Klinik für Palliativmedizin

GUTE PFLEGE FÜR DIE HAUT

Juckreiz (Pruritus)

Juckreiz ist ein zwar nicht häufiges, dafür aber umso quälenderes Symptom. Auf Latein als Pruritus bezeichnet, steht er, wenn er auftritt, im Vordergrund und lässt oft andere Beschwerden zunächst vergessen. Ohne Unterlass kratzen, reiben, scheuern sich Patienten, um die unangenehme Empfindung los zu werden, manchmal bis es zu bluten beginnt.

Dabei ist es wichtig, gerade bei Juckreiz nicht zu kratzen: dies verletzt die Haut und führt dadurch zu weiteren Komplikationen wie Infektionen und verstärkt nur den Juckreiz. Lindernd wirkt zum Beispiel Drücken, Kühlen und jede Form von Ablenkung. Die unangenehme Empfindung entsteht manchmal durch die Ausschüttung von Botenstoffen, zum Beispiel dem Histamin, das aus den Mastzellen freigesetzt wird.

Ein Juckreiz ist relativ häufig bei Leber- oder Nierenschädigungen, einem schlecht eingestellten Diabetes mellitus oder im Rahmen von Tumorerkrankungen. Ein Pruritus kann sich auch nach Schädigung von Nervenfasern einstellen und wird dann als neuropathischer Pruritus bezeichnet. Juckreiz tritt auch bei Kontakt mit Allergenen wie Nahrungsstoffen, Medikamenten, Waschmitteln, Pflanzen- oder Insektengiften auf. Häufig ist eine Erkrankung der Haut selbst Ursache für Juckreiz: trockene Haut und Hautveränderungen, beispielsweise als Nebenwirkung auf ein Medikament. Doch es gibt noch viele weitere und oft recht komplexe Ursachen.

Gute Hautpflege ist wichtig: Hier sollten Sie sich von Pflegefachkräften beraten lassen, denn alles sollte optimal auf den Hauttyp und das Wohlbefinden des Patienten eingestellt sein: die Waschlotion, die Waschtemperatur, das Abtrocknen (nicht Rubbeln), das Hautpflegemittel, die Kleidung, die Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit, das Essen und Trinken.

Es gibt Medikamente gegen Juckreiz, zum Beispiel sogenannte Antihistaminika, die erst dann zum Einsatz kommen, wenn pflegende Maßnahmen nicht greifen. Ihre wichtigste Nebenwirkung ist eine deutlich erhöhte Müdigkeit.

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