Klinik für Urologie
Peniskrebs
Der Penis gehört – neben dem Hodensack – zu den äußeren männlichen Geschlechtsorganen. Es ist ein längliches, schlauchartiges Organ und besteht aus Peniswurzel, dem Penisköper und der Penisspitze (Eichel).Zu den Hauptfunktionen des Penis gehören die Harnausscheidung und der Transport des Spermas (Begattungsorgan). Er ist von einer weichen Haut umgeben, welche an der Eichel mit einer Öffnung endet. Diese Stelle der Haut nennt man Vorhaut.
Trotz zunehmender Aufklärung gibt es noch immer große Wissenslücken zu Erkrankungen des Penis. Wenn Männer dazu noch aus Scham schweigen, kann der Peniskrebs oft erst in fortgeschrittenem Stadium diagnostiziert werden.
Ursachen
Peniskrebs ist ein eher selten auftretender Tumor, bei dem es sich um eine bösartige Neubildung des Penis handelt. Weniger als ein Prozent der Männer sind davon betroffen, die meisten davon sind über 60 Jahre. Ursächlich ist in über 95 Prozent der Fälle eine mangelnde Hygiene, bedingt durch eine nicht behandelte Vorhautverengung (Phimose). Risikofaktoren für die Entwicklung eines Peniskarzinoms sind steigendes Lebensalter, Rauchen, chronische Irritation des Penis z.B. durch Vorhautverengung, mangelnde Hygiene, wiederkehrende Entzündungen der Eichel oder Vorhaut, häufiger Wechsel von Geschlechtspartnern oder virale Infektion mit bestimmten Typen des Humanen Papillomavirus (HPV). Die Erkrankung äußert sich durch lokale Veränderungen, vor allem im Bereich der Eichel und der Vorhaut. Teilweise sind die Veränderungen flach, teils erhaben und leicht blutend. Eine Metastasierung kann in die Leistenlymphknoten, aber auch in das Becken erfolgen.
Früherkennung
Wird der Tumor frühzeitig entdeckt, ist die Prognose gut. Die Krebsfrüherkennungs-Untersuchung gilt als effektive Präventivmaßnahme gegen die Entwicklung des Peniskarzinoms. Dazu gehören eine regelmäßige Selbstuntersuchung des Penis und ab dem 45. Lebensjahr die jährliche gesetzliche Untersuchung beim Urologen.
Diagnostik
- Klärung der Krankheitsgeschichte und der aktuellen Symptome
- körperliche Untersuchung
- Entnahme von Gewebe
- Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT)
- Magnetresonanztomographie (MRT)
Die häufigsten Symptome sind die Bildung einer Geschwulst oder eines Knotens, Schmerzen oder die Entwicklung eines Geschwürs am Penis. Daneben können Symptome auftreten in Form von entzündlichen Veränderungen am Penis, Brennen und Stechen unter der Vorhaut sowie Schwellungen der Leistenlymphknoten. In späteren Stadien können Blutungen, Fistelbildung oder Verschluss der Harnröhre, Gewichtsverlust und Abgeschlagenheit hinzukommen. Nach einem ausführlichen ärztlichen Gespräch und einer gründlichen körperlichen Untersuchung, die eine genaue Untersuchung des Penis und der Lymphknoten beinhaltet, folgen Labortests aus Blut und Urin. Außerdem werden bildgebende Verfahren durchgeführt, zu denen Ultraschall, Röntgenaufnahmen, Computer- bzw. Kernspintomographie (CT/MRT) und Skelettszintigraphie gehören. Gegebenenfalls wird eine Spiegelung (Endoskopie) der Harnröhre und der Blase durchgeführt, bei der ein flexibler Schlauch, in den ein optisches System eingebaut ist, über die Harnröhre in örtlicher Betäubung eingeführt wird. Beweisend ist schließlich die Beurteilung durch den Pathologen aus einer Gewebeprobe (Biopsie).
Therapie
- Entfernung des Tumors unter Erhalt des Penis
- Entfernung des Penis und Neuanlage der Harnröhre im Dammbereich bei Peniskrebs im fortgeschrittenen Stadium
- Entfernung der Leistenlymphknoten zur Beurteilung der Krankheitsausdehnung in speziellen Fällen
- gegebenenfalls Chemotherapie bei Peniskrebs im fortgeschrittenen Stadium
Es kommen verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz, deren Reihenfolge und Kombination vom individuellen Ausbreitungsgrad, Alter und Allgemeinzustand des Patienten abhängen. Unsere urologischen Fachärzte werden mit Ihnen nach entsprechender Diagnose eine gemeinsame rationale Therapie-Entscheidung treffen.