Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin
Kindlicher Knick-Senk-Plattfuss
Kindliche Knick-Senk-Füße bedürfen - wenn sie keine Beschwerden machen - grundsätzlich weder einer konservativen noch einer operativen Therapie. Sie gehören zu den häufigsten Fehlstellungen des Fußes.
Bei einem Knickfuß (Pes valgus) zeigt die Ferse eine Fehlstellung und ist nach innen gedreht. Bestehen beidseits Knickfüße kann es in der Folge zu einer Ausbildung von O- oder X-Beinen kommen.
Bei einem Senkfuß ist das Fußlängsgewölbe abgeflacht. In seiner Extremform spricht man auch von einem Plattfuß. Zu einem Senkfuß kommt es oft bei einer Schwäche der Fußmuskulatur, die das Fußgewölbe aufrechterhält. Meist entsteht eine Muskelschwäche bei Bewegungsmangel.
In der Regel spricht man von einem Knick-Senkfuß, weil beide Fehlstellungen sehr häufig kombiniert auftreten und meist die Einzelkomponenten bei der vorliegenden Fehlstellung auch dann nicht sicher abgegrenzt werden können.
Wie sieht die Therapie bei einem Knick-Senkfuß aus?
Eine konservative Therapie kann, wenn Beschwerden vorliegen, mit der Verwendung von orthopädischen Einlagen und Fußgymnastik versucht werden.
Kommt es im Verlauf der Jahre jedoch zu Beschwerden oder zu einer weiteren Zunahme der Senkfußkomponente, kann ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Vor allem bei langem Stehen oder beim Tragen von schweren Lasten haben die Patienten starke Fußschmerzen. Zu befürchten ist bei langjährig bestehenden oder ausgeprägter werdenden Knick-Senkfüßen, dass sich die Schmerzen auf den weiteren Halte- und Bewegungsapparat, insbesonders auf die Knie und die Wirbelsäule ausdehnen.
Jeder operative Eingriff muss gut mit dem Patienten besprochen und individuell abgestimmt werden. Der optimale operative Zeitpunkt für diesen Eingriff liegt zwischen dem zehnten und vierzehnten Lebensjahr. Hierfür stehen seit einigen Jahren kleine spezielle Schrauben zu Verfügung, welche über einen minimalen Hautschnitt zwischen unterem und oberem Sprunggelenk platziert werden. Hierdurch kommt es zu einer deutlichen Anhebung und Verbesserung des Fußgewölbes.
Wie sieht die Nachbehandlung aus?
Nach dem operativen Eingriff wird das Sprunggelenk für vier Wochen ruhigstellt bei grundsätzlicher Vollbelastung. Anschließend ist wieder ein voller Bewegungsumfang ohne Einschränkung möglich. Nach Wachstumsabschluss und frühestens zwei Jahre nach dem Einsetzen muss die Schraube allerdings wieder operativ entfernt.