Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie
„Hausfrauendaumen“ oder „SMS-Daumen“
(Tendovaginitis stenosans de Quervain)
Was verstehen wir unter dem sogenannten „Hausfrauendaumen“ und der Tendovaginitis stenosans de Quervain?
Der „Hausfrauendaumen“ ist eine Variante des schnellenden Fingers. Bei der Tendovaginitis stenosans de Quervain handelt es sich um eine einengende Sehnenscheidenentzündung im Übergang vom Unterarm zur Hand.
Bei der Tendovaginitis stenosans de Quervain bewirkt eine Schwellung der Sehnenscheiden am daumenseitigen Handgelenk eine relative Enge im ersten Strecksehnenfach. Diese führt zu Schmerzen im genannten Areal und erneut zu einer Reizung der Sehnenscheide. Dadurch verstärken sich die Beschwerden wiederum.
Wie kommt es zum sogenannten „Hausfrauendaumen“?
Zu einer Tendovaginitis stenosans de Quervain kann es durch Überlastung, Sehnenscheidenreizung und bei einer individuellen Neigung kommen. Die deutsche Bezeichnung trägt der Tatsache Rechnung, dass Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Besonders oft leiden Mütter darunter, die häufig ein Baby mit kraftvoller Daumenbeugung halten. Neuerdings tritt die Erkrankung auf bei extrem häufigem Tippen von SMS-Nachrichten.
Wie behandeln wir den sogenannten „Hausfrauendaumen“ ohne Operation?
Sie sollten zunächst die schmerzauslösenden Bewegungen vermeiden. Zusätzlich können Ruhigstellung, lokale Eisanwendung, entzündungshemmende Salben und Tabletten sowie gezielte Kortisoninjektionen helfen.
Wann ist eine Operation der Tendovaginitis stenosans de Quervain angezeigt?
Falls die konservativen Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, empfehlen wir die Operation. Ähnlich zur Operation des schnellenden Daumens nehmen wir diesen Eingriff ambulant in Lokal- oder Armanästhesie vor. Um den sensiblen Nervenast für das Gefühl an der Daumenrückseite zu schonen, führen wir den Eingriff mit Lupenbrille durch.
Wann sind Sie nach der Operation wieder fit?
Die typischen Schmerzen verschwinden nach der Operation, die ausstrahlenden Schmerzen bessern sich nach einigen Tagen. Narbenbeschwerden können noch bis zu acht Wochen nach dem Eingriff auftreten. Ihren endgültigen Zustand erreicht die Narbe etwa zwölf Monate nach der Operation. Unabhängig davon sollte die Hand zwischen zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff im Alltag wieder voll einsetzbar sein.