Klinik für Onkologie und Hämatologie

Sarkome

Funktionsoberärztin Dr. Nadja Maguire, Fachärztin für Innere Medizin Internistische Intensivmedizin

Wohin kann ich mich wenden?

Unsere Klinik ist auf die medikamentöse Tumortherapie spezialisiert. Sie erreichen unseren Chefarzt Prof. Jan Braess oder seine Vertreterin für den Bereich Sarkome – Oberärztin Dr. Nadja Maguire – unser Sekretariat.


Einen Termin für die Sprechstunde können Sie gerne über das Sekretariat unter der Tel. +49 (0)941 369 2151 vereinbaren.

Sarkom setzt sich aus den griechischen Wörtern „sarcos" Fleisch und „oma" Geschwulst zusammen.
Sarkome sind seltene Tumoren, die entweder in den Knochen (Osteosarkome) oder in den Weichgeweben (Weichteilsarkome)  – also dem Muskel-, Fett-, Knorpel und Bindegewebe auftreten können. Zu den Weichgewebesarkomen werden über 100 unterschiedliche Tumoren gerechnet. Die häufigsten sind das Liposarkom, das Leiomyosarkom, das Synovialsarkom, das Rhabdomyosarkom und das Maligne Fibröse Histiozytom (MFH). Man schätzt die Zahl der neuen Fälle in Deutschland auf  circa ein Prozent aller Krebs-Neuerkrankungen beim Erwachsenen und circa elf Prozent der Krebs-Neuerkrankungen bei Kindern.

Was sind die Krankheitszeichen eines Sarkoms?

Das Osteosarkom zeigt sich anfangs häufig mit einer lokalen Schwellung, Verhärtung, Überwärmung und Schmerzen.  Durch eine Verdrängung treten Funktionseinschränkungen auf. Die Diagnosesicherung erfolgt durch eine Biopsie, wobei vor dieser eine Bildgebung durchgeführt werden sollte. Oft wird als erste diagnostische Maßnahme eine konventionelle Röntgenaufnahme des Knochens durchgeführt, welche durch eine Kernspinuntersuchung (MRT) ergänzt wird. Nach Bestätigung der Diagnose erfolgen weitere Untersuchungen zum Ausschluss von Tochtergeschwülsten (Metastasen) wie beispielsweise Röntgen, Computertomographie (CT), Ultraschaluntersuchung, Skelettszintigrafie, selten Angiografie. Da bei einem Osteosarkom in der Regel immer eine Chemotherapie durchgeführt wird, sollten entsprechende Untersuchungen zur Überprüfung der Organfunktion (Herzecho, EKG, Nierenfunktion, Hörtest) durchgeführt werden.
Bei Weichteilsarkomen kann zu Beginn der Erkrankung eine schmerzlose lokale Schwellung auftreten. Erst im weiteren Verlauf können auf Grund von verdrängendem Wachstum eine Funktionseinschränkung und Schmerzen auftreten. Ein Gewichtsverlust tritt in der Regel erst bei fortgeschrittenem Tumorleiden auf. Im Bauchraum gelegene Sarkome machen sich oft sehr spät bemerkbar. Auf Grund der Schwellung und der Symptomatik sollte eine Bildgebung des Tumors, am besten mittels eines MRT, erfolgen und dann die Biopsie durchgeführt werden. In Abhängigkeit des feingeweblichen Untersuchungsergebnisses erfolgen weitere Untersuchungen zum Ausschluss von Tochtergeschwülsten (Metastasen).

Behandlung

Um die bestmögliche Behandlungsentscheidung treffen zu können, müssen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Um welches Sarkom handelt es sich?
  • Wo ist es lokalisiert?
  • Wie groß ist es?
  • Wie schnell wächst es?
  • Sind verschiedene Gewebe oder Organe betroffen?
  • Handelt es sich um einen lokalisierten Tumor oder gibt es bereits Metastasen?

Nach den Untersuchungen entwickeln die Ärzte eine individuelle Therapiestrategie innerhalb einer unserer spezialisierten Tumorkonferenzen. Die ideale Behandlung für jeden einzelnen Fall zu finden, erfordert hohe medizinische Expertise. Das Spezialisten-Team aus Onkologen, Chirurgen, Radiologen, Pathologen und Strahlentherapeuten arbeitet zum Wohl des Patienten eng zusammen.

Welche Therapieverfahren stehen bei Sarkomen  zur Verfügung?

Die Behandlung von Sarkomen stützt sich auf drei Säulen:

  • Operation   
  • Strahlentherapie
  • Medikamentöse (Systemische) Therapie

Wie wird die medikamentöse Therapie angewendet?

Die Entscheidung, welche Therapieformen zum Einsatz kommen, hängt von Faktoren, wie feingewebliche Diagnose (histologischer Subtyp), Ausbreitung (Stadium) der Erkrankung und Gesamtzustand des Patienten ab. Alle Fälle werden in unserer interdisziplinären Tumorkonferenzen  besprochen, wobei ein Behandlungsvorschlag erarbeitet wird.

Die medikamentöse (systemische) Therapie hat den Vorteil, dass die Wirkstoffe mit der Blutbahn über den ganzen Körper verteilt werden und somit verstreut liegende Tumorzellen und auch sichtbare Absiedelungen des Tumors (Metastasen) erreicht werden. Man unterscheidet drei Zielsetzungen:

  1. Adjuvante Chemotherapie
    Diese wird mit klassischen Zytostatika für einige Monate verabreicht, um nach einer erfolgreichen Operation die Heilungschance bei einer Hochrisikosituation weiter zu verbessern.
  2. Neoadjuvante Therapie
    In manchen Fällen soll vor einer geplanten Operation eine Tumorschrumpfung bewirkt werden, um die Operabilität und damit die Heilungschance zu verbessern.
  3. Die sog. palliative Systemtherapie wird in fortgeschrittenen Stadien eingesetzt, um die Tumorerkrankung zu stoppen bzw. zurückzudrängen. Dies kann helfen, die Lebensqualität zu verbessern und eine längere Überlebenszeit zu erreichen. Neben den klassischen Zytostatika kommen hier auch sogenannte zielgerichtete Wirkstoffe in Tablettenform wie auch moderne Immuntherapeutika zum Einsatz.

Die Vielfalt der in Frage kommenden Medikamente sowie die genaue Kenntnis diverser Nebenwirkungen erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung und Erfahrung in der Krebsbehandlung.

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