Klinik für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie

Tumorchirurgie

Tumoren der Gesichtshaut

Bei den meisten Hautveränderungen der Gesichtshaut handelt es sich glücklicherweise um gutartige Tumoren. Die anatomischen Gegebenheiten im Gesicht bzw. Halsbereich erfordern aber selbst bei kleineren Veränderungen mitunter aufwändige Techniken, um ein gutes kosmetisches Ergebnis zu erzielen.

Beobachten Sie verdächtige Haut- bzw. Schleimhautveränderungen oder Knoten, die nicht von alleine wieder abheilen, zeigen Sie diese bitte Ihrem Arzt. Die rechtzeitige Erkennung ist immer noch die erfolgreichste Therapie gegen bösartige Tumoren. In den meisten Fällen ist im Frühstadium eine Heilung sehr gut möglich.

Basaliome (Basalzellkarzinome) sind die häufigsten bösartigen Tumoren der Gesichtshaut. Sie entstehen im Bereich der sonnenexponierten Gesichtshaut sowie den Ohrmuscheln. Blasse und rothaarige Menschen mit empfindlicher Haut und Menschen, die sich beruflich viel im Freien aufhalten, sind besonders betroffen. Zunehmend erkranken auch immer mehr junge Menschen. Basaliome zerstören die Haut und die Umgebung in der Tiefe, setzen jedoch normalerweise keine Tochtergeschwülste (Metastasen) in weitere Organe. Therapeutisch wichtig ist die vollständige Entfernung der Geschwülste mit ausreichendem Sicherheitsabstand in gesundem Gewebe.

 Das Plattenepithelkarzinom (Spinaliom) ist der zweithäufigste bösartige Hauttumor in Mitteleuropa. Er entsteht ebenfalls aus Vorstufen sonnengeschädigter Haut und kann über die Lymphbahnen metastasieren. Häufig ist hierbei die Unterlippe betroffen. Schädigend wirkt in erster Linie übermäßig dosiertes ultraviolettes Licht im Rahmen wiederholter Sonnenbrände. Auch hier ist das chirurgische Ziel, den Tumor in der Erstoperation komplett zu entfernen.

Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom), ist - im Frühstadium erkannt - gut heilbar. Im fortgeschrittenen Stadium sind die therapeutischen Möglichkeiten jedoch begrenzt, so dass die Erkrankung einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann. Das Melanom ist für den Großteil der Hautkrebstodesfälle verantwortlich. Betroffen sind meist Erwachsene aller Altersgruppen.
Der schwarze Hautkrebs nimmt weltweit zu und betrifft zunehmend auch junge Menschen ab dem mittleren Teenageralter. Dunkelhäutige Menschen erkranken eher selten. Diagnostizierte Melanome müssen ebenfalls großzügig im Gesunden entfernt werden, um alle bösartigen Zellen zu entfernen und das Risiko eines erneuten Wachstums zu verhindern.

Tumoren der Mundhöhle

Der Krebs der Mundhöhle tritt in der überwiegenden Zahl der Fälle bei Rauchern auf. In seinem Frühstadium macht der Mundhöhlenkrebs kaum Beschwerden und wird deshalb häufig zu spät erkannt.

Sollten Sie offene Stellen an der Mundschleimhaut oder weiße, nicht abwischbare Beläge in der Mundhöhle oder auf der Zunge erkennen, die innerhalb von drei Wochen nicht von selbst wieder verschwinden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Der erfahrene Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg kann mit einer Blickdiagnose häufig schon den richtigen Weg weisen. Sollte der Verdacht bestehen, dass es sich um eine bösartige Erkrankung handelt, wird eine Gewebeprobe entnommen, um eine sichere Diagnose zu erhalten.

Der Mundhöhlenkrebs kann heute, besonders wenn er rechtzeitig erkannt wird, erfolgreich behandelt werden. An erster Stelle steht die operative Behandlung, die eine Entfernung des Tumors im Gesunden anstrebt.

Um die Ausdehnung des Tumors und eine eventuell erfolgte Absiedlung in Lymphknoten beurteilen zu können, ist zusammen mit der Tumoroperation die Entfernung der ersten Station des Lymphabflussgebietes erforderlich. Ein eventueller Befall der Lymphknoten macht dann eine weitere Behandlung notwendig. Selbst bei ausgedehnten Operationen kann mit plastisch-chirurgischen Maßnahmen eine sofortige oder spätere Wiederherstellung erreicht werden. Je nach Schwere des Befunds ist nach der Operation eine Bestrahlung oder Radiochemotherapie erforderlich.

Interdisziplinäre Tumorkonferenz

Alle Tumorpatienten werden im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz besprochen. An diesem Tumorboard sind alle Fachdisziplinen des Kopf-/Halsbereiches eingebunden: Strahlentherapie, Onkologie, HNO-Heilkunde, Neurochirurgie, Augenheilkunde und Pathologie. Dort werden die Therapieoptionen besprochen und zeitlich geplant, um für den Patienten die bestmöglichen Heilungschancen zu erreichen.

Wichtig für den langfristigen Erfolg der Behandlung ist eine Lebensumstellung mit Einstellen des Tabakkonsums. Selbst bei erfolgreicher Behandlung des Ersttumors kann es andernfalls nach Jahren zum Auftreten eines Zweitkarzinoms kommen.