Klinik für Thoraxchirurgie
Was sind Lungenmetastasen?
Lungenmetastasen sind Tochtergeschwülste von bösartigen Tumoren anderer Organe, z.B. Brustdrüse, Dickdarm, Nieren, Gebärmutter, Prostata. Die Lunge ist der häufigste Sitz von Metastasen anderer Tumoren. Sie können zeitgleich mit Diagnosestellung des Primärtumors (synchron) oder später im Verlauf nach Erstbehandlung des Primärtumors (metachron), manchmal auch noch nach Jahrzehnten auftreten.
Was sind die Symptome?
In der Regel werden Lungenmetastasen bei vielen Patienten im Rahmen der Tumornachsorge mittels Röntgen und Computertomographie (CT) entdeckt, da die meisten Lungenmetastasen keine Krankheitssymptome machen. Schmerzen in der Brust oder eine Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle (Pleuraerguss) mit daraus folgender Luftnot sind oftmals die ersten Beschwerden. Beschwerden wie Hustenreiz und blutiger Auswurf weisen auf eine Beteiligung zentraler Lungenabschnitte hin.
Welche Untersuchungen braucht der Thoraxchirurg zur Planung der Operation?
Vor jeder Operation an der Lunge muss gewährleistet sein, dass aus gesundheitlichen Gründen nichts gegen eine Operation spricht. Hierzu ermitteln wir den Allgemeinzustand des Patienten und die spezifische Funktion der Lunge mittels Untersuchungen der Herz-Kreislauf-Systems, z.B. mit Hilfe eines EKGs sowie spezifischer Lungenfunktionstests. Die technische Operabilität ergibt sich aus der Anzahl und der Lage der Metastasen. Ein beidseitiger Befall schließt dabei eine Operabilität nicht aus. Auch hat die Luftwegespiegelung (Bronchoskopie) zum Ausschluss eines zentralen Befalls hier ihren Platz.
Wann können Lungenmetastasen operiert werden?
Eine Operation sollte vorgenommen werden, wenn die Möglichkeit besteht, alle Metastasen zu entfernen, gegebenenfalls auch im Rahmen mehrerer Operationen. Der ursprüngliche, außerhalb der Lunge liegende Tumor (Primärtumor) sollte ausgeheilt sein, andere Streuungen des Tumors sollten nur in absoluten Ausnahmen vorliegen. Die dazu notwendigen Untersuchungen richten sich nach Lokalisation des Primärtumors und spezifischer Beschwerden des Patienten.
Welche Operationsmethoden stehen zur Verfügung?
Das operative Ziel ist die vollständige Entfernung aller Lungenmetastasen. Hierzu stehen uns minimal-invasive Methoden (Schlüssellochchirurgie) und vor allem die Brustkorberöffnung (Thorakotomie) als Zugangswege zur Verfügung. Bei der Entfernung achten wir darauf, soviel gesundes Lungengewebe wie möglich zu erhalten.
Wovon hängen die Erfolgsaussichten einer Operation ab?
Die Erfolgsaussichten hängen im Wesentlichen von der Art des Primärtumors, dem zeitlichen Auftreten, dem Ausmaß des Lungenbefalls und vor allem davon ab, ob mit der Operation die Tumorfreiheit erreicht wird.
Welche anderen Therapiemöglichkeiten zur Behandlung von Lungenmetastasen gibt es?
Bei Inoperabilität oder fehlender Möglichkeit, alle Metastasen zu entfernen, stehen weitere Therapiemöglichkeiten, wie die Chemotherapie, die stereotaktische Einzeitbestrahlung, die isolierte Organperfusion oder die LASER-induzierte Thermotherapie (LITT) zur Verfügung.