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Das Speiseröhrenkrebszentrum im Viszeralonkologischen Zentrum

Der Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) ist die weltweit am stärksten zunehmende Krebserkrankung bei Menschen.

Dies betrifft insbesondere das Adenokarzinom der Speiseröhre, auch Barrett-Karzinom genannt. Im optimalen Fall einer frühen Diagnose lassen sich die Tumore dieser Krebsart endoskopisch im Rahmen eines minimal-invasiven Eingriffs entfernen. Größere Tumore werden häufig operiert. In bestimmten Fällen ist eine Bestrahlung in Kombination mit einer Chemotherapie das beste Behandlungsverfahren. Die zweite Form des Speiseröhrenkrebses, das Plattenepithelkarzinom, kommt eher vor, wenn ein hoher Nikotin- und Alkoholkonsum vorangegangen ist.

Die zwei Hauptformen des Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

Das Adenokarzinom

Chronisches Sodbrennen kann zur Umwandlung der Speiseröhrenschleimhaut in spezielles Gewebe, die sogenannte „Barrett-Schleimhaut“ führen. Darin kann sich das Adeno-Karzinom entwickeln. Anhaltendes Sodbrennen (Refluxkrankheit) sollte durch eine flexible Endoskopie der Speiseröhre untersucht werden.

Kleine Tumore kann der erfahrene Endoskopiker erkennen und bestenfalls von innen ohne große Operation entfernen. Anschließend wird die Barrettschleimhaut verödet, damit sich hier nicht neue Karzinome bilden (Radiofrequenzablation).

Das Ausmaß fortgeschrittener Barrett-Karzinome wird durch die Endosonographie und Computertomographie bestimmt. Meist ist hier eine Operation erforderlich. Die Behandlungsergebnisse werden durch eine Chemotherapie verbessert.

Das Plattenepithelkarzinom

Plattenepithelkarzinome der Speiseröhre sind häufiger als Adenokarzinome. Schluckbeschwerden und Gewichtsabnahme sind Hauptbeschwerden des Plattenepithelkarzinoms.

Zu viel Alkohol und Rauchen sind Risikofaktoren und Männer sind weit öfter als Frauen betroffen. Auch hier ist die Spiegelung (Endoskopie) das wichtigste Untersuchungsverfahren.

Kleine Karzinome können durch die Hand erfahrener Ärzte endoskopisch entfernt werden. Neben Operationen, die den Tumor beseitigen, kann auch eine Strahlentherapie in Kombination mit einer Chemotherapie zu einer Heilung führen. Bei weit fortgeschrittenem Tumor wird ein Stent eingelegt, um dadurch die Nahrungspassage und damit Essen und Trinken wieder zu ermöglichen.

Prof. Dr. Oliver PechLeiter des Speiseröhrenzentrums

Durch unsere Erfahrung sind wir in der Lage, kleinste, teils nur millimetergroße Veränderungen in der Speiseröhre als Krebs zu identifizieren. Wir können sie schonend endoskopisch entfernen und damit den Krebs heilen. Sodbrennen, Nikotin und Alkoholmissbrauch sind Risikofaktoren.

Unser Credo

Der Speiseröhrenkrebs kann erfolgreich behandelt werden, wenn alle an der Therapie beteiligten Ärzte und Pflegenden gut zusammenarbeiten. Die einzelnen Schritte werden dabei eng mit dem Patienten abgestimmt.

Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums haben wir mit unserem Zentrum seit Jahren ein modernes und individualisiertes fächerübergreifendes Behandlungskonzept von Tumoren. Gemeinsam erarbeiten wir auf Basis modernster Standards einen optimalen Therapieplan für jeden einzelnen unserer Patienten. Im Mittelpunkt stehen dabei stets Sie und Ihre Bedürfnisse. Das Netzwerk des Onkologischen Zentrums bildet ein umfassendes Team aus internen und externen Kooperationspartnern ab und agiert dementsprechend interdisziplinär.

Essentielle Bedeutung bei der Krebsbehandlung: Die Tumorkonferenz

Die Entscheidung über die wichtigsten Schritte erfolgt im Rahmen der Tumorkonferenz. Dabei treffen sich alle Krebsspezialisten des Zentrums und besprechend die Befunde und Bilder der einzelnen Patienten, um einen Therapievorschlag zu formulieren.

Die Bedeutung der Operation bei Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)

Abhängig vom Tumorstadium, von den Begleiterkrankungen oder von den Präferenzen des Patienten muss eine individuelle, maßgeschneiderte Lösung gesucht werden. Dabei spielt oft eine Operation zur Behandlung von Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) eine zentrale Rolle. Diese wird genau auf den Patienten zugeschnitten, denn die anatomischen Gegebenheiten und die Lage des Tumors sind bei jedem Patienten anders. Deswegen spielt die Erfahrung des Operationsteams eine bedeutende Rolle.

Der Eingriff gehört zu den größten in der Chirurgie, auch weil sowohl im Brustkorb als auch in der Bauchhöhle operiert wird. Untersuchungen und Studien haben gezeigt, dass die sog. Hybrid-Operationsmethode, die Methode der Wahl derzeit darstellt. Hierbei wird auf einen Bauchschnitt verzichtet. Dieser Teil der OP wird in der Schlüsselloch Technik durchgeführt. Der Brustkorb wird über einen üblichen Schnitt eröffnet, aber kleiner als in der Vergangenheit. Durch diese Technik konnte die Rate an postoperativen Lungenentzündungen stark gesenkt werden.

Bei der Operation werden ein Großteil der befallenen Speiseröhre, die dazugehörigen Lymphknoten im Bauchraum und Brustkorb und der obere Anteil des Magens entfernt.

Zunächst wird im Bauchraum operiert. Über kleiner Schnitte werden die Lymphknoten freigelegt, ebenso der Magen, der mit Klammernahtgeräten teilweise durchtrennt wird. Dabei ist es wichtig, eine Gefäßarkade zu belassen, die den Rest des Magens mit Blut versorgt. Aus diesem Rest wird später eine Ersatzspeiseröhre konfektioniert.

Der Patient wird im zweiten Schritt umgelagert und zwischen den Rippen, über einen Schnitt, erfolgt die Freilegung der erkrankten Speiseröhre und der Lymphknotenstationen im Brustkorb. Anschließend wird der in der Bauchhöhle freigelegte Anteil durch das Zwerchfell hochgezogen und entfernt.

Der Magenschlauch wird an den Rest der Speiseröhre angeschlossen. Dieses erfolgt mit einer dreifachen Klammernahtreihe.

Dabei ist es sehr wichtig, die Durchblutung des Magens nicht zu kompromittieren. Besonders wird auf die intakte Gefäßarkade geachtet. Der Eingriff muss radikal genug sein, um die Rückfallgefahr niedrig zu halten. Deswegen müssen alle potentiell befallenen Lymphknoten entfernt werden.

Eine Sache für Spezialisten

In Deutschland wird die Operation in vielen Kliniken durchgeführt, die sehr wenige Eingriffe im Jahr durchführen. Deswegen sind leider die Komplikationsrate und die Sterblichkeitsrate infolge der Operation bundesweit noch zu hoch. Die vom Gesetzgeber eingeführte Mindestmenge an Operationen soll dem entgegenwirken. Die Deutsche Krebsgesellschaft unterstützt die Durchführung in zertifizierten Zentren, nicht nur wegen den Komplikationen, sondern auch wegen des langfristig besseren Ergebnisses.

Wir folgten dem Aufruf und erlangten das Zertifikat, als einziges Speiseröhrenkrebszentrum in Ostbayerrn. Wir vereinen die Expertise aller Disziplinen, die sehr eng zusammenarbeiten. Gerade wenn besondere Situationen auftreten, ist diese Zusammenarbeit sehr wichtig. Herr Prof. Piso und sein Team verfügen über eine langjährige Erfahrung mit mehreren hunderten durchgeführten Operationen an der Speiseröhre.

Wir sind für Sie da

Am Puls der Zeit

Wir möchten unseren Patienten moderne Operationsmethoden nicht vorenthalten. Deswegen werden wir dieses Jahr die robotische Operationstechnik für den Brustkorbteil der Operation einführen. Wir verfügen über eine langjährige Erfahrung mit roboter-assistierten OPs seit 2014. Darüber hinaus verfügen wir seit Februar 2021 über die IGC Fluoreszenz Bildgebung intraoperativ zu Beurteilung der Durchblutung des Magenschlauches und zur Identifikation aller Lymphknotengruppen – beide sehr wichtige und bereits oben beschriebenen Aspekte der Operation.

Bitte zögern Sie nicht, sich von uns beraten und gegebenenfalls behandeln zu lassen. Wir sind für Sie da!

Auszeichnungen

Lageplan

Auf dem Lageplan finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Orientierungspunkte unseres Krankenhauses.

Informationsfilme

Speiseröhrenkrebs - TVA Gesundheitsforum

Flyer und Broschüren