Herzlich willkommen bei Rafael!
Wir kümmern uns seit November 2018 um die Versorgung von Wohnungs- und Obdachlosen in Regensburg.
Allgemeinmedizinische Ambulanz im Kontaktladen Drug Stop Akut:
Landshuter Str. 10, 93053 Regensburg
Dienstags, 13.30 - 15.00 Uhr
Allgemeinmedizinische Ambulanz im „NOAH – Dein TagNachtHalt“:
Landshuter Str. 49, 93053 Regensburg
Dienstags, 15.00 - 17.00 Uhr
Zahmedizinische Sprechstunde im „NOAH – Dein TagNachtHalt“:
Landshuter Str. 49, 93053 Regensburg
Mittwochs, 15.30 - 17.00 Uhr
Kontakt
Sekretariat Priorat
Tel. +49 (0)941 369 1002 (vormittags)
E-Mail Verein Rafael
Der Verein ist vom Finanzamt Regensburg als gemeinnützig anerkannt und im Vereinsregister eingetragen.
Spenden können überwiesen werden an Liga Bank Regensburg, IBAN DE 35 7509 0300 0001 1235 30, Stichwort: „Rafael“.
Bei einem Betrag ab 100,- Euro erhalten Sie eine Spendenquittung.
Zu Gast bei TVA - Fernsehen für Ostbayern
Vertreter des Vereins Rafael e.V. waren im Dezember 2020 zu Gast im TVA Gesundheitsforum. Dort sprachen sie über ihr medizinisches Angebot für Hilfsbedürftige.
Verein Rafael e.V. während der Corona-Pandemie
Wie viele andere Bereiche hat der Ausbruch der Corona-Pandemie samt Lockdown auch die Organisation von Rafael e.V. vor neue Herausforderungen gestellt.
Die Ordenszeitschrift misericordia (Ausgabe 10/2020) nimmt im Artikel "Es geht voran, trotz Corona" die Entwicklung des Vereins in den Blick.
Artikel über den Verein Rafael e.V. in der Ordenszeitschrift Misericordia (10/2020)
Pressemitteilung vom 01.03.2019
Medizinische Hilfe für wohnungslose Menschen
Der neu gegründete Regensburger Verein Rafael bietet obdachlosen und hilfsbedürftigen Menschen mit gesundheitlichen Problemen eine Anlaufstelle für medizinische Versorgung.
Seit November 2018 kümmert sich ein ehrenamtliches Team aus Ärzten, Pflegekräften und Sozialarbeitern in einem Raum des DrugStop Regensburg jeden Dienstag von 13 bis 16 Uhr (Stand: 03/2019, neue Öffnungszeiten s.o.) um Hilfsbedürftige. Die Helfer versorgen Wunden, messen Blutdruck, verabreichen Medikamente und führen Gespräche. Bis heute haben über 100 Patienten dieses Angebot in Anspruch genommen.
Die medizinische und pflegerische Hilfe erfolgt durch den neu gegründeten Verein Rafael. Der Name steht für „Regensburger Anlaufstelle Für erkrAnkte in Eingeschränkten Lebenslagen “. Vorsitzende des Vereins ist die Internistin Dr. Eva Gutdeutsch.
„In anderen Städten, wie zum Beispiel in München ist eine solche Versorgung bereits Standard“, sagt Dr. Eva Gutdeutsch. „Anfang 2018 konkretisierte sich im Gespräch mit der Bahnhofsmission Regensburg, der Caritas, DrugStop e. V., Kontakt e. V., den Soziale Initiativen e. V., dem Sozialamt der Stadt Regensburg und dem Strohhalm e. V. die Idee, hier in Regensburg ebenfalls ein Angebot für die medizinische Versorgung Hilfsbedürftiger zu starten.“
Das Problem für solche Menschen sei häufig nicht die Krankenversicherung, sondern die Hemmschwelle überhaupt zum Arzt zu gehen. Viele hätten aufgrund ihrer Situation Diskriminierung und Ausgrenzung auch in Arztpraxen erlebt. „Wir brauchen ein medizinisches Angebot, das so niederschwellig wie möglich ist. Feste Strukturen und eine Verlässlichkeit sind besonders wichtig für diese Patienten“, sagt Dr. Eva Gutdeutsch.
Die Idee war, einen offenen Treff für medizinische Fragen in einer Einrichtung anzubieten, die bereits in dieser Bevölkerungsgruppe bekannt ist. Im Kontaktladen des DrugStop AKUT in der Landshuter Straße 10 fand sich schließlich die passende Anlaufstelle. „Das gemeinsame Angebot im DrugStop mit Tagesaufenthalt, Essen und Streetwork ist die ideale Basis, um zusätzlich medizinische Versorgung anzubieten“, erklärt Prior Frater Seraphim Schorer von den Barmherzigen Brüdern. Der Orden der Barmherzigen Brüder ist seit Jahrhunderten auf der ganzen Welt auch in der Obdachlosenhilfe aktiv und steht dem Verein unterstützend zur Seite. Die komplette Grundausstattung mit Geräten, Medikamenten und Verbandsmaterial erfolgte durch das Regensburger Krankenhaus Barmherzige Brüder. Aus diesem kommen vorwiegend auch die ehrenamtlich tätigen Ärzte und Pflegenden.
Dr. Udo Stelbrink, der neben Dr. Eva Gutdeutsch maßgeblich an Entwicklung des Projekts und der Gründung des Vereins beteiligt war, weiß um die große Bedeutung eines derartigen Angebots: „Der Bedarf einer solchen Versorgung ist zweifellos gegeben.“ Eine Erstversorgung zu gewährleisten sei aber nur der erste Schritt. „Unser oberstes Ziel ist es, die Patienten in die Regelversorgung zu integrieren. Dies ist teilweise sehr schwierig. Selbst Patienten, für die ein Folgetermin in einer Arztpraxis durch uns organisiert wurde, schaffen diesen Weg oft nicht.“
Daher sei die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Ärzten, Pflegekräften und Sozialpädagogen besonders wichtig. Grundsätzlich sei die Bereitschaft der niedergelassenen Fachärzte wie Psychiater und Chirurgen zu einer Zusammenarbeit vorhanden, so Dr. Udo Stelbrink. Sobald wie möglich will der Verein aber noch weitere niedergelassene Ärzte, insbesondere Zahnärzte und Gynäkologen, für eine Zusammenarbeit gewinnen. Der fachliche Bedarf sei aufgrund der bisherigen Erfahrungen auf jeden Fall gegeben.
„Wir brauchen in der nächsten Zukunft eine verlässliche Absprache mit der Kassenärztlichen Vereinigung, um unser Projekt gut weiterführen zu können“, sagt Dr. Eva Gutdeutsch. „Die Stadt Regensburg ist erfreulicherweise gerade dabei behilflich, weitere Räumlichkeiten für unser Angebot zu finden. Denn auch unsere Patienten haben eine Anspruch auf eine medizinische Versorgung.“ Eine Hilfe, die sie sonst womöglich nicht bekommen würden.
Der Alltag für das Team von Rafael: Ein Beispiel
Herbert G. betritt das Behandlungszimmer im Kontaktladen des DrugStop AKUT in der Landshuter Straße. Er hat starke Schmerzen am Ellbogen und kann seinen Arm nur noch eingeschränkt bewegen. Eine Wunde, die er sich vor einigen Wochen bei einem Sturz zugezogen hatte, hat sich entzündet. Die Ärztin untersucht die Verletzung, eine Krankenpflegerin desinfiziert die Wunde und verbindet sie. Zum Glück hat Herbert G. rechtzeitig den Kontaktladen aufgesucht. Hätte er noch länger gewartet, wäre es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer Blutvergiftung gekommen. Eine Gefahr, der er hilflos ausgeliefert ist. Denn Herbert G. ist seit knapp einem Jahr obdachlos. Einen Zugang zu medizinischer Versorgung hat er zwar offiziell, aber er traut sich nicht, ihn in Anspruch zu nehmen. Herbert G. ist nicht der einzige, dem es so geht, denn vor der Tür des Behandlungszimmers wartet schon der nächste Patient.