Klinik für Onkologie und Hämatologie

LYMPHOME (LYMPHDRÜSENKREBS)

Chefarzt Prof. Dr. Jan Braess, Leiter der Klinik für Onkologie und Hämatologie und Leiter des Onkologischen Zentrums

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Prof. Dr. Jan Braess
Chefarzt der Klinik für Onkologie und Hämatologie, Leiter des Onkologischen Zentrums


Einen Termin für die Sprechstunde können Sie gerne über das Sekretariat unter der Tel. +49 (0)941 369 2151 vereinbaren.

Was ist ein Lymphom?

Unter Lymphomen versteht man eine Gruppe von Erkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen Lymphozyten bösartig entarten. Lymphozyten sind Zellen, die Bestandteil unseres Abwehrsystems (Immunsystems) sind. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Lymphozyten, die jeweils unterschiedliche Aufgaben innerhalb des Abwehrsystems wahrnehmen.

Grundsätzlich gibt es B- und T-Lymphozyten. Bei einem Lymphom liegt eine krankhafte Veränderung einer bestimmten (Unter-)Art dieser Lymphozyten vor. Je nach Unterart der erkrankten Lymphozyten erfolgt die Namensgebung für das daraus entstehende Lymphom. Man unterscheidet Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome (NHL´s) und bei den Non-Hodgkin-Lymphomen wiederum B- und T-NHL´s. Die krankhaften Lymphozyten werden auch Lymphomzellen genannt. Sie vermehren sich primär in lymphatischen Organen, wie Lymphknoten (Lymphdrüsen) und Milz, die dann deutlich an Größe zunehmen können. Die Lymphdrüsen sind über den ganzen Körper verteilt und stehen miteinander und mit dem Blut in Verbindung. Deshalb können sich Lymphomzellen auch im Blut und/oder im  Knochenmark (Raum innerhalb der  Knochen) ausbreiten und vermehren. Die Erkrankung kann sich langsam oder schnell ausbreiten, dementsprechend unterscheidet man die NHL´s noch in „indolente“ oder „aggressive“ Non-Hodgkin-Lymphome.

Was sind die Krankheitszeichen eines Lymphoms?

Die meisten Menschen, die von einem Lymphom betroffen sind, stellen als erstes Zeichen vergrößerte Lymphknoten fest, die meist nicht schmerzhaft sind und eine „gummiartige“ Konsistenz aufweisen.

Je nach Lage der vergrößerten Lymphknoten oder zusätzlich betroffenen Organen können weitere Krankheitszeichen auftreten. Bei Lage hinter dem Brustbein z.B. anhaltender Reizhusten und/oder Atemnot ohne erkennbaren Grund. Eine Vergrößerung der Milz kann sich als Druckgefühl im linken Oberbauch bemerkbar machen.

Wenn sich die Lymphomzellen im Knochenmark vermehren, können sie dadurch die normale Blutproduktion verdrängen mit folgenden möglichen Konsequenzen:

  • Blutarmut (Anämie) führt zu Kurzatmigkeit, Schwindel und/oder Herzrasen
  • Wenig Blutplättchen (Thrombopenie) führt zu Blutungsneigung
  • Wenig weiße Blutkörperchen (Leukopenie) führt zu Infektanfälligkeit

Immer wieder äußert sich ein Lymphom auch (zusätzlich) mit Allgemeinsymptomen, wie Nachtschweiß, Temperaturerhöhung, Gewichtsverlust, Juckreiz, allgemeinem Leistungsabfall und/oder Schwächegefühl.

Wie wird ein Lymphom erkannt? Welche Diagnostik ist nötig?

Ein Lymphom ist meist in einer Routine-Blutuntersuchung nicht zu erkennen. Wichtig ist es deshalb, bei entsprechenden Krankheitszeichen, wie z.B. Schwellungen von Lymphdrüsen oder Milz, an die Erkrankung zu denken und sich beim Arzt vorzustellen. Die daraufhin einzuleitenden Untersuchungen dienen zwei Zielen: Sie sollen den Verdacht, dass Sie an Krebs erkrankt sind, bestätigen oder ausräumen. Wenn sich der Verdacht bestätigt, müssen Ihre behandelnden Ärzte ganz genau feststellen, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist und aus welcher Art von Zellen er besteht.

Neben der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese), der körperlichen Untersuchung und einer Blutabnahme, steht eine Ultraschalluntersuchung (ohne Strahlenbelastung) der Lymphknotenstationen und der Bauchorgane an erster Stelle. Erst, wenn danach immer noch der Verdacht auf ein Lymphom besteht, wird eine Computertomographie veranlasst und schließlich eine Biopsie (zum Beispiel durch Entnahme eines Lymphknotens) durchgeführt. Das entnommene Gewebe wird von einem Pathologen und erneut von einem Referenzpathologen genau untersucht. So kann sicher geklärt werden, ob ein Lymphom vorliegt und wenn ja, dann auch um welche Art von Lymphom es sich handelt.

Liegt ein Lymphom vor, so wird noch eine Knochenmarkpunktion (Entnahme von etwas Flüssigkeit und eines Knochenspanes aus dem Knochen unter örtlicher Betäubung, in der Regel am hinteren Beckenkamm) erforderlich, um zu erkennen, ob das Lymphom das Knochenmark befallen hat.

Im Rahmen der Diagnostik werden auch die Organfunktionen untersucht, zum Beispiel mittels EKG (Messung der Herzströme), Herzultraschall und Lungenfunktionsprüfung.

Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchungen und Ihrer persönlichen Gesamtsituation geht hervor, ob eine Behandlung erforderlich ist.  

Wie erfolgt die Behandlung eines Lymphoms?

Die Behandlung hängt zum einen von der Art des Lymphoms und seinem Ausbreitungsstadium, zum anderen von Ihrer persönlichen Situation (z.B. Alter, Begleiterkrankungen).

Bei langsam wachsenden (indolenten) Lymphomen ist oft über mehrere Jahre keine Behandlung erforderlich. Es genügen regelmäßige Verlaufskontrollen, damit eine Behandlung eingeleitet werden kann, wenn die Erkrankung voranschreitet und Probleme bereitet. Wird eine Behandlung erforderlich, besteht diese in der Regel aus einer Systemtherapie (Chemotherapie/Antikörper: Medikamente, die als Infusion, als Injektion unter die Haut oder als Tabletten verabreicht werden können).

Das Ziel ist dann die Erkrankung für viele Jahre zurückzudrängen, was sehr häufig auch gelingt. Liegt ein indolentes Lymphom in einem sehr frühen Stadium (nur wenige Lymphdrüsen sind betroffen) vor, kann die Erkrankung oft mit einer Bestrahlung der betroffenen Lymphknoten geheilt werden.

Bei schnell wachsenden (aggressiven) Lymphomen sollte unverzüglich eine Behandlung eingeleitet werden, die in der Regel aus einer Systemtherapie (Chemotherapie/Antikörper: Medikamente, die als Infusion, als Injektion unter die Haut oder als Tabletten verabreicht werden können) besteht. Nach Abschluss der Systemtherapie kann je nach Lage und Größe des Lymphoms noch eine Strahlentherapie erforderlich werden. Häufig gelingt es, die Erkrankung dadurch zu heilen.

Bei Lymphomen, die von B-Lymphozyten ausgehen, den B-Non-Hodgkin-Lymphomen (B-NHL´s), kann durch den Einsatz von speziellen Antikörpern (Medikamente, die spezifisch gegen die Krebszellen gerichtet sind) der Therapieerfolg noch weiter verbessert werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Unsere Klinik ist spezialisiert auf die medikamentöse Tumortherapie und arbeitet interdisziplinär mit den für die Behandlung erforderlichen Fachdisziplinen eng zusammen. Die Behandlung von Menschen mit Lymphomen ist ein spezifischer Schwerpunkt unserer Klinik und unseres Chefarztes Professor Jan Braess – gerne werden wir Ihnen – auch sehr kurzfristig – helfen!

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