Klinik für Plastische, Hand- und wiederherstellende Chirurgie
Fingergelenksarthrosen
Wie kann man Fingergelenksarthrose nicht-operativ behandeln?
Ziel der konservativen Behandlung ist es, die Gelenke möglichst lange beweglich und schmerzarm zu halten. Dies können wir durch Entlastung bei gleichzeitigen Bewegungsübungen, durch die Gabe von Schmerzmitteln oder durch Injektionen in das Gelenk erreichen.
Was passiert bei einer Gelenkstoilette beziehungsweise Denervierung?
In den Anfangsstadien einer Arthrose und wenn andere Versuche der Schmerzlinderung erfolglos geblieben sind, führen wir eine sogenannte Gelenkstoilette und eine Denervierung durch. Dabei durchtrennen wir schmerzleitende Nervenfasern, ohne die Nerven, die für das Hauttastgefühl oder Muskelbewegungen zuständig sind, anzutasten. Mit Hilfe der Denervierung können wir die Beschwerden lindern und eingreifendere Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Versteifung oder den Einsatz eines Kunstgelenks, verzögern.
Was verstehen wir unter Arthroplastik?
Eine verbesserte Fingerbeweglichkeit und Schmerzlinderung erreichen wir auch, indem wir die Gelenkoberfläche glätten und kombiniert Weichteilgewebe einbringen, zum Beispiel Teile der Gelenkkapsel oder Streifen der körpereigenen Haut. Bei diesem Eingriff führen wir zugleich meist eine Denervierung des Gelenks durch. Dieses Operationsverfahren erfordert eine intensive Nachbehandlung mit Physiotherapie, um eine gute postoperative Beweglichkeit zu erreichen.
Wann ist eine Gelenkversteifung möglich und sinnvoll?
Bei weit fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen mit weitest gehendem Verlust der Beweglichkeit und starken Schmerzen ist die dauerhafte Ruhigstellung oft die beste Maßnahme. Eine solche Versteifung sollte allerdings nur an den Mittel- und Endgelenken erfolgen, da ein versteiftes Grundgelenk eine starke Einschränkung der Greiffunktion der Hand bedeutet. Bei der Gelenkversteifung entfernen wir das zerstörte Gelenk und fixieren die benachbarten Knochen durch Drähte, Platten oder Schrauben in der funktionell besten Stellung. Nach der Operation müssen wir den Finger für vier bis acht Wochen ruhig stellen, bis der Knochen verheilt ist. Nach der knöchernen Durchbauung ist der Finger schmerzfrei und mit voller Kraft einsetzbar.
Wann ist der Einsatz eines Kunstgelenks (Prothese) möglich und sinnvoll?
Das Einsetzen eines Kunstgelenks ist nur an den Fingergrund- und Fingermittelgelenken möglich. Auch müssen die Sehnen und Bänder an der Hand noch intakt sein, um die Stabilität des Gelenks nach dem Einsetzen der Prothese zu gewährleisten. Mit dem Einsatz eines Kunstgelenks geht meist ein Kraftverlust einher, weshalb diese Methode bei schwer arbeitenden Menschen weniger geeignet ist. Eine völlig freie Beweglichkeit des Gelenks wird nicht immer erreicht. Nach dem Eingriff ist eine intensive Nachbehandlung mit Schienen und Krankengymnastik für circa sechs bis acht Wochen erforderlich.