Klinik für Pneumologie und konservative Intensivmedizin
Sarkoidose
Die Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung des gesamten Körpers. Hauptsächlich werden die Lungen und die im Brustkorb liegenden Lymphknoten befallen. Dabei bilden sich kleine Knötchen in den Organen. Die Ursache ist nicht bekannt, die Prognose ist meist gut.
Die Sarkoidose ist eine sogenannte entzündlich-granulomatöse Erkrankung. Diese Bezeichnung beruht darauf, dass Entzündungszellen des Körperabwehrsystems in einer überschießenden Reaktion winzig kleine Knötchen (Granulome) bilden. Diese Granulome können überall im Körper vorkommen, wobei am häufigsten Veränderungen in den Lungen und Lymphknoten des Brustkorbes gesehen werden. Die Erkrankung hat im Allgemeinen eine gute Prognose und kann spontan ausheilen. Sie kann jedoch auch chronisch voranschreiten mit dann resultierenden schweren Organfehlfunktionen.
Ernste Komplikationen sind die Ausbildung einer Lungenfibrose, eines Lungenhochdruckes (pulmonale Hypertonie), Herzrhythmusstörungen, Nervenausfälle, schwere Augenentzündungen sowie eine Hyperkalzämie (erhöhte Kalziumwerte im Blut).
Die Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt, vermutlich müssen verschiedene Faktoren zusammentreffen, dass eine Sarkoidose entsteht. Zum einen geht man von einer genetischen Veranlagung der Betroffenen aus – es sind Genveränderungen bekannt, die das Risiko an Sarkoidose zu erkranken, erhöhen und circa fünf Prozent der Fälle treten familiär gehäuft auf. Zum anderen werden viele Auslöser diskutiert (Bakterien, Viren, Pflanzenpollen, Chemikalien, Stäube, etc.), ohne dass bisher ein Beweis hierfür erbracht werden konnte. Die Erkrankung ist nicht ansteckend. In Deutschland leben schätzungsweise 35.000 bis 40.000 Menschen mit Sarkoidose, ein Altersgipfel liegt zwischen 20 und 40 Jahren, ein zweiter zwischen 60 und 70 Jahren.
Es gibt eine akute und eine chronische Verlaufsform der Sarkoidose
Akute Sarkoidose:
Die akute Verlaufsform ist deutlich seltener als die chronische. Mögliche Symptome sind Fieber, entzündliche Gelenkschmerzen (vor allem an Sprunggelenken), ein Erythema nodosum (schmerzhafte rote kleine Knoten unter der Haut, meist an den Unterschenkeln) und begleitend ein allgemeines Krankheitsgefühl. Im Röntgenbild des Brustkorbes fällt eine sogenannte bihiläre Lymphadenopathie auf (vergrößerte Lymphknoten, die zwischen dem rechten und linken Lungenflügel liegen). Symptome von Seiten der Lungen bestehen meist keine, gelegentlich etwas Husten.
Chronische Sarkoidose:
In der Mehrzahl der Fälle verläuft die Sarkoidose chronisch und manchmal bestehen gar keine Symptome. Die Sarkoidose wird dann zufällig entdeckt, wenn z.B. eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbes aus anderen Gründen gemacht wurde. Ansonsten können ein trockener Reizhusten, Atemnot, Müdigkeit und Abgeschlagenheit auftreten.
Bei der chronischen Sarkoidose können weitere Organe befallen sein
Wenn auch die Sarkoidose am häufigsten die Lymphknoten im Brustkorb und die Lungen befällt, muss der Arzt bei der chronischen Verlaufsform weitere Organsysteme untersuchen. Die wichtigsten sind das Herz, die Augen, das Gehirn bzw. Nervensystem und die Haut.