Klinik für Neurochirurgie

Entzündung der Wirbelsäule

Entzündungen der Wirbelsäule sind seltene, aber sehr ernst zu nehmende Erkrankungen. Ursache sind häufig Bakterien, die an anderer Stelle in den Körper gelangt sind und sich über die Blutbahn bis in die Bandscheibe (Discitis), den Wirbelkörper (Spondylitis), in beide Strukturen (Spondylodiscitis) oder den Spinalkanal (spinaler Abszess) ausbreiten. Häufige Eintrittspforten der Keime sind offene Stellen an den Füßen, Entzündungen der Zähne oder auch auf direktem Wege über Infiltrationen oder Operationen der Wirbelsäule.

Woran ist eine Infektion der Wirbelsäule zu erkennen?

Eine Entzündung verursacht heftige Rückenschmerzen, oft begleitet von allgemeinen Entzündungssymptomen wie Fieber, extremes Schwitzen und Schüttelfrost. Ist auch das Nervengewebe von der Entzündung betroffen, treten von der Wirbelsäule ausstrahlende Arm- und Beinschmerzen oder Ausfallssymptome wie ein Taubheitsgefühl, eine Lähmung oder eine Blasen-Mastdarm-Funktionsstörung auf.

Was muss an Diagnostik erfolgen?

Bei Verdacht auf eine Infektion der Wirbelsäule veranlassen wir eine Kernspintomographie (MRT) mit Kontrastmittel, um das Ausmaß der Entzündung und deren Bezug zu Nerven- Binde- und Knochengewebe darzustellen. Meist veranlassen wir auch eine Computertomographie (CT), um die Knochenstabilität zu beurteilen. Wichtig ist uns auch eine Blutuntersuchung: hier zeigen sich erhöhte Entzündungswerte, das heißt ein Anstieg der Leukozyten und des Entzündungsmarkers CRP. Die Abnahme von Blutkulturen aus dem venösen Blut erfolgt, um die auslösenden Keime anzuzüchten und für die Auswahl der folgenden Antibiotikatherapie zu bestimmen. Gelingt im Blut kein Keimnachweis, wird eine Probeentnahme des entzündeten Gewebes empfohlen, je nach Lage und Ausmaß mittels Feinnadelbiopsie (CT- oder ultraschallgesteuert) oder mittels offener Operation.

Wie sehen die therapeutischen Schritte aus?

Die Art der Behandlung hängt vom Schweregrad der Infektion ab. Bei unkomplizierten Entzündungen ist eine rein konservative Therapie mit Antibiotika und Ruhigstellung möglich. Eine Operation ist dann notwendig, wenn Eiteransammlungen (Abszesse) vorhanden sind, sich die Entzündung trotz medikamentöser Behandlung ausbreitet, neurologische Ausfallsymptome auftreten oder die Wirbelsäule instabil wird. Die Art der Operation hängt vom Ausmaß der Entzündung ab. Möglich sind eine reine Entfernung des Eiters beziehungsweise des entzündeten Weichteilgewebes im Spinalkanal, zusätzlich eine Entfernung der Bandscheibe oder auch eine Stabilisierungsoperation.

In jedem Fall achten wir auf eine ausreichend lange Antibiotikatherapie über mehrere Wochen bis Monate, um die Entzündung zur Ausheilung bringen zu können. Der erste Teil dieser Antibiotikatherapie geben wir als Infusionen über die Vene im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes.

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