Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin
Behandlung
Ist ein eingeatmeter Schadstoff die Ursache, muss zukünftig jede weitere Schadstoffexposition vermieden werden. So kann es z. B. bei beruflicher Exposition nötig sein, spezielle Absaug- und Filteranlagen anzubringen und eine Atemschutzmaske zu tragen; gegebenenfalls ist ein Berufswechsel nötig. Bei einer Vogelhalterlunge sollte das geliebte Hobby der Taubenzucht aufgegeben werden und wenn ein Medikament verantwortlich ist für die Lungenfibrose, muss es abgesetzt werden.
Bei einigen Erkrankungen besteht eine krankhaft erhöhte entzündliche Aktivität im Körper, die auch das Lungengewebe oder die kleinen Lungengefäße befallen kann. Es handelt sich hierbei meist um entzündlich-rheumatische Systemerkrankungen. In solchen Fällen kann eine entzündungshemmende Medikation helfen, dass die Lungenfibrose nicht voranschreitet. Hier kommen Kortikosteroide – diese Substanzen ähneln dem körpereigenen in den Nebennieren produzierten Cortisol – und andere das Immunsystem unterdrückende Medikamente (sogenannte Immunsuppressiva) zum Einsatz. Darüber hinaus erfolgt die Behandlung in enger Kooperation mit Experten anderer medizinischer Fachdisziplinen (vor allem Rheumatologen und Nephrologen), weil außer den Lungen weitere Organe betroffen sind.
Für die idiopathische pulmonale Fibrose stehen Medikamente zur Verfügung, die den vernarbenden Lungengewebsumbau verlangsamen.
In den Fällen, in denen keine Diagnose gestellt werden konnte und ein frühes Stadium der Lungenfibrose mit nur geringer Symptomatik besteht, wird der Arzt zunächst regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen. Dadurch erkennt er, ob die Erkrankung voranschreitet oder spontan zum Stillstand gekommen ist, manchmal lässt sich auch in den Verlaufsuntersuchungen doch noch eine Diagnose stellen.
Für einige Patienten kommt bei weit fortgeschrittener Erkrankung auch eine Lungentransplantation in Frage.
Ständig befinden sich neue Medikamente in der Entwicklungsphase und in der klinischen Erprobung, um zukünftig effektivere Therapiestrategien anbieten zu können.
Gegen einen quälenden Reizhusten gibt es unterschiedliche medikamentöse Therapieansätze sowie erlernbare hustenvermeidende/-unterdrückende Atemtechniken.
Langzeit-Sauerstofftherapie
Führt die Lungenfibrose dazu, dass der Sauerstoffwert im Blut zu niedrig ist, kann eine Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT – abgekürzt aus dem Englischen long time oxygen therapy) verordnet werden. Die Sauerstoffgabe, gewöhnlich über eine Nasenbrille, sollte dann über die längste Zeit des Tages und je nach Sauerstoffwert auch nachts durchgeführt werden. Insbesondere während körperlicher Belastung ist sie sinnvoll, weil hier der Sauerstoffwert im Blut bei Lungenfibrosepatienten deutlich abfällt. Eine LTOT steigert die körperliche Belastbarkeit.
Was kann man selbst noch tun?
- regelmäßige Kontrolltermine beim Facharzt wahrnehmen: dies hilft, die Erkrankungsdynamik besser einzuschätzen, die Therapie anzupassen und therapiebedingte Nebenwirkungen frühzeitig zu erfassen
- Atemwegsinfekte früh und konsequent behandeln und Menschenansammlungen in der kalten Jahreszeit meiden
- Rauchstopp, auch kein Passivrauchen; jede zusätzliche Schädigung der Lungen beschleunigt den Krankheitsverlauf
- Lungensport und Atemphysiotherapie: sind Herz-Kreislaufsystem und Muskulatur trainiert, können Defizite der Lungen eher kompensiert werden; es besteht eine bessere Fitness und Belastbarkeit
- sich impfen lassen gegen Pneumokokken und Influenza