Klinik für Urologie

Hodenkrebs

Der Hodenkrebs stellt bei Männern mit ein bis zwei Prozent eine selten auftretende Tumorerkrankung dar. Häufig betroffen sind junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Mit über 90 Prozent stehen die Heilungschancen sehr gut. Für die meisten Patienten jedoch stellt die Diagnose Hodentumor einen bedeutenden Einschnitt in ihrem oft noch jungen Alter dar. 

Neben den Ängsten und Ungewissheiten um die Tumordiagnose, drängen sich den Patienten weitere zahlreiche Fragen auf: Welche Art der Therapie benötige ich? Was bedeutet die Entfernung eines erkrankten Hodens für mich? Kann ich danach noch Kinder zeugen? Benötige ich nach einer Operation eine zusätzliche Therapie? Wer berät mich und hilft mir dabei, die für mich geeignete Therapie zu finden?

Generell gilt: Schmerzlose Verhärtungen des Hodens sollten vom Urologen abgeklärt werden.

Wir als Urologen verstehen uns nicht nur als Operateure von Patienten mit einer Hodentumor-Erkrankung. Wir bieten Ihnen eine rundum Betreuung mit ausführlicher Beratung sowie eine objektiv-fachliche Einschätzung im Sinne einer Risiko-Nutzen-Bewertung bezüglich möglicher Therapien und deren Alternativen. Daneben stehen wir jederzeit für Fragen jenseits der rein medizinischen Behandlung zur Verfügung. So wird beispielsweise jedem Patienten eine psycho-onkologische Beratung angeboten, falls er das möchte. Des Weiteren übernehmen wir für den betroffenen Patienten die Navigation durch alle Fachabteilungen und können durch unser ausgezeichnetes Netzwerk und die bestehende Infrastruktur an unserer Klinik eine rundum Betreuung gewährleisten.

Diagnose

Die Diagnose Hodentumor wird gestellt mit einer Kombination aus körperlicher und sonographischer (Ultraschall) Untersuchung. Zusätzlich werden im Blut des Patienten die sogenannten Hodentumormarker bestimmt, welche erhöht sein können.

Therapie

Sollte sich ein Hodentumor nicht ausschließen lassen, muss der Hoden zeitnah „freigelegt“ werden. Hierbei wird beim Patienten in Narkose ein Schnitt an der Leiste der betroffenen Seite vorgenommen. Über sogenannte Schnellschnittuntersuchungen kann in unklaren Fällen noch am OP - Tisch herausgefunden werden, ob es sich wirklich um einen bösartigen Hodentumor handelt. In eindeutigen Fällen oder nach feingeweblicher Bestätigung der Diagnose, muss der erkrankte Hoden in der gleichen Operation entfernt werden.

Im weiteren Verlauf wird vom Patienten eine Computertomographie des Brustraumes und des Bauchraumes durchgeführt, um festzustellen, ob es Veränderungen an anderen Organen gibt. In den meisten Fällen lassen sich keine Veränderungen feststellen.

Um entscheiden zu können, ob eine zusätzliche Therapie durchgeführt werden sollte, muss sowohl das Ergebnis der Computertomographie (CT) als auch der feingewebliche Befund vorliegen. Beide Informationen werden dann mit dem Patienten ausführlich besprochen und es werden ihm alle Therapieoptionen erläutert. Eine Risiko-Bewertung hilft dem Patienten und dem behandelnden Urologen eine geeignete Therapie auszuwählen. Zur Verfügung stehen neben regelmäßigen Kontrollen eine medikamentöse Therapie über die Vene mit zellabtötenden Substanzen (sogenannte Chemotherapie), eine Bestrahlung von Lymphknoten oder eine operative Entfernung von betroffenen Lymphknoten. Nicht selten kann eine zusätzliche Chemotherapie notwendig werden. Durch die extrem gute wissenschaftliche Aufarbeitung des Hodentumores und das Wissen um die ausgezeichnete Wirksamkeit aller Therapiemodalitäten, ist das Therapieziel auch beim metastasierten Hodentumor - mit wenigen Ausnahmefällen - die Heilung.

Jeder Patient hat das Recht spätestens vor Beginn einer Chemotherapie eine Konservierung von Samenzellen durchzuführen. Hierbei wird Samenflüssigkeit eingefroren, welche zu einem späteren Zeitpunkt zu assistierten Reproduktionstechniken eingesetzt werden kann, falls dies nötig ist. In unserer Abteilung läuft diese sogenannte Kryo-Konserverierung über die Kooperation mit einem lokalen Kinderwunschzentrum.

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