Klinik für Gefäßchirurgie

Die Schaufensterkrankheit

(Periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK)

Gefäßverkalkungen an den Beinen führen dort zu einer schlechten Durchblutungssituation und typischen Gehbeschwerden mit muskelkaterartigen Schmerzen. Verschlechtert sich die Durchblutung weiter besteht das Risiko von schlecht heilenden Geschwüren (Ulcera) und im schlimmsten Fall einer Amputation. Typische Beschwerden einer Durchblutungsstörung in den Beinen sind muskelkaterartige Schmerzen, meist in der Wade, nach einer Gehstrecke von wenigen hundert Metern. Nach einer kurzen Ruhepause z. B. am Schaufester des nächsten Geschäftes verschwinden die Beschwerden. Wir sprechen daher plakativ von der „Schaufensterkrankheit“. Ursache ist eine Minderdurchblutung der Muskulatur, bedingt durch Verkalkungen oder sogar Verschlüsse der Arterien. Medizinisch spricht man von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK).

Als Risikofaktoren gelten insbesondere:

  •     Rauchen
  •     Bluthochdruck
  •     hohes Cholesterin
  •     Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

Bei kritischer Durchblutungssituation kommt es auch zu - vor allem nächtlichen - Ruheschmerzen in den Beinen oder im Extremfall zu offenen Stellen und Geschwüren. Ohne Behandlung droht eine Amputation.

Vorbeugung

Bereits durch eine simple Blutdruckmessung (Ancle-Brachial-Index) an den Beinen und eine Gehstreckenbestimmung auf dem Laufband, können wir oder Ihr Hausarzt eine relevante Durchblutungsstörung ausschließen. Zusätzlich besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Gefäßzustand an den Beinen und dem in den lebenswichtigen Organen wie Herz und Gehirn. Wir können Ihnen daher weitere Maßnahmen empfehlen und Ihre Medikation anpassen. Bei Vorliegen von Risikofaktoren empfehlen wir Ihnen eine Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr.

Behandlungsmöglichkeiten

Angiographie

Kurze Verschlüsse oder Engstellen in den Schlagadern der Beine können häufig ohne Operation lediglich in örtlicher Betäubung während einer Gefäßdarstellung (Angiographie) behoben werden.

Ausschälplastik

Die Kniekehle und vor allem die Leiste sind aufgrund ihrer Beweglichkeit schlecht für reine Katheterverfahren geeignet. Hier ist zur Behandlung von Engstellen ein kleiner Schnitt mit Ausschälung des Gefäßes notwendig (Thrombendarteriektomie, TEA).

Bypass

Längerstreckige Verschlüsse bedürfen meist einer Bypassoperation, wobei durch eine Umgehung (Bypass) die Blutzirkulation des Beines wiederhergestellt wird. Unsere Abteilung bietet Ihnen viel Erfahrung mit aufwendigen und anspruchsvollen Bypässen auch auf die kleinsten Fußgefäße, um eine Amputation zu vermeiden. Wann immer möglich, verwenden wir Venenbypässe, die eine langfristige Offenheitsrate gewährleisten und Infektionen vorbeugen. Sollte es doch zu einer Infektion der Wunde oder der tieferen Strukturen kommen, stellt dies in der Gefäßchirurgie eine ernstzunehmende Komplikation dar. Infizierte Gefäßanteile können zu einer Blutvergiftung und zu akuten Blutungskomplikationen führen. Daher ist ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln sehr wichtig. Gefäßinfekte stellen auch einen wissenschaftlichen Schwerpunkt in unserer Klinik dar.

Kombinationseingriffe

Dank unserer hervorragenden Ausstattung im Hybrid-OP führen wir häufig auch Kombinationen der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten in einem einzigen Eingriff durch. Zum Beispiel können wir durch einen kleinen Schnitt in der Leiste die Leistenschlagader ausschälen und gleichzeitig durch ein Katheterverfahren von der Leiste aus die Becken- oder Oberschenkelarterie mitbehandeln.

Die Hybrid-OP

Ein Job mit Herz – Ihre Karriere in der Gefäßchirurgie

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