Klinik für Neurochirurgie

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Schaufensterkrankheit

Eine Erkrankung bei der die funktionelle Neurochirurgie Schmerzen lindert

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist umgangssprachlich als Schaufensterkrankheit bekannt. Sie ist eine Durchblutungsstörung, die vornehmlich die Beine betrifft. Die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) ist Ursache dieser Durchblutungsstörung der Beinmuskulatur. In fortgeschrittenem Stadium entstehen dadurch massive Schmerzen und die Mobilität ist deutlich eingeschränkt. Steht die Behandlung der Symptome im Vordergrund, können wir wie bei anderen chronischen Schmerzsyndromen auch, Ihnen eine weitere Therapie empfehlen. Dies ist der Grund, warum wir Ihnen das Krankheitsbild der Schaufensterkrankheit in der Neurochirurgie vorstellen möchten.

Eine Gefäßverkalkung begünstigen Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und erhöhtes Cholesterin. Männer sind viermal häufiger als Frauen betroffen. Die Beschwerden einer pAVK treten zunächst beim Gehen oder Treppe steigen auf und lassen in Ruhe nach. Betroffene müssen daher alle paar Meter wie bei einem Einkaufsbummel stehen bleiben. Daher rührt ihre Bezeichnung als Schaufensterkrankheit.

Wenn möglich steht selbstverständlich eine ursächliche Therapie im Vordergrund. Hierzu zählt eine Behandlung der Risikofaktoren. Durch gefäßchirurgische Eingriffe oder die Verwendung eines Ballonkatheters können Gefäße an bestimmten Stellen geweitet werden, Gefäßbrücken oder ein Bypass eingesetzt werden. In sehr fortgeschrittenen Stadien oder bei einem sehr generalisierten Befall kann jedoch eine ursächliche Therapie nicht mehr möglich sein. Um die Beinschmerzen zu lindern, können wir Ihnen dann die Möglichkeit der Spinal Cord Stimulation anbieten.

Was ist eine Spinal Cord Stimulation?

Bei chronischen oder therapieresistenten Bein- oder Rückenschmerzen können wir diese minimal invasive Methode anbieten und Ihnen eine Stimulationssonde auf der Rückenmarkshaut einsetzen. Neben der pAVK ab ihrem Stadium IIb kann die Implantation einer Stimulationssonde auch bei anderen Formen von chronischem Nervenschmerz wie beispielsweise bei dem komplex regionalen Schmerzsyndrom, bei Rückenmarksverletzungen, bei Phantomschmerzen oder bei der Nervenwurzelschäden als Therapieoption erwogen werden.

Bei der Rückenmarksstimulation (Spinal Cord Stimulation, SCS) werden die Nervenimpulse des Rückenmarks lokal beeinflusst (Neuromodulation). Das System besteht aus den aufliegenden Elektroden, einem Impulsgeber und einer Batterie. Stärke und Frequenz der leichten Stromreizung sind individuell einstellbar. Den Impulsgeber implantieren wir unter der Bauchdecke oder am unteren Rücken. Je nach System und Einstellung liegt die Haltbarkeit der Batterie bei drei bis neun Jahren.

Da die Sonde der Rückenmarkshaut aufliegt, wird ihre Lage als epidural bezeichnet. Der genaue Wirkmechanismus der Nervenstimulation ist noch nicht geklärt. Man geht davon aus, dass die Stromimpulse hemmende Nervenfasern im Hinterhorn des Rückenmarks aktivieren und diese die Schmerzfasern hemmen.

Mit dieser minimal invasiven Methode erreichen wir in vielen Fällen eine deutliche Linderung Ihrer Schmerzen und damit eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität. Bei einer pAVK beobachten wir zudem eine verbesserte Durchblutung der Beine.

Wann ist eine Neuromodulation geeignet?

Um herauszufinden, ob eine solche Rückenmarksstimulation in Ihrem individuellen Fall sinnvoll ist, erheben wir ausführlich Ihre Krankengeschichte und beurteilen Ihren klinisch neurologischen Status. Dann führen wir zunächst einen Test durch. Wir bringen unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) im Operationssaal die Stimulationssonde über eine Punktion des Spinalkanals ein. Diese schließen wir dann an einen Generator an, der außerhalb Ihres Körpers liegt. Über mehrere Tage führen wir mit Ihnen eine Testphase durch. Bessern sich Ihre Beschwerden deutlich, gehen wir von einem positiven Testergebnis aus und setzen Ihnen dann in einem zweiten kleinen Eingriff einen dauerhaften Generator unter der Haut ein.

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