Referenzzentrum für Bauchfellkrebs
Diagnostisches Vorgehen
Die Behandlung der Peritonealkarzinose (Bauchfellkrebs) läuft in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg nach einem klaren Standard ab. Die Patienten werden im Rahmen einer Tumorkonferenz von Krebsspezialisten verschiedener Disziplinen gemeinsam begutachtet und die Therapie festgelegt. Sie werden während des gesamten stationären Aufenthaltes von der gleichen Ärztemannschaft betreut.
Diagnostik
Die Diagnose wird in der Regel von Ihrem Onkologen oder Hausarzt in die Wege geleitet. Meistens besteht der erste Schritt aus einer Computertomografie des Abdomens mit Kontrastmittel. Um eine zusätzliche (z.B. hepatische) Metastasierung zu sichern oder auszuschließen kann eine Kernspinuntersuchung notwendig sein. In ausgewählten Fällen, insbesondere bei Rezidiven der Peritonealkarzinose oder bei dem bildgebenden Verdacht auf einen ausgedehnten Befall, kommt eine explorative Laparoskopie (Bauchspiegelung) in Betracht. Somit können wir uns einen besseren Blick über die Lokalsituation insbesondere der des Dünndarmes schaffen.
Im Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg verfügen wir über alle für Ihre Behandlung notwendigen Diagnosemöglichkeiten:
- Pathologie mit der Möglichkeit der Schnellschnittuntersuchung
- Radiologie mit Magnetresonanztomografie MRT und Computertomographie CT sowie interventioneller Expertise
- Nuklearmedizin mit PET-CT
- Laparoskopie (inkl. 3D Technik) mit Biopsie
- Spezielle Untersuchungsmethoden der Gynäkologie und Urologie zur späteren interdisziplinären Behandlung
- Interdisziplinäre Tumorkonferenz
Behandlung
Bei der Operation werden befallene Anteile des Peritoneums (Bauchfell) an der Bauchwand und an den inneren Organen entfernt. Hierfür kann es notwendig sein, dass auch Anteile der inneren Organe entfernt werden müssen. Dies betrifft insbesondere Dickdarm, Milz, Magen oder Mastdarm. Unter Umständen kann es notwendig sein, dass Sie vorübergehend einen künstlichen Ausgang erhalten. Dieser dient als Schutz für die frisch angelegten Darmverbindungen (Anastomosen). Nach Entfernung aller sichtbaren Tumoren, werden spezielle Drainagen sowie Temperatursonden eingebracht und das Abdomen verschlossen. Anschließend wird der Bauchraum mit einer erhitzten Lösung bei 42°C ausgespült. Zusätzlich werden eine oder zwei Zytostatika direkt in den Bauchraum über 90 Minuten appliziert. Diese Zytostatika sollen mikroskopische, nicht sichtbare Tumorreste zerstören.
Im Anschluss an diese komplexe Behandlung, die durchaus 6 bis 8 Stunden dauern kann, werden Sie für 1 bis 2 Tage auf der Intensivstation überwacht und danach auf die Normalstation verlegt. Hier verbringen Sie in der Regel 1 bis 2 weitere Wochen. Bei jedem fünften Patienten treten Komplikationen auf. Die Sterblichkeitsrate in Folge der Operation liegt bei unter 2 Prozent. Dies entspricht der Erfahrung anderer internationaler Zentren.
Nachdem Sie sich von dem Eingriff erholt haben, wird in der Tumorkonferenz erneut die Durchführung einer systemischen (intravenösen) Chemotherapie besprochen. Dies wird dann Ihnen und Ihrem weiterbehandelnden Arzt erläutert. Für die ersten Nachsorgetermine stehen wir Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.
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Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie haben in einem Behandlungsprotokoll die einzelnen Schritte der Therapie festgelegt. Diese können Sie mit uns oder Ihrem Hausarzt noch im Detail besprechen.