Zentrum für minimalinvasive Tumortherapie (MINTT)

Erstes zertifiziertes Lungenkrebszentrum für Regensburg

(08.09.2015)

Die Deutsche Krebsgesellschaft zeichnete das Lungenkrebszentrum des Krankenhauses Barmherzige Brüder mit seinem Gütesiegel aus. In Bayern haben nur München und Nürnberg vergleichbare Einrichtungen zur Behandlung von Lungenkrebskranken.

(03.09.2015). Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) empfiehlt nur dann ein Lungenkrebszentrum, wenn es in einer anspruchsvollen Qualitätsprüfung nachweisen kann, dass es besonders hohe Anforderungen an die medizinische Versorgung Lungenkrebskranker erfüllt. Das Lungenkrebszentrum am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg ist als drittes Zentrum Bayerns das einzige im Umkreis von rund 100 Kilometern, das sich dem aufwändigen Zertifizierungsverfahren der DKG unterzogen und auch standgehalten hat. Es sichert damit die ganzheitliche Versorgung von Lungenkrebspatienten in Ostbayern auf höchstem Niveau. Schon 2014 nahm das Nachrichtenmagazin FOCUS die Klinik in seine Bestenliste bei der Behandlung von Lungenkrebs auf.

„Die Barmherzigen Brüder sehen in der Behandlung von Lungenerkrankten auf eine lange Tradition zurück", erklärt Professor Dr. Hans-Stefan Hofmann, Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie und Leiter des Lungenkrebszentrums. „Zu uns kommen jährlich annähernd 300 Patienten mit der Erstdiagnose Lungenkrebs. Damit versorgen wir fast 50 Prozent mehr Patienten als von uns im Zertifizierungsverfahren gefordert wird." Hohe und langjährige ärztliche Erfahrung, enge Zusammenarbeit aller notwendigen Spezialisten unter einem Dach sowie eine individuell abgestimmte Therapie zeichnen das Zentrum der Barmherzigen Brüder aus. Die Gutachter hoben in ihrem Abschlussbericht besonders hervor, dass in der Klinik für Thoraxchirurgie „sämtliche operativen Verfahren mit hoher Expertise durchgeführt" werden.

„Für Patienten mit Lungenkrebs ist eine optimal und individuell zugeschnittene Behandlung von großer Bedeutung", erklärt Prof. Hofmann. „Wir halten alle notwendigen Strukturen vor - sei es die Thoraxchirurgie, die Pneumologie, die Onkologie, die Strahlentherapie, die Nuklearmedizin oder die onkologische Fachpflege. Zudem verfügt unser Haus über einen PET-CT, was uns eine verbesserte Diagnostik zum Beispielbei der Suche nach Metastasen des Lungenkrebses ermöglicht." Zusätzlich wird im Lungenkrebszentrum wöchentlich eine Tumorkonferenz abgehalten, auf der alle Behandler gemeinsam jeden Krankheitsfall detailliert und individuell besprechen. Zum ganzheitlichen Konzept des Zentrums gehört neben einem psychoonkologischen und seelsorgerischen Angebot auch die Betreuung durch den Sozialdienst, die Logopädie, die Physiotherapie, die Atemtherapie und eine Ernährungsberatung.

Lungenkrebs gehört zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Jährlich sind bundesweit um die 50.000 Neuerkrankungen zu verzeichnen. In Ostbayern kann man von circa 1.000 Neuerkrankungen ausgehen. Lungenkrebs gilt als besonders heimtückisch, da es keine Frühsymptome gibt und so die Krankheit häufig sehr lange unbemerkt bleibt. Die Gefährlichkeit des Lungenkarzinoms zeigt sich daran, dass nur 17 Prozent aller Betroffenen die nächsten fünf Jahre überleben. Hauptursache für den Lungenkrebs ist das Rauchen – auch Passivrauchen.
 Immer häufiger sind auch Frauen von der Krankheit betroffen.

„Leidet ein Raucher an chronischem Husten oder sogar Bluthusten, fühlt sich abgeschlagen, hat vielleicht sogar Nachtschweiß oder unklaren Gewichtsverlust, so sollte er frühzeitig seinen Hausarzt aufsuchen", rät Chefarzt Prof. Dr. Hofmann. „Gerade bei Lungenkrebs ist es für die weitere Therapie ganz entscheidend, in welchem Stadium der Krebs entdeckt wird."

Am 17. Oktober wird am Krankenhaus Barmherzige Brüder von 10-16 Uhr ein Krebsinformationstag für Betroffene, Angehörige und Gesundheitsinteressierte stattfinden. Das Lungenkrebszentrum wird hier im Rahmen einer Talkrunde die neusten medizinischen Entwicklungen und verbesserte Therapien gegen Lungenkrebs vorstellen. Außerdem wird es eine Raucherberatung geben.