Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin

Lungenfibrose

Bei einer Lungenfibrose werden in den Lungen vermehrt Bindegewebsfasern gebildet. Dieses Bindegewebe ersetzt nach und nach gesundes Lungengewebe und führt so zu einem zunehmenden Lungenfunktionsverlust. Das führende Symptom ist Atemnot.

Die Lungenfibrose wird unter Ärzten auch interstitielle Lungenerkrankung oder diffuse Lungenparenchymerkrankung genannt. Damit wird ein Umbauprozess beschrieben, bei dem gesundes Lungengewebe allmählich vernarbt (fibrosiert), indem immer mehr funktionsloses Bindegewebe gebildet wird und die Lungenstruktur zunehmend verändert. Die meisten Erkrankungen treten nach dem 50. Lebensjahr auf.

Welche Symptome verursacht eine Lungenfibrose?

In den meisten Fällen verläuft die Fibrosierung (Vernarbung) der Lungen langsam und bleibt deshalb längere Zeit unbemerkt. Hat der Umbau des Lungengewebes ein bestimmtes Ausmaß erreicht, ist das führende Symptom die Atemnot. Diese wird zunächst bei Belastung verspürt, im fortgeschrittenen Krankheitsstadium dann auch in Ruhe. Nicht selten stellt sich ein hartnäckiger trockener Reizhusten ein, der mit herkömmlichen Hustenmitteln kaum gelindert werden kann. Der Reizhusten kann auch schon vor der Atemnot auftreten.

Zudem beklagen die betroffenen Personen häufig auch unabhängig von der Atemnot, abgeschlagen und weniger belastbar zu sein.

Bläuliche Verfärbung von Lippen sowie der Finger-/Zehenspitzen, Trommelschlägelfinger (die Fingerkuppen sind rundlich aufgetrieben) und Uhrglasnägel (verstärkt gewölbte Finger-/Zehennägel) sind Zeichen eines seit langem bestehenden Sauerstoffmangels im Blut. Meist werden solche Veränderungen von den betroffenen Personen selbst nicht bemerkt, weil sie sich über einen sehr langen Zeitraum ausbilden.

Wieso kommt es überhaupt zu einer Lungenfibrose?

Es gibt viele Ursachen, die zur Entstehung einer Lungenfibrose führen können, aber nicht zwangsläufig müssen. Kann trotz sorgfältiger Untersuchungen keine Ursache gefunden werden, sprechen Ärzte von einer idiopathischen Lungenfibrose (idiopathisch = ohne erkennbare Ursache entstanden), im Fachterminus idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) genannt.

Die folgende Auswahl zeigt das große Spektrum möglicher Auslöser und Erkrankungen, bei denen eine Lungenfibrose entstehen kann:

  • eingeatmete anorganische Stäube (Quarzstaub, Asbeststaub, u.v.m.); hierbei handelt es sich oft um Berufskrankheiten
  • eingeatmete organische Stäube; mit am bekanntesten sind die Taubenzüchterlunge und die Farmerlunge
  • toxische Gase (z.B. Schwefeldioxid) und Dämpfe
  • Medikamente (Amiodaron, MTX, Chemotherapeutika, u.v.m.) und ionisierende Strahlen (nach Bestrahlung eines Lungen- oder Brustkrebses)
  • chronische Sarkoidose
  • im Rahmen von Bindegewebserkrankungen (sogenannte Kollagenosen) und bei der rheumatoiden Arthritis (Gelenkrheuma)

Weiterer Verlauf und Komplikationen

Der Verlauf einer Lungenfibrose ist individuell sehr unterschiedlich. Es hängt unter anderem davon ab, ob und wie gut eine auslösende Grunderkrankung behandelbar ist oder ob der verursachende Schadstoff weiter auf die Lungen einwirkt. Unabhängig davon kann sich durch schwere Atemwegsinfekte die Situation zusätzlich verschlechtern.

Die zum Diagnosezeitpunkt bereits vorhandenen narbigen Veränderungen können sich naturgemäß nicht zurückbilden, eine Heilung ist also nicht möglich. Schreitet der fibrosierende Prozess voran, resultiert daraus ein Atemversagen. Komplizierend kann sich ein Lungenhochdruck (pulmonaler Hypertonus) ausbilden und bei einigen Fibroseformen besteht ein erhöhtes Risiko für die Entstehung eines Lungenkrebses.

Ein Job mit Herz – Ihre Karriere bei den BarmHERZigen Brüdern
Ein Job mit Herz – Ihre Karriere in der Pneumologie und Intensivmedizin

Jetzt bewerben!