Zentrum für minimalinvasive Tumortherapie (MINTT)
STEREOTAKTISCHE RADIOTHERAPIE
Gezielte Zerstörung des Tumors durch Bestrahlung von außen
Das Ziel der Stereotaktischen Radiotherapie:
Der Tumor in der Leber wird durch die stereotaktische Strahlentherapie komplett zerstört. Das gesunde Lebergewebe wird dabei bestmöglich geschont. Die Behandlung ist auch bei mehreren Herden in Einzelfällen möglich.
Wie ist der Ablauf der Stereotaktischen Radiotherapie?
Jeder Fall wird in der gemeinsamen Tumorkonferenz besprochen. Entscheiden sich der Patient und beratenden Ärzte für die Durchführung einer Strahlentherapie, so stellt sich der Patient in unserer Klinik für Strahlentherapie zur Beratung und Aufklärung vor. Als nächstes wird die Leber mittels Computertomographie vermessen. Ziel ist es, den Tumor komplett mit einem möglichst schmalen Sicherheitssaum zu erfassen und umgebendes Lebergewebe, aber auch andere Strukturen wie beispielsweise den Magen oder den Zwölffingerdarm, optimal zu schonen. Im Anschluß erfolgt die Bestrahlungsplanung am Computer, wo gemeinsam mit dem Medizinphysiker die Dosisverteilung errechnet und überprüft wird. In einzelnen Fällen ist es sinnvoll, den Tumor vorher mit einem durch Punktion eingebrachten Gold-Marker zu versehen, um eine hohe Präzision erreichen zu können. Die hochmodernen Bestrahlungsgeräte sind für die Erfassung von Tumoren im Millimeter-Bereich geeignet. Zusätzlich hilft ein spezielles Lagerungssystem, mit dem der Patient auf Millimeter genau positioniert werden kann.
Wie lange dauert der Eingriff in der Regel?
In Abhängigkeit von der Größe und Lage des Tumors benötigen wir in der Regel mindestens drei, maximal acht Bestrahlungen, die jeden 2. Tag durchgeführt werden. Die Therapie ist meist ambulant möglich, in Einzelfällen auch stationär. Somit dauert die Behandlungszeit in der Regel maximal zwei Wochen. Die einzelne Bestrahlungssitzung dauert in der Regel 15 Minuten, die Einschaltzeiten des Beschleunigers sind wesentlich kürzer. Der Patient liegt während dieser Zeit bequem in einer für ihn individuell angefertigten Vakuummatratze und spürt nichts von der Bestrahlung.
Welchen Vorteil bringt die Stereotaktische Radiotherapie gegenüber anderen Therapien?
Die stereotaktische Bestrahlung ist komplikationsarm, erfolgt ohne jeglichen Eingriff, insofern ist sie auch für Patienten mit gravierenden Begleiterkrankungen oder mit Störungen des Gerinnungssystems durchführbar. In der Regel treten keine Nebenwirkungen auf, in Abhängigkeit von der Größe des Zielgebietes ist eine leichte Katerstimmung möglich. Somit entfallen sämtliche Komplikationen, die bei invasiven Eingriffen auftreten können (keine Blutung, Abszessbildung etc.).
Wann kann eine Stereotaktische Radiotherapie durchgeführt werden?
Die stereotaktische Bestrahlung kann allen Patienten angeboten werden, deren Tumore nicht durch ein anderes Verfahren günstiger eliminierbar sind oder deren Lage für chirurgische oder vaskuläre Eingriffe nicht geeignet ist. Es gibt auch Lokalisationen, die ungünstig zu bestrahlen sind. Das Verfahren eignet sich in der Regel nur für relativ kleine Tumorbefunde, da ansonsten die Strahlenbelastung der Leber zu hoch wird.