Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin

Phantomschmerzen

Unter Phantomschmerzen versteht man Schmerzen in einem Körperteil, der nicht mehr vorhanden ist. Bekannt sind Phantomschmerzen meist infolge einer Amputation von Gliedmaßen. Phantomschmerz kann aber auch nach Brustamputation oder Zahnentfernung auftreten. Insgesamt sind zwischen 50 und 60% der amputierten Patienten betroffen. Die Schmerzen können sowohl zeitnah nach einer Amputation als auch zeitlich verzögert auftreten. Eine Rolle beim Auftreten von Phantomschmerzen spielen vermutlich auch schmerzbedingte Erfahrungen der Patienten vor und direkt nach der Amputation.

Symptome

Die Phantomschmerzen werden von den Patienten als brennend, stechend, einschießend, teilweise auch als elektrisierend beschrieben und projizieren sich in das amputierte Areal.

Ursachen

An der Entstehung von Phantomschmerzen sind komplexe periphere (im Bereich der Gliedmaßen), spinale (im Bereich des Rückenmarks) und zentrale (im Bereich des Gehirns) neurophysiologische Vorgänge beteiligt.

Zu den peripheren Mechanismen gehören z. B. mangelhafte Durchblutung, eine Wundheilungsstörung oder eine sich anbahnende Polyneuropathie (Erkrankungen mehrerer peripherer Nerven). Sie führen bei anhaltenden Reizen zu einer zentralen Sensibilisierung (vermehrte Schmerz- und Reizweiterleitung im Bereich des Rückenmarks zum Gehirn). Außerdem kommt es in dem Teilbereich des Gehirns (Hirnrinde) zu Veränderungen, auf der entsprechend einer Landkarte Körperteile abgebildet sind. Durch fehlende Reize des amputierten Körperteils verschwindet der entsprechende Teilbereich auf der Landkarte und benachbarte Körperteile können sich gegebenenfalls ausbreiten.

Behandlung

Die Behandlung des Phantomschmerzes erfolgt unter anderem medikamentös z. B. mit Antikonvulsiva, Antidepressiva oder auch Opioiden. Weitere Behandlungsoptionen sind das Gegenirritationsverfahren wie z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation, sensorisches Wahrnehmungstraining, Visualisierungsübungen und die Spiegeltherapie.

Unser Behandlungsangebot

  • Komplementärmedizinische Behandlungen (z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation, Akupunktur) und medikamentöse Behandlungen (systemische Schmerztherapie/ Infusionsbehandlungen, analgetische Lokaltherapien)
  • Psychologische Schmerztherapieverfahren
  • Spiegeltherapie
  • Invasive Schmerztherapieverfahren in Form rückenmarksnaher Anästhesieverfahren oder periphere Nervenblockaden
  • Bei Bedarf tagesstationäre oder stationäre multimodale schmerztherapeutische Behandlung
  • multimodale Behandlung: Unter einer multimodalen Schmerztherapie versteht man die gleichzeitige, inhaltlich eng aufeinander abgestimmte Behandlung durch unterschiedliche therapeutische Disziplinen (z. B. Schmerzarzt, Psychologe, Physiotherapeut/Trainingstherapeut/Ergotherapeut)
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