Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin

Akupunktur

Die Akupunktur ist eine traditionelle chinesische Heilmethode, bei der feine Nadeln in Körperregionen gestochen werden.

Was ist und wie wirkt Akupunktur?

Nach asiatischem Verständnis wird der Mensch von der Lebensenergie Qi durchflossen. Sie strömt in Leitbahnen, den sogenannten Meridianen, durch den Körper und ist an mehr als 700 Punkten dicht unter der Hautoberfläche leicht erreichbar. Laut dieser Lehre ist der Mensch gesund, wenn die Energie harmonisch fließt. Wird der Fluss beispielsweise durch  Kälte, Wärme, falsche Ernährung oder psychische Faktoren gestört, dann können Krankheit und Schmerz auftreten. Die Akupunktur soll diese Blockaden des Qi-Flusses beseitigen.

Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist schulmedizinisch noch nicht vollständig geklärt. Neue Studien deuten darauf hin, dass der Nadelstich im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen, unter anderem Serotonin und Endorphine, auslösen kann.

Wie läuft die Behandlung ab?

Bei einer Akupunkturbehandlung werden dem Patienten je nach Erkrankung an ausgewählten Stellen Nadeln in die Haut eingestochen. Die sterilen Einmal-Nadeln sind speziell geschliffen, der Patient spürt daher nur wenig, gelegentlich einen minimalen, anfänglichen Einstichschmerz. Nach einiger Zeit kann ein dumpfes Schwere- oder Wärmegefühl in diesen Bereichen auftreten. Die Nadeln bleiben etwa 20 bis 30 Minuten in der Haut. Die Nadeln können zusätzlich erwärmt werden (Moxibustion), mit unterschwelligem Reizstrom stimuliert oder auf und ab bewegt werden.

Bei welchen Beschwerden eignet sich die Akupunktur?

In mehreren Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Akupunktur bei der Behandlung bestimmter Schmerzarten, aber auch zur Linderung bei Übelkeit und Erbrechen sowie bei der Erleichterung der Geburt hilfreich sein kann. So konnte in einer deutschlandweiten Studie die Akupunktur bei Kniearthrose-, Kopf-, und Rückenschmerzen dazu beitragen, die Schmerzen deutlich zu lindern und beispielsweise bei Spannungskopfschmerzen die Tage mit Kopfschmerzen auf die Hälfte reduzieren. Zusätzlich gibt es Hinweise darauf, dass Akupunktur bei Heuschnupfen, Tennisellbogen, Menstruationsbeschwerden, allergischem Asthma oder funktionellen Magen- und Darmbeschwerden helfen kann.

Zahlt das die Krankenkasse?

Seit 2007 zahlen deutsche gesetzliche Krankenkassen eine Akupunkturbehandlung im Rahmen einer Schmerztherapie der Lendenwirbelsäule oder der Kniegelenksarthrose, wenn der behandelnde Arzt eine qualitativ hochwertige Akupunkturausbildung nachgewiesen hat. Alle anderen Akupunkturbehandlungen sind im Normalfall nicht Leistung der gesetzlichen Krankenkasse und müssen selbst bezahlt werden.

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