Klinik für Neurochirurgie

Trigeminusneuralgie

Ein Gefäß-Nerven-Konflikt und ein Fall für die funktionelle Neurochirurgie

Die attackenartigen Gesichtsschmerzen bei der Trigeminusneuralgie gehören zu den unangenehmsten Nervenschmerzen überhaupt. Viele Patienten sind sehr verzweifelt, da die mehrfach, manchmal gar bis zu hundert Mal am Tag blitzartig einschießenden Schmerzen sich auch durch die Einnahme von mehreren Medikamenten nicht bändigen lassen. Typische Auslöser sind alltägliche Vorgänge wie Essen, Lachen, Sprechen, Zähneputzen und Berührung. Auch bereits ein Luftzug kann die einseitigen Schmerzattacken im Gesicht auslösen.

Trigeminus bedeutet auf Latein Drilling und weist auf die dreiteilige Anlage des Nervens hin. Je nachdem welcher Anteil des Nervens betroffen ist, schießen die Schmerzen in die Stirn, in den Bereich des Ober- oder des Unterkiefers ein. Fälschlicherweise führen viele die Schmerzen auf die Zähne zurück und nicht notwendige Zahneingriffe sind dann die Folge.

Der Erkrankung können mehrere Ursachen wie ein kleiner Schlaganfall, eine Raumforderung, eine Hirnverletzung durch einen Unfall oder eine Entzündung zu Grunde liegen. Eine Kernspintomographie (MRT) kann dann eine Schädigung im Hirnstamm oder im Nervenverlauf bei dünnschichtigen Aufnahmen zeigen. Entzündungen lassen sich mit einer Nervenwasserentnahme erkennen.

Ein Gefäß-Nerven-Konflikt als Ursache

Oft besteht aber ursächlich ein sogenannter Gefäß-Nerven-Kontakt, der sich ebenfalls mit einer speziellen Kernspintomographie aufzeigen lässt. Dies bedeutet, dass in Höhe des Hirnstammes eine Arterie in direkter Nachbarschaft über den fünften Hirnnerven, den Nervus trigeminus zieht, der die Gesichtsschmerzen vermittelt. Die Pulsationen der Arterie lösen die schmerzhaften elektrischen Entladungen an dem Hirnnerv aus.

Welche Therapie gibt es?

In erster Linie werden wie bei dem Krankheitsbild des Hemispasmus facialis auch zunächst einer medikamentösen Therapie mit nervendämpfenden Substanzen, zum Beispiel Antikonvulsiva, der Vorzug gegeben. Besteht eine Grunderkrankung als Ursache wird diese zusätzlich behandelt.

Wie sieht eine Operation bei der Trigeminusneuralgie aus?

Wenn eine medikamentöse Behandlung keinen Erfolg zeigt, Nebenwirkungen überwiegen, sollte man an die Möglichkeit einer Operation denken. Bei der Methode der Thermkoagulation schalten wir die Schmerzweiterleitung durch die Technik einer örtlichen Verödung aus.

Ist ein Gefäß-Nerven-Konflikt nachweisbar, können wir diesen operativ versorgen. Wir polstern hierbei den Nerven vom Gefäß ab, zum Beispiel mit Teflonwatte. Dieses Verfahren nennt man mikrovaskuläre Dekompression. Der Eingriff findet in der Regel in Vollnarkose und unter intraoperativem Neuromonitoring statt.

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