Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin
Meniskusverletzungen
Die beiden Menisken in einem Kniegelenk, der innere und der äußere Meniskus, liegen zwischen den Kniegelenksinnenflächen von Schienbein und Oberschenkelknochen. Sie weisen die Form eines Halbmondes auf und übertragen die Kraft im Kniegelenk genauso wie sie als Stoßdämpfer wirken. Letztere Funktion ergibt sich, weil die Menisken die Gelenkfläche vergrößern und ausgeübten Druck gleichmäßig verteilen. Sie bestehen aus faserigem Knorpelgewebe.
Ab dem mittleren Lebensalter nimmt das Knorpelgewebe ab und umso leichter können nun Meniskusschäden durch nur geringe Gewalteinwirkung auftreten. Der Innenmeniskus ist in seiner Halteaufhängung weniger beweglich als der Außenmeniskus, so dass bei ersterem häufiger Schädigungen auftreten.
Wie erkennt man einen Meniskusriss?
Der Meniskusriss zählt zu den häufigsten Knieverletzungen überhaupt. Dabei sind nicht nur junge Sportler bei Risikosportarten wie Fußball, Tennis oder Handball, sondern auch ältere Menschen betroffen. Ein Meniskusriss entsteht aber auch ohne plötzliches Ereignis langsam und schleichend. Dies geschieht vor allem mit steigendem Lebensalter im Zuge von Abnutzungserscheinungen. Ein Meniskus kann in verschiedenster Weise geschädigt werden, so dass zwischen Quer- und Längsrissen, Lappen- und Korbhenkelrissen unterschieden wird.
Typischerweise ereignet sich ein Meniskusriss beim Verdrehen des Kniegelenks unter Belastung. Die Betroffenen empfinden einen sofortigen, scharf einschießenden und stechenden Schmerz, der bisweilen mit einer Blockierung des Gelenks und Schwellungen einhergeht. Wird ein Teil des Meniskus abgerissen, kann dieser im Gelenk eingeklemmt werden und zu einer sehr schmerzhaften Blockierung im Gelenk führen. Es kann aber auch das Gefühl der Instabilität im Kniegelenk auftreten. Werden bei einem Sportunfall nicht nur der Innenmeniskus, sondern auch das Kreuzband und das Innenband geschädigt spricht man von einem „unhappy triad“.
Die Schmerzen können in der Untersuchung durch ein verschärftes Beugen und ein Drehen im Kniegelenk verstärkt werden und unter Kenntnis des genauen Unfallherganges dadurch sicher ein Meniskusschaden klinisch diagnostiziert werden.
Wie wird ein Meniskusriss behandelt?
Sollte sich der Verdacht auf einen Meniskusriss bei der Untersuchung erhärten, führt der Arzt in den allermeisten Fällen zur Beurteilung des Weichteilgewebes eine Kernspintomographie (MRT) durch. Mit einer Röntgenaufnahme werden keine Meniskusschäden, jedoch beispielsweise knöcherne Begleitverletzungen festgestellt. Bei der Behandlung ist die Kniegelenkspiegelung das Mittel der Wahl. Das Ziel der Arthroskopie ist es, den verletzten Meniskus durch Nähen wieder zu reparieren. Liegen Abnutzungserscheinungen vor, sogenannte degenerative Schädigungen, werden die schadhaften Anteile des Meniskus abgetragen.
Worauf muss man nach der Operation achten?
Nach einer Gelenkspiegelung des Knies ist Schonung über einige Tage notwendig. Im Falle einer Meniskusnaht sollten Patienten rund vier bis sechs Wochen darauf achten, das Kniegelenk weitgehend zu entlasten. Schmerzen und Schwellungen nach dem Eingriff können noch einige Wochen vorhanden sein, werden jedoch im Laufe der Zeit weniger und verschwinden schließlich ganz.