Zentrum für minimalinvasive Tumortherapie (MINTT)
SELEKTIVE INTERNE RADIOTHERAPIE (SIRT)
Lokale Bestrahlung des Tumors mittels eingeführter Katheter
Das Ziel der SIRT:
Ziel der selektiven internen Radiotherapie (SIRT) ist es, durch lokale Verabreichung radioaktiver Partikel direkt in der Leber durch ein Lebergefäß einen Tumorrückgang zu bewirken und dabei möglichst gesundes Gewebe zu schonen.
Wie ist der Ablauf der SIRT?
Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) wird bei primärem Leberkrebs und bei Lebermetastasen durchgeführt, die einer Operation nicht zugänglich sind. Durch lokale Verabreichung radioaktiver Partikel direkt in der Leber durch ein Lebergefäß mittels Katheter wird ein Tumorrückgang bewirkt und dabei gesundes Gewebe geschont.
Für die Therapie sind einige Voruntersuchungen notwendig. So wird etwa 10 Tage vor der eigentlichen Therapie ein Art Probeeingriff durchgeführt, bei dem über einen Gefäßzugang in der Leiste ein winziger Kunststoffschlauch (Katheter) in die Leber unter Röntgensicht geschoben wird. Nach einer Darstellung aller Lebergefäße werden in dieser Sitzung mögliche Gefäßäste, die nicht zum Tumor fließen identifiziert und ggf. mit Spiralen verschlossen. Anschließend wird ein schwach radioaktives Medikament gespritzt und anschließend über eine Kamera in der Nuklearmedizin gemessen, um sicher zu gehen, dass ausschließlich Tumor- bzw. Lebergewebe von der geplanten Katheterposition erreicht werden.
Nach circa zehn Tagen wird dann die eigentliche Radiotherapie über dieselbe Kathetertechnik und Lage durchgeführt. Die Behandlung ist dabei nahezu schmerzfrei. Anschließend wird ein Druckverband angelegt und der Patient kann in der Regel nach 3 Tagen wieder nach Hause entlassen werden.
Wie lange dauert der Eingriff in der Regel?
Sowohl der Vorbereitungseingriff als auch die Therapie benötigen in etwa 1-2 Stunden.
Welchen Vorteil bringt die SIRT gegenüber anderen Therapien?
Die selektive interne Radiotherapie (SIRT) ist ein Verfahren, das auch bei Patienten angewendet werden kann, bei denen keine Operation der Leber möglich ist und die herkömmliche Chemotherapie zu keinem Tumorrückgang geführt hat. Vorteil der Therapie sind die relativ geringen systemischen Wirkungen der Therapie, da ausschließlich Tumor- bzw. Lebergewebe behandelt wird.
Wann kann eine SIRT durchgeführt werden?
Das Verfahren ist für Patienten geeignet, bei denen keine Operation der Leber möglich ist und die herkömmliche Chemotherapie zu keinem Tumorrückgang geführt hat. Die SIRT kann aber auch in Kombination mit einer systemischen Chemotherapie durchgeführt werden.
In einzelnen Fällen kann die SIRT vor einer geplanten Operation angewendet werden, um einen tumorbefallenen Leberanteil zu behandeln und gleichzeitig eine Vergrößerung des gesunden Anteils zu bewirken.