Ein Erfahrungsbericht
Walther B. (43) hatte Darmkrebs. Für ihn hieß es: Operieren lassen oder sterben. Er entschied sich für die rettende OP und muss seitdem mit einem künstlichen Darmausgang leben. Wie ihm geht es etwa 100.000 Menschen in Deutschland. 70.000 erkranken jedes Jahr neu an Darmkrebs. Walther B. wurde schon kurz nach der Operation von den Ärzten des Krankenhauses Barmherzige Brüder der Kontakt zu der Deutschen ILCO, einer bundesweit organisierten Selbsthilfegruppe für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, vermittelt.
Betroffene mit einem künstlichen Darmausgang – dem so genannten Stoma – müssen sich zur Bewältigung ihres Alltages mit vielen Fragen auseinander setzen: „Wie kann ich ein einigermaßen normales Leben führen?“, „Was muss ich bei meiner Ernährung beachten?“, „Welche Hilfsmittel benötige ich zur Versorgung meines Stomas?“ Viele Patienten fühlen sich zunächst überfordert. Zudem kann das Tabuthema „künstlicher Darmausgang“ zu Vereinsamung und Depression führen. Genau hier setzen Selbsthilfegruppen mit ihrer Unterstützung an. Sie klären wichtige Fragen zum Alltagsleben und ermöglichen den Betroffenen den Erfahrungsaustausch sowie Freizeitaktivitäten mit anderen Betroffenen.
Die Ärzte haben mir das Leben gerettet. Die Selbsthilfegruppe hat mich aus meiner Lebenskrise geholt.