
Wie läuft eine Gelenkembolisation ab?
Unter örtlicher Betäubung führen wir – ähnlich wie bei einer Herzkathetheruntersuchung – über die Leisten- oder Handgelenksarterie einen sehr dünnen Kathether (Schlauch) mit einem Durchmesser von weniger als 1 Millimeter bis zum betroffenen Gelenk. Dort veröden wir mit Hilfe kleinster Partikel die Gefäße: Damit können wir den Schmerzimpuls Richtung Gehirn unterbrechen.
Was sind die Vorteile der Gelenkembolisation?
Die TAPE-Methode zählt zu den minimal-invasiven Verfahren, das heißt, der Eingriff ist sehr schonend: Eine Vollnarkose ist nicht nötig, Hautschnitte werden vermieden. Die Risiken großer Operationen werden dadurch weitgehend vermieden, außerdem sind die Patienten nach dem Eingriff schnell wieder fit.
Für welche Patienten kommt die TAPE-Methode in Frage?
Die TAPE-Methode bietet sich für folgende Personen an:
- Patienten mit anhaltenden Knie- oder Schulterschmerzen aufgrund einer Arthrose oder nach einem Gelenkersatz, bei denen die üblichen Therapien zu keiner Schmerzfreiheit führen
- Junge Arthrose-Patienten, die aufgrund ihres Alters eine Gelenkersatz-Operation hinauszögern müssen oder möchten
- Patienten, für die aus verschiedenen Gründen keine Gelenkersatz-OP in Frage kommt, wie zum Beispiel aufgrund schwerer Vorerkrankungen, erhöhtem Narkoserisiko oder sehr starkem Übergewicht
Ist die TAPE-Methode sicher?
In unserem Haus sehen wir uns jeden Fall genau an. Dabei arbeiten wir eng mit unseren Kollegen aus der Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin sowie aus der Schmerztherapie zusammen, um die bestmögliche Behandlungsqualität zu erreichen.
Klinische Studien belegen für die TAPE-Methode eine deutliche Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit und eine bedeutsame Schmerzreduktion bei Patienten, die auf herkömmliche Behandlungsmethoden nicht ansprechen.
Das Verfahren stammt aus Japan, wo es bereits seit Jahren erfolgreich zum Einsatz kommt.
Unsere bisherigen Erfahrungen im Hause stützen die positiven Einschätzungen der Fachwelt.

