Zentrum für Altersmedizin

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Therapie für Körper, Geist und Seele

Demografischer Wandel der Gesellschaft – Welche Antworten hat die Medizin?

Auch wenn sich bei der Zahl der Geburten eine Trendwende abzeichnet, so ist der demographische Wandel in Richtung der alternden Gesellschaft deutlich erkennbar und prägt dadurch auch die medizinische Entwicklung maßgeblich. Die Größe der Gesamtbevölkerung nimmt kontinuierlich ab, der prozentuale Anteil der älteren und alten Menschen hingegen deutlich zu. Diese Entwicklung hat viele kritische gesellschaftliche Aspekte, insbesondere aber stellt sie unser Gesundheitssystem vor gewaltige Herausforderungen. Waren 2005 noch 336.000 Patienten in bayerischen Krankenhäusern über 80 Jahre alt, so stieg die Zahl im Jahr 2020 schon auf 545.000. Das entspricht einem Anstieg von über 60 Prozent. Dieser deutlichen Entwicklung tragen die Barmherzigen Brüder bereits seit längerem Rechnung. Mit dem Paul Gerhardt Haus wurde 2017 ein Zentrum für Altersmedizin (ZAM) eröffnet, das in Bayern seinesgleichen sucht.

Tatsächlich verbringen viele Senioren ihr Leben im Alter gesund und ohne körperliche oder seelische Leiden. Aber leider ist das nicht immer so und mit zunehmendem Alter wird der Organismus anfälliger für Krankheiten, die nicht selten psychische Begleiterscheinungen zur Folge haben. Oft kommen im höheren Alter mehrere Krankheitsbilder zum Tragen wie zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall und auch Diabetes oder Arthrose. Diesen multipel auftretenden Krankheitsbildern Sorge zu tragen ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der Altersmedizin zur herkömmlich organisch orientierten Medizin. In der Geriatrie bedarf es deshalb eines umfassenden Behandlungsansatzes, der physische, funktionelle, psychische und soziale Aspekte berücksichtigt. Auch die Einbeziehung der Angehörigen spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Geriatrie – was ist das eigentlich?

Der Wiener Arzt Ignatz Leo Nascher hat den Begriff Geriatrie 1914 erstmals in der modernen Medizin verwendet, als er sein Lehrbuch Geriatrics: The diseases of old age and their treatment (Geriatrie: Die Erkrankungen des Alters und deren Behandlung) veröffentlichte. Das Wort stammt ursprünglich aus dem altgriechischen („geron“ = der alte Mensch und „Iatros“ = der Arzt) und benennt die Altersheilkunde.

Jeder Mensch altert, aber der natürliche Alterungsprozess kann sehr unterschiedlich verlaufen. Es gibt hochbetagte Menschen, die eine Weltreise unternehmen, aber auch vergleichsweise „junge“ Alte, die zum Beispiel aufgrund eines Schlaganfalls bereits frühzeitig in ihrer Selbstständigkeit stark eingeschränkt sind. Falsch wäre es daher, das Altern alleine durch das kalendarische Lebensalter zu definieren. Vielmehr spielen andere Faktoren eine gewichtige Rolle – etwa die Schwere und Anzahl der Begleiterkrankungen (sogenannte Multimorbidität) oder aber die erhöhte Empfänglichkeit für Komplikationen, zum Beispiel im Rahmen einer Operation. Zudem unterscheiden sich ältere Menschen durch zahlreiche Besonderheiten. So treten bestimmte Krankheitsbilder vornehmlich im Alter auf, wie etwa Demenzerkrankungen. Krankheiten präsentieren sich beim betagten auch häufig anders als beim jungen Menschen. Besonderheiten des Alterns erfordern Spezialisten, die Geriater, die spezifische Kompetenzen für die im Alter auftretenden Erkrankungen besitzen, aber auch Expertise bei der Versorgung multimorbider Patienten haben. Das Spektrum der zu behandelnden Erkrankungen ist dabei breit gefächert: internistische, orthopädische, neurologische und unfallchirurgische Kenntnisse sind ebenso gefragt wie die Erkennung und Behandlung von psychischen und psychiatrischen Erkrankungen. Durch die verschiedenen Einrichtungen innerhalb eines geriatrischen Zentrums wie dem Paul Gerhardt Haus können sowohl akute Leiden als auch chronische Erkrankungen therapiert werden. Besondere Bedeutung kommt den Alltagsaktivitäten zu. Ein Funktionsverlust kann die Selbstständigkeit bedrohen, etwa dann, wenn nach einem Oberschenkelhalsbruch der Patient nicht frühzeitig wieder mobilisiert wird. Daher sind Geriater auch spezialisiert auf die Wiederherstellung von Alltagsfunktionen im Rahmen eines rehabilitativen Ansatzes.

Erfolgsfaktor: Ganzheitliche Behandlung

All diese Gesichtspunkte werden im Paul Gerhardt Haus und dem Zentrum für  Altersmedizin der Barmherzigen Brüder in Regensburg berücksichtigt. Hier steht neben den Ärzten mit internistisch-geriatrischer Erfahrung Fachpersonal aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialdienst und Seelsorge zur Verfügung. Darüber hinaus besteht eine enge Verzahnung mit der Hochleistungsmedizin und unseren Fachspezialisten am direkt benachbarten Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg. Je nach Bedarf unterstützen Kardiologen, Neurologen und Urologen sowie Bauch-, Gefäß-, Neuro-, Thorax- und Unfallchirurgen die Altersmediziner im Paul Gerhardt Haus. Eine vollumfängliche Versorgung speziell älterer Patienten ist somit sichergestellt und entspricht höchsten Ansprüchen. Unser Ziel ist es, die Patienten in die Lage zu versetzen, nach der Behandlung möglichst in ihre gewohnte Umgebung zurückkehren zu können.

Leuchtturmprojekt: Das Zentrum für Altersmedizin

Im Paul Gerhardt Haus befinden sich als Bereiche des Zentrums für Altersmedizin die Akutgeriatrie mit der Geriatrischen Frührehabilitation und einem demenz-sensiblen Bereich mit insgesamt 40 geriatrischen Betten sowie eine Geriatrische Tagesklinik mit derzeit 20 Plätzen. Bereits 2013 hatte das Krankenhaus die Neuetablierung der Geriatrie vorgenommen und die klare Weichenstellung hin zu einer Altersmedizin nach modernsten Standards in die Wege geleitet.

Damals konnte mit Prof. Dr. Cornel Sieber ein international renommierter Altersmediziner als Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin gewonnen werden. Prof. Sieber ist Mitglied der ständigen Kommission „Demographischer Wandel“ in der Nationalen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) und war unter anderem von 2007 bis 2015 Präsident der Europäischen Akademie für Altersmedizin (EAMA). 2017/2018 fungiert Prof. Sieber als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Des Weiteren ist er Inhaber des Lehrstuhls für Innere Medizin – Geriatrie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Leiter des dortigen Forschungsinstituts für Biomedizin des Alterns (IBA).

Den Menschen als Ganzes im Blick

Im Paul Gerhardt Haus stehen Altersmediziner Seite an Seite mit Pflegepersonal, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialdienst und Seelsorge, um den einzelnen Patienten in all seinen Facetten zu betrachten und zu behandeln. In Einzel- und Gruppentherapien werden die Patienten von unseren Therapeuten gefördert und insbesondere ihre alltagsrelevanten Fähigkeiten geschult. Auch beraten wir gerne über Hilfsmittel, die die Selbstständigkeit im häuslichen Umfeld verbessern oder erhalten. Indem das Paul Gerhardt Haus an ein Krankenhaus der Schwerpunkt-Versorgung angebunden ist, können unsere Ärzte jederzeit auf viele spezifische medizinische und technische Untersuchungen zurückgreifen und die Expertise der unterschiedlichen Kliniken und Zentren im Krankenhaus Barmherzige Brüder zu Rate ziehen.

Lageplan

Auf dem Lageplan finden Sie eine Übersicht über die wichtigsten Orientierungspunkte unseres Krankenhauses.

Informationsfilme

Leuchtturmprojekt: Zentrum für Altersmedizin der Barmherzigen Brüder in Regensburg

Termine / Veranstaltungen aus unserem Fachbereich

03.12.2024 Beginn 14:15 Fortbildungsreihe Geriatrie: Wem können wir telefonisch und vor Ort welche Auskünfte erteilen? Seminarraum G1, Gartengeschoss, Barmherzige Brüder Paul Gerhardt Haus Regensburg in meinem Kalender speichern

Flyer & Broschüren

Neben den Ärzten mit internistisch-geriatrischer Erfahrung steht Ihnen Fachpersonal aus den Bereichen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Psychologie, Sozialdienst und Seelsorge zur Verfügung. In Einzel- und Gruppentherapien werden Sie von unseren Therapeuten betreut und gefördert, wobei alltagsrelevante Aspekte im Vordergrund stehen.