Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin
Lunge und Systemerkrankungen
Eine Krankheit wird als Systemerkrankung bezeichnet, wenn sie den gesamten Körper bzw. mehrere Organsysteme befällt und nicht nur auf ein Organ beschränkt ist. Bei solchen Krankheiten können auch die Lungen mitbetroffen werden.
Bei einer Reihe von Erkrankungen können die Lungen, die Lungengefäße oder auch die Pleura (Lungen- und Rippenfell) miterkranken. Es handelt sich hierbei meist um Autoimmunerkrankungen der Gelenke (z. B. rheumatoide Arthritis), des Bindegewebes (sogenannte Kollagenosen, z. B. Systemischer Lupus erythematodes, Systemische Sklerodermie) oder der kleinen Blutgefäße (sogenannte Vaskulitis, z. B. Granulomatose mit Polyangiitis). Dabei kann die Lungenbeteiligung unterschiedlich stark ausgeprägt sein. So können die Lungen Hauptmanifestationsort der Erkrankung sein oder auch nur leichte Veränderungen aufweisen, die keine Symptome verursachen. In den meisten Fällen stellt eine Lungenbeteiligung allerdings eine Komplikation der Systemerkrankung dar.
Die Behandlung solcher Erkrankungen erfordert Spezialwissen aus den verschiedenen Fachgebieten (Pneumologie, Rheumatologie, Nephrologie), sodass eine enge Zusammenarbeit der entsprechenden Fachdisziplinen unerlässlich ist.
Manchmal verursachen auch Medikamente selbst krankhafte Lungenveränderungen. Solche Nebenwirkungen können von den unterschiedlichsten Arzneimitteln hervorgerufen werden, am häufigsten sind es Immunsuppressiva (Medikamente, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken) und Chemo- sowie Immuntherapeutika (Substanzen zur Behandlung von Krebserkrankungen).