Klinik für Palliativmedizin

WEDER HUNGER NOCH DURSTGEFÜHL

Appetitlosigkeit

Essen und Trinken haben für die meisten Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Sie sind eng mit Gesundheit, Lebensfreude und Lebensqualität verbunden. Essen ist Leben.

In der Palliativphase verschwinden Hunger und Durst zum Teil völlig, und es erfordert große Sorgfalt, mit diesen Situationen richtig umzugehen. "Richtig" heißt in der Palliativversorgung: So, wie es der Patient wünscht, wie es für ihn richtig ist. Menschen leiden am Lebensende nicht unter einem quälenden Gefühl von Hunger oder Durst. Daher ist auch die künstliche Zufuhr von Nahrung oder Flüssigkeit nicht immer notwendig.

Manche Menschen wollen am Lebensende nichts mehr essen und trinken. Das ist natürlich – jedoch für die Angehörigen schwer auszuhalten. Anzuerkennen, dass ein geliebter Mensch nicht mehr essen möchte, bedeutet: akzeptieren, dass er nicht mehr lange leben wird.

Wenn ein Mensch essen will, sollte er möglichst Speisen bekommen, auf die er Lust hat: Lebensfreude ist in der Palliativphase wichtiger als Ernährungsfachwissen. Es darf keinen Zwang zum Essen geben, aber die Angebote sollten möglichst appetitlich sein: Das Auge isst mit. Bei schwieriger Nahrungsaufnahme sollte das Essen eiweiß- und kalorienreich sein.

In manchen Fällen kann eine künstliche Ernährung (über eine Magensonde oder über die Vene) oder Flüssigkeitsgabe angebracht sein, zum Beispiel wenn Schmerzen, Kraftlosigkeit, Schluckbeschwerden oder andere Symptome das Essen schwer oder unmöglich machen. Eine künstliche Ernährung ist nur dann durchzuführen, wenn der Patient dies wünscht und sie medizinisch angebracht ist. Über die medizinische Indikation entscheidet der behandelnde Arzt. Diese wird dann ausführlich mit dem Patienten und sofern gewünscht mit seinen Angehörigen besprochen.

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