Medien

Gut durchs Krankenhaus: Angehörige im Dialog

(15.07.2016)

Das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg, KISS Regensburg und zehn Regensburger Selbsthilfegruppen wollen am Samstag, 23. Juli von 10.15 bis 14.15 Uhr den Angehörigen von Patienten den Rücken stärken.

Liegt der Ehemann wegen eines Schlaganfalls im Krankenhaus oder hat sich die schon ältere Mutter den Oberschenkelhals gebrochen, beginnt für die Angehörigen eine Zeit der Unsicherheit, welche zum Teil sogar mit existentiellen Sorgen verbunden sein kann.

Von wem bekomme ich die Informationen über den Gesundheitszustand? Wann kann ich mit einem Arzt mal persönlich sprechen? Wie geht es nach der Krankenhausentlassung zu Hause weiter? Bekomme ich von irgendwo Hilfe und Unterstützung? Was zahlt mir eigentlich meine Krankenkasse und wie läuft das mit den Pflegestufen? Was muss ich beachten, wenn ich selbst zu Hause Pflegetätigkeiten übernehmen möchte? Und wann hat der Patient Anspruch auf Kurzzeitpflege, Rehabilitation oder eine Anschlussheilbehandlung?

Informative Vorträge und Workshops


Der vierte Informationstag des Krankenhauses Barmherzige Brüder und der Regensburger Selbsthilfegruppen am Samstag, 23.Juli, steht unter dem Thema „Angehörige im Krankenhaus". Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Barmherzigen Brüder und der Selbsthilfegruppen im Raum Regensburg unter der Koordination von KISS (Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe). Ziel der Veranstaltung ist es, den Betroffenen in ihrer nicht immer einfachen Situation unter die Arme zu greifen. Die Veranstalter möchten Angehörige von 10.15 bis 14.15 Uhr im Hörsaal des Krankenhauses an der Prüfeninger Straße kostenlos beraten. So sollen der Krankenhausaufenthalt und auch die Zeit danach für die Angehörigen leichter werden. Die Besucher haben die Möglichkeit, sowohl verschiedene Vorträge als auch parallel laufende Workshops zu besuchen. „Unser Wunsch ist es, dass die betroffenen Angehörigen aber auch interessierte Patienten zu unserer Gesprächsplattform kommen und ihre Fragen und Probleme mitbringen. Zusammen mit den Aktiven der Selbsthilfegruppen versuchen wir dann, lebensnahe Hilfen und Lösungen für die Fragestellungen zu finden", erklärt Dr. Heribert Stauder, Oberarzt und Selbsthilfebeauftragter des Krankenhauses Barmherzige Brüder.

Vielfältiges Vortrags- und Workshop-Programm


Im Hörsaal des Krankenhauses stehen vor allem wichtige Fakten im Vordergrund. Ab 10.30 Uhr wird erklärt, wie ein Krankenhaus vom Ablauf her funktioniert, welche Informationen Angehörige erhalten dürfen und vor allem von wem, worauf bei der Entlassung geachtet werden muss und wie es nach dem Krankenhausaufenthalt weiter gehen könnte.

Die Workshop-Reihe „Krankenhaus im Dialog" im Raum V1 möchte den Interessierten einen roten Faden auf dem Weg durch das Krankenhaus an die Hand geben. Die Teilnehmer erhalten im Rahmen von Gruppendiskussionen Antworten sowie Lösungen auf ungewohnte Situationen, welche gerade für den Beginn und das Ende des Krankenhausaufenthaltes typisch sind. In die Gesprächsangebote fließt auch besonders die Erfahrung der beteiligten Selbsthilfegruppen mit ein und bietet den Betroffenen praktische Hilfestellungen. „Die an der Kooperation beteiligten Selbsthilfegruppen gehen bewusst aktiv auf die Patienten und Angehörigen des Krankenhauses Barmherzige Brüder zu", stellt Lisbeth Wagner von der Regensburger Selbsthilfe-Kontaktstelle KISS heraus. „Selbsthilfeaktive zeigen eindrucksvoll, dass man einer Erkrankung nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern dass man selbst etwas tun kann."

In den Räumen V2a und V2b steht die „Hilfe zur Selbsthilfe" im Vordergrund. Spezielle Themen, welche meist nur eine besondere Angehörigengruppe betrifft, werden hier aufgegriffen: Wie kann man als Angehöriger bei schwerwiegenden Diagnosen mit Angst und Verzweiflung umgehen. Welche Tipps gibt es für pflegende Angehörige? Wie kann ich mit Kindern über die Krankheit sprechen? Und wie kann ich meinen erkrankten Verwandten wieder zu mehr Beweglichkeit und Mobilität anregen?

Selbsthilfeaktive und Krankenhausmitarbeiter beraten gemeinsam


Ein wesentlicher Ansprechpartner für die Patienten und Angehörigen sollen an diesem Informationstag die Selbsthilfeaktiven sein. Sie haben selbst in der Schule des Lebens gelernt, Theorie und Praxis von Krankheit und Therapie im Alltag zu verbinden. Neben den Selbsthilfeaktiven stehen den Besuchern Ärzte, Pflegemitarbeiter, Sozialarbeiter, Psychologen und Seelsorger zur Seite, um in den Kurzvorträgen, Workshops und Gesprächsrunden Antworten auf die Fragen rund um den Krankenhausaufenthalt und um die Zeit nach der Entlassung zu finden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Das genaue Programm finden Sie in unseren Terminen!

INFOKASTEN: 1. Selbsthilfefreundliches Krankenhaus in Bayern


Schon seit Jahren pflegt das Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg den engen Kontakt mit den Regensburger Selbsthilfegruppen, weil eine Krankheit häufig nicht an der Kliniktür endet. Den Barmherzigen Brüdern ist es wichtig, dass die Patienten mit einer Perspektive für das Leben nach dem Klinikaufenthalt entlassen werden. 2014 wurde das Krankenhaus daher zum ersten „Selbsthilfefreundlichen Krankenhaus" in Bayern ausgezeichnet. KISS, die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, ist dabei langjähriger und wichtiger Partner, das Krankenhaus selbsthilfefreundlich zu gestalten.