Klinik für Onkologie und Hämatologie

CHRONISCH LYMPHATISCHE LEUKÄMIE (CLL)

Chefarzt Prof. Dr. Jan Braess, Leiter der Klinik für Onkologie und Hämatologie und Leiter des Onkologischen Zentrums

Wohin kann ich mich wenden?

Unsere Klinik ist spezialisiert auf die medikamentöse Tumortherapie und Leukämietherapie. Die Behandlung von Patienten mit Leukämien - wie der CLL - ist ein spezifischer Schwerpunkt unserer Klinik und unseres Chefarztes Prof. Dr. Jan Braess – gerne werden wir Ihnen – auch sehr kurzfristig – helfen!


Sie erreichen Prof. Braess oder seinen Vertreter über unser Sekretariat. inen Termin für die Sprechstunde können Sie gerne über das Sekretariat unter der Tel. +49 (0)941 369 2151 vereinbaren.

Die CLL ist die häufigste Blutkrebserkrankung in Deutschland (also ein „flüssiger“ Krebs aus veränderten Blutzellen) und betrifft zumeist ältere Menschen. Die CLL kann häufig über viele Jahre unproblematisch verlaufen. Manche Menschen mit einer CLL benötigen im Laufe ihres Lebens nie eine Therapie. Wenn eine Therapie notwendig werden sollte, stehen seit einigen Jahren eine Vielzahl hoch wirksamer Medikamente zur Verfügung. Mit der richtigen Betreuung kann man mit einer CLL viele Jahre - z.T. auch Jahrzehnte - leben!

Was sind die Krankheitszeichen einer CLL?

Häufig bestehen überhaupt keine Krankheitssymptome. Da die CLL Zellen sich in den Lymphknoten ansiedeln können, haben viele Patienten schmerzlose aber zum Teil deutlich geschwollene Lymphknoten zum Beispiel am Hals, unter den Achseln oder in den Leisten. Bei manchen Patienten verursacht die CLL Fieberschübe und zum Teil sehr ausgeprägten Nachtschweiß (klitschnass geschwitzter Pyjama 2-3 mal pro Nacht!). Wenn die CLL sehr ausgeprägt ist, verdrängen die Leukämiezellen im Knochenmark die gesunde Blutbildung, so dass es zu einem Mangel an normalen Blutzellen kommt. Dieser Mangel erklärt dann auch die folgenden Symptome:

Mangel an roten Blutzellen (Erythrozyten): Schwäche und Atemnot

Die Erythrozyten transportieren den Sauerstoff im Körper. Durch einen Mangel an diesen Zellen kommt es zu Blässe, Schwäche und Atemnot – insbesondere bei Belastung.

Mangel an weißen Blutzellen/Abwehrzellen: Abwehrschwäche/Fieber/Infektionen

Die Abwehrzellen schützen uns vor Keimen und möglichen Infekten. Bei einem Mangel kommt es zu vermehrten und schwereren Infekten als gewohnt (Bronchitis, Lungenentzündung, Blasenentzündung…)  – häufig verbunden mit Fieber.

Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten): Blutungsneigung

Die Blutplättchen sind für die normale Blutgerinnung notwendig – also dafür, dass eine blutende Wunde nach einigen Minuten wieder aufhört zu bluten. Bei einem Mangel kommt es zu einer vermehrten Blutungsneigung (längeres und stärkeres Bluten – zum Beispiel Nasenbluten; manchmal spontanes Bluten). Typisch sind auch winzige flohstichartige rote Einblutungen an den Füßen und Unterschenkeln („Petechien“).

Wie wird eine CLL erkannt? Welche Diagnostik ist nötig?

Die CLL kann in den allermeisten Fällen schon im Blut erkannt werden. Eine Knochenmarkpunktion wie bei anderen Leukämien ist selten nötig. Neben der Untersuchung mit dem Mikroskop werden auch einige aufwändigere technische Untersuchungen sowie genetische Untersuchungen der CLL Zellen durchgeführt. Darüber hinaus wird per Sonographie (Ultraschall) untersucht, ob und in welchem Ausmaß die Lymphknoten des Körpers und die Milz vergrößert sind.

Wie erfolgt die Behandlung einer CLL?

Nicht jeder Patient mit einer CLL muss behandelt werden! Nur wenn Probleme auftreten (wie oben geschildert) oder sich das Blutbild zunehmend verschlechtert, wird eine Therapie nötig. Hierbei muss dann bedacht werden, dass die CLL ist ein „flüssiger“ Krebs ist. Dieser betrifft letztlich den ganzen Körper und kann daher nicht „herausoperiert“ werden. Stattdessen müssen die CLL Zellen mit Medikamenten behandelt werden, da diese über den Blutstrom letztlich jede Zelle im Körper erreichen können. Es werden sehr unterschiedliche Medikamente eingesetzt – von klassischer Chemotherapie, welche sich schnell teilende Zellen abtötet, über Antikörper und andere Immuntherapien bis hin zu sehr gezielten und spezifischen Therapien.

In dem seltenen Fall, dass bei sehr jungen Menschen (< 50 Jahre) eine CLL entdeckt wird und diese sich ungewöhnlich aggressiv verhält, kann auch eine Stammzelltransplantation (Knochenmarktransplantation) notwendig werden. Eine echte Heilung der CLL galt bisher als nicht möglich – aber viele Menschen im höheren Alter starben „mit einer CLL“ statt „an einer CLL“ – das heisst die Todesursache hatte bei vielen Menschen nichts mit der CLL zu tun. Mit den rasanten Entwicklungen in der medikamentösen Therapie der CLL in den letzten wenigen Jahren besteht jedoch die berechtigte Hoffnung, dass auch diese Erkrankung mittelfristig beherrschbar wird.

Auch wenn die CLL fast nie akut lebensbedrohlich ist, sollte die Betreuung eines Patienten aufgrund der zunehmenden und komplexen Therapiemöglichkeiten in Kooperation von Hausarzt und einem Zentrum mit großer Erfahrung in der Behandlung der CLL erfolgen.

Ein Job mit Herz – Ihre Karriere bei den BarmHERZigen Brüdern
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